Oswald Haerdtl, Flasche mit Stöpsel, Wien, 1924
© Peter Kainz/MAK

In meinen frühen Zwanzigern war ich total fasziniert von Wien um 1900.
Egon Schiele war für mich das non plus ultra, wenn es um Malerei ging, Arthur Schnitzler in der Literatur und Adolf Loos unter den Architekten.
Josef Hoffmann, Koloman Moser, Wiener Werkstätten, Secession… jeder Schnipsel rund um Wien 1900 wurde akribisch von mir gesammelt.

Jetzt ist meine Liebe neu erwacht, das MAK macht’s möglich: am 20.11.2012 eröffnete  der erste Teil der zweistufigen Dauerausstellung Wien 1900 Wiener Kunstgewerbe 1890- 1938.

Die erste Stufe beleuchtet die Bedeutung des Wiener Kunsthandwerks, den Ursprung, die Wurzeln und die Auswirkungen.
In der zweiten Stufe wird ab Mai eine Künstlerische Intervention der amerikanischen Künstlerin Pae White zu sehen sein.

Christoph Witt- Döring, der die Ausstellung kuratiert hat, hat den drei zur Verfügung gestellten Räumen drei Themen zugeordnet.
Im 1. Raum (1890-1900)  dreht sich alles um die  Suche nach dem modernen Stil,  es geht um Inspiration aus dem Ausland: England, Frankreich, Japan, Amerika und die Reaktion der österreichischen Künstler.

Der 2. Raum (1901-1914) beschäftigt sich mit der Entwicklung  des Wiener Stils. Von anfänglich geometrisch abstrakten Produkten zu später sinnlichen dekorativem Kunsthandwerk, von Koloman Moser bis Dagobert Peche.

Der 3. Raum( 1914-1938)  beschließt die Ausstellung mit dem Thema vom Wiener Stil zum internationalen Stil– es geht um  handwerkliche Fertigung, keine Massenproduktion. Er beleuchtet weiters das Spannungfeld Josef Hoffmann versus Adolf Loos.

Zusätzlich hat die amerikanische Künstlerin Pay White  einen  Raum im Obergeschoss kuratiert. Für mich (pia) ein echtes Highlight!
Das Projekt nennt sich OTHERS oder Darüber hinaus und beschäftigt sich mit Papierarbeiten und Objekte von anonyme Künstlern, es geht um die „Befreiung der Objekte“ (Pae White) nach dem Motto „Raus aus dem Keller in die Freiheit!“.

Tischlampe, josef frank

Die Ausstellung wird von einer Zeitschiene begleitet, die über den Köpfen der Besucher verläuft- sehr gelungen findet kek! Sie gibt eine Auswahl über gesellschaftliche Ereignisse, Forderungen etc. und schafft so einen guten Überblick über die Zeit.

Alles in allem eine wirklich gelungene Austellung.  kek empfiehlt sich Zeit zu nehmen und besonders die Teilnahme an einer Führung, um wirklich  in die Welt um 1900 eintauchen zu können.
Wir sind schon jetzt gespannt auf die  Interventionen von Pae White der 2. Stufe der Ausstellung Wien 1900, die im Mai eröffnet wird.

 

Wien 1900
Wiener Kunstgewerbe 1890-1938

MAK
Stubenring 5, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Di 10.00 – 22.00 Uhr, Mi bis So 10.00 – 18.00 Uhr; immer am Di 18.00 – 22.00 Uhr: Eintritt frei!
Eintritt: 7,90 Euro; Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre gratis

Führungen: Sa, So 16.00 Uhr, durchgehender Informationsdienst und Kurzführungen: Sa 14.00–16.00 Uhr
Sonderführungen nach Voranmeldung: Gabriele Fabiankowitsch, buchbar unter: Tel.: 01 / 711 36-298 oder  education@MAK.at

kek empfiehlt darüberhinaus unbedingt einen Besuch im MAK Museumsshop – es ist nur mehr ein Monat bis Weihnachten…

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