World Press Photo 17
Ein Mal geht’s noch …

Am Abend der Eröffnung fegte ein Sturm über Wien. Es war grau, regnerisch und kalt.
Das Wetter passte perfekt zur Auswahl der World Press Photo 2017 in der Galerie Westlicht.

Die letzten Jahre hatte ich die Veranstaltung ausgelassen. Die Welt in Bildern, unsere, meine Gegenwart war einfach in dieser geballten Form der Präsentation zu deprimierend. Aber warum ausgerechnet dieses Jahr? Weil Wegschauen nicht geht auf Dauer. Und diesmal ist der zeitgeschichtliche Kontext besonders betroffen machend, ebenso wie das Siegerbild auch.
„Zu den dominierenden Themen im Wettbewerb gehören die Konflikte in der islamischen Welt, insbesondere der Krieg in Syrien und der Kampf gegen den IS im Norden Iraks, ebenso wie das Schicksal der Flüchtlinge auf den gefährlichen Transitrouten nach Europa.“ (Pressetext)

 

Reportagen – Zweiter Preis, Einzelbilder © Santi Palacios, The Associated Press Titel: Verlassen Bildunterschrift: Ein elfjähriges Mädchen (links) und ihr zehnjähriger Bruder, deren Mutter in Libyen gestorben ist, auf einem NGORettungsboot im Mittelmeer, 28. Juli 2016, etwa 23 Kilometer nördlich von Sabratha, Libyen. Mit anderen geretteten Flüchtlingen hatten die Kinder mehrere Stunden in einem überfüllten Schlauchboot auf offener See verbracht.

Reportagen – Zweiter Preis, Einzelbilder
© Santi Palacios, The Associated Press Titel: Verlassen
Bildunterschrift: Ein elfjähriges Mädchen (links) und ihr zehnjähriger Bruder, deren Mutter in Libyen gestorben ist, auf einem NGORettungsboot im Mittelmeer, 28. Juli 2016, etwa 23 Kilometer nördlich von Sabratha, Libyen. Mit anderen geretteten Flüchtlingen hatten die Kinder mehrere Stunden in einem überfüllten Schlauchboot auf offener See verbracht.

Reportagen – Zweiter Preis, Fotoserien © Sergey Ponomarev, für The New York Times Titel: Kampf um die Städte im Irak Bildunterschrift: Eine Familie auf der Flucht aus Mossul, im Hintergrund die brennenden Ölfelder von Qayyarah, 60 Kilometer südlich der Stadt, November 2016, Irak

Reportagen – Zweiter Preis, Fotoserien © Sergey Ponomarev, für The New York Times Titel: Kampf um die Städte im Irak Bildunterschrift: Eine Familie auf der Flucht aus Mossul, im Hintergrund die brennenden Ölfelder von Qayyarah, 60 Kilometer südlich der Stadt, November 2016, Irak

 

Ein Mord

Ich persönlich finde die Auswahl des Siegerbildes treffend und trefflich.
„Es war eine äußerst schwierige Entscheidung, aber schließlich war die Mehrheit der Auswahlkommission von der Explosivität des Bildes überzeugt“, so Jury-Mitglied Mary F. Calvert. „Es bringt den derzeit verbreiteten Hass auf den Punkt und jedes Mal, wenn das Foto auf unseren Bildschirmen auftauchte, wichen wir unwillkürlich ein Stück zurück, weil es eine solche Sprengkraft besitzt. Wir hatten den Eindruck, dass dieses Bild wirklich verkörpert, worum es beim World Press Photo des Jahres geht“. (website Westlicht)

 

World Press Photo des Jahres Spot News – Erster Preis, Fotoserien © Burhan Ozbilici, The Associated Press Titel: Mord in der Türkei; : Mevlüt Mert Altıntaş nach seinem Mord an Andrey Karlov, dem russischen Botschafter in der Türkei, in einer Galerie in Ankara, Türkei, 19. Dezember 2016

