Weihnachten – Eine Zeit der Ruhe und Besinnung.
Davon merke ich im November oder Anfang Dezember jedoch gar nichts. So verachte ich auch den frühen, kommerzialisierten Weihnachtswahn.
Als hoffnungsloser Optimist kann ich jedoch auch dem etwas positives abgewinnen:
Die Weihnachtsbeleuchtung.
Zu dieser Jahreszeit ist es früh dunkel und so mag ich es, wenn man in Fenstern und auf Balkonen diverse Weihnachtslichter sieht, und wenn die Einkaufsstraßen die Beleuchtung aus dem Keller holen. Winter in Wien ist sowieso meist grau in grau und gatschig. Durch die Beleuchtung kommt wenigstens Farbe und Wärme rein.
Ein paar Einkaufsstraßen mussten dieses Jahr aus finanziellen Gründen leider auf die Beleuchtung verzichten. Dennoch gibt es in Wien immer noch für jeden Geschmack etwas zu entdecken: Die Großen und Aufdringlichen, die Hellen, die kleinen Dezenten, die Prunkvollen….
Für mich gibt es Jahr für Jahr jedoch nur einen Favoriten: Wolken, die in einem perfekten harmonischen Farbmischverhältnis aus Blau und Weiß über der Straße schweben. Sie sind nicht zu aufdringlich, blenden nicht und laden zur Ruhe und Entspannung ein.
Während dem Rest des Jahres ist diese Straße für mich witzigerweise jedoch nur Mittel zum Zweck. Ich verweile dort in keinem Café und bin in keinem der Shops einkaufen. Ironischerweise ist es für mich meistens sogar ein hektischer und mühsamer Verkehrsknotenpunkt.
Nur im Winter ändert sich diese Ansicht schlagartig. Trotz des ganzen Trubels fahre ich gerne dort vorbei und genieße mit einer stoischen Gelassenheit die Wolken. So sehe auch ich einen Vorteil an der jährlich verfrühten Weihnachtshektik der Anderen.
Danke Währinger Straße/Nußdorfer Straße!
Am schönsten finde ich Weihnachten trotzdem erst ab den 25.12., wenn alles ruhig und ausgestorben ist.
Am Besten wäre es natürlich, wenn Wien dazu noch eine Schneelandschaft bieten könnte, aber ich will das Christkind ja nicht überfordern.
„Read you soon“