World Press Photo des Jahres Spot News – Erster Preis, Fotoserien © Burhan Ozbilici, The Associated Press Titel: Mord in der Türkei; Mevlüt Mert Altıntaş nach seinem Mord an Andrey Karlov, dem russischen Botschafter in der Türkei, in einer Galerie in Ankara, Türkei, 19. Dezember 2016

 

WPP17, die Eckdaten

Die Schau findet heuer zum 16. Mal statt. Letztes Jahr waren 23.000 Menschen da, um zu schauen und zu sehen. „Insgesamt wurden im Wettbewerb 45 FotografInnen aus 25 Ländern in acht Kategorien ausgezeichnet. Beworben hatten sich 5.034 KandidatInnen aus 125 Nationen mit über 80.000 Fotografien.“ (Pressetext)
Der Kurier meldete in seiner Ausgabe vom 16.9.2017 übrigens, dass die Fotogalerie WestLicht von der Schließung bedroht ist. Weder die Firma Leica, die das Haus sonst mit jährlich Euro 400.000 unterstützt hat, noch die Öffentliche Hand haben für das Jahr 2018 Zusagen gemacht.
So schaut’s aus!

 

Sport – Zweiter Preis, Einzelbilder © Cameron Spencer, Getty Images Titel: Der Sprung Bildunterschrift: “Flugnummer” von Gaël Monfils (Frankreich) im Achtelfinale gegen Andrei Kusnezow (Russland) bei den Australian Open 2016 in Melbourne, 25. Januar. Monfils verletzte sich an der Hand und musste kurz behandelt werden, spielte aber weiter und gewann das Match.

Sport – Zweiter Preis, Einzelbilder
© Cameron Spencer, Getty Images Titel: Der Sprung
Bildunterschrift: “Flugnummer” von Gaël Monfils (Frankreich) im Achtelfinale gegen Andrei Kusnezow (Russland) bei den Australian Open 2016 in Melbourne, 25. Januar. Monfils verletzte sich an der Hand und musste kurz behandelt werden, spielte aber weiter und gewann das Match.

Sport – Dritter Preis, Einzelbilder © Kai Oliver Pfaffenbach, Reuters Titel: Rios goldenes Lächeln Bildunterschrift: Der Jamaikaner Usain Bolt schaut sich lächelnd um bei seinem Sieg im Halbfinale der 100 Meter bei der Sommer-Olympiade in Rio de Janeiro, Brasilien, am 14. August 2016. Das Rennen beendete er in 9,86 Sekunden, im Finale holte er Gold. Als erster Sportler errang er damit auf der 100-Meter-Strecke drei Olympiatitel in Folge.

Sport – Dritter Preis, Einzelbilder © Kai Oliver Pfaffenbach, Reuters Titel: Rios goldenes Lächeln Bildunterschrift: Der Jamaikaner Usain Bolt schaut sich lächelnd um bei seinem Sieg im Halbfinale der 100 Meter bei der Sommer-Olympiade in Rio de Janeiro, Brasilien, am 14. August 2016. Das Rennen beendete er in 9,86 Sekunden, im Finale holte er Gold. Als erster Sportler errang er damit auf der 100-Meter-Strecke drei Olympiatitel in Folge.

 

World Press Photo 17

WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Westbahnstraße 40, 1070 Wien
Tel.: +43 1 522 66 36 60
web: www.westlicht.com

Die Schau läuft seit 15. September 2017 und ist noch bis zum 22. Oktober 2017 zu sehen.

(Beitragsbild: Alltagsleben – Zweiter Preis, Einzelbilder © Wang Tiejun Titel: Der Schweiß macht die Sieger;
Vier Schülerinnen einer Turnschule in Xuzhou, China, trainieren am Nachmittag dreißig Minuten das Anspannen der Zehen, 15. Juli 2016)

 

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