Der REAKTOR eröffnet!
Mit ‚The Future of Demonstration‘ etablierte sich im REAKTOR ein neuer Ort für Kunst in Wien. Es ist das ehemalige Gschwandner im 17. Bezirk, das wiederbelebt wurde.
Was für eine Freude! Das historische Gebäude ist endlich aus dem Reigen der zwar spannenden, aber nicht nur für das Grätzel leider nicht nachhaltigen Zwischennutzungen ausgestiegen. Das nunmehr also ehemalige Gschwandner, das 1838 als Heuriger begonnen hatte, öffnet sich ab morgen, dem 31. Oktober 2017 als fixer Ort für Kunst, als ein neues Kulturzentrum in Wien. Schön ist, dass es jetzt in privater Hand ist und damit unabhängig, auch weil es zur Gänze privat finanziert werden konnte. Normalerweise berichten wir ja immer von bereits Erlebtem, aber das hier ist so aufregend, da sollte ihr auch vom ersten Tag an dabei sein können! Deswegen diesmal eine freudige Ankündigung.
Das Grand Etablissement mutierte zum Reaktor für Kunst
Das sagen die Betreiber über ihr ambitioniertes Projekt: „Der REAKTOR wird als neuer privater Ort der Künste in Wien ab Herbst 2017 im Gebäude des ehemaligen Grand Etablissement Gschwandner auf 1.200m² Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen miteinander in Verbindung bringen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Der formale Fokus liegt dabei auf Musik, bildender Kunst, Tanz, Literatur sowie Film. Als Leitfaden dienen der Programmierung Themen am Ereignishorizont der Gesellschaft, die durch die Mittel der Kunst transdisziplinär erfahrbar gemacht werden.“ Man richtet sich an alle Menschen, die privat oder auch beruflich mit Kunst zu tun haben und an ihr interessiert sind. Der Anspruch ist hoch, die Pläne großartig.
Am Anfang war das Fest
Am Dienstag, den 31. Oktober 2017 eröffnet der Kunstraum mit dem zehntägigen Kunstfestival „The Future of Demonstration“ seine Türen, einer kollektive Arbeit verschiedener Künste, bevor der renovierte Reaktor dann ab Jänner 2018 mit eigenem Programm bespielt werden wird. Drei Säle mit unterschiedlichem Zuschnitt stehen zur Verfügung. Aus einem kann mit flexiblen Reihen sogar ein Kinosaal gemacht werden siehe oberes Bild bitte!. Die Affinität zum Medium Film verwundert nicht, ist doch einer der drei Betreiber Bernhard Kammel, ein Filmregisseur und Produzent. Er zeichnet zusammen mit Anna Resch und Sebastian Jobst für die künstlerische Leitung und das Management des REAKTOR verantwortlich.
The Future of Demonstration
„‚The Future of Demonstration‘ ist eine auf zwei Jahre angelegte Kunstserie, die den aktuellen Wandel hin zu postglobalen Ökologien, Ökonomien und Gesellschaften künstlerisch thematisiert. Sie evoziert die politischen, sozialen, technologischen, pädagogischen und ästhetischen Gestaltungsvermögen, die der Begriff Demonstration dafür anbietet.“ (Pressetext)
Wir haben das Programm für dich aufgelistet. Details dazu findest du hier. Die Ausstellung der Hermann Vompp Foundation sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Zeitgenössische Kunst losgelöst von ihrem Marktwert betrachten, kann man nicht alle Tage außerhalb von Museen!
- THE FUTURE OF DEMONSTRATION, VERMÖGEN, Season 1: 31.10. – 1.11.2017
- GROUND TRUTH, FORENSIC ARCHITECTURE | The al-Araqib Museum of Struggle: 31.10. – 1.11.2017
- ALIEN INTROSPECTION, THE FUTURE OF DEMONSTRATION, Xenofeminism, Robotics & Mechanic Promiscuity: 2.11. – 3.11.2017
- NAURUTICA, THE FUTURE OF DEMONSTRATION, Synthetic Film Future Islands and the Tragedy of Outer Space: 4.11. – 5.11.2017
- LIVERATION. PROMETHEUS DELIVERED, A Conceptual Narration on Biotechnological Divination: 6.11. – 7.11.2017
- PROOF-OF-BURN, Burning Money. Burning Value. Burning Trust. 8.11. – 9.11.201
- HERMANN VOMPP FOUNDATION, Special Project der Vienna Art Week: 15.11. – 19.11.2017
„Im Mittelpunkt der Ausstellung der Hermann Vompp Foundation im REAKTOR stehen der unbeeinflusste Blick und die klare Wahrnehmung der Betrachtenden. Zu sehen sind Arbeiten ohne Nennung der Autorenschaft und der damit verbundenen Marktreferenz. Die Loslösung des Werks vom persönlichen Branding und der Öffentlichkeitswirkung der Kunstschaffenden ermöglicht die Konzentration auf die Kunstwerke selbst.Basierend auf der S.A.T.-Strategy („support by acquisition and trade strategy“) der Hermann Vompp Foundation wird Kunstschaffenden die Möglichkeit geboten, abseits inhaltlicher wie ökonomischer Erwartungen des Kunstmarkts ihre eigenen Arbeitsmethoden experimentell weiterzuentwickeln.“ (website, Reaktor). Freier Eintritt! - RECONSIL #2, Teatro delle Allucinazioni | Wien Modern: 21.11.2017
- RECONSIL #3, Konzertreihe zeitgenössischer klassischer Musik: 12.12.2017
- ERÖFFNUNG REAKTOR: 26. – 27.1.2018
Der klassizistische Stil des Fin de Siècle trifft auf Zeitgenössisches
„Der REAKTOR wird ein vielfältiges Programm aus Film, Musik, bildender Kunst, Tanz und Literatur sowie Partnerinstitutionen Raum für Kunst bieten.“ Und das alles in Hernals und nicht wie sonst so oft im Zentrum unserer Stadt. Die Kunst kommt zu den Menschen und wir sollten zur Kunst kommen. Wer will, kann den Reaktor übrigens mieten. Die Preise sind dafür und für alles Angebotene jedenfalls durchaus moderat.
Es gilt unbedingt: „Schau’n Sie sich das an!“ (Karl Farkas)
REAKTOR
Geblergasse 40, (Der Eingang war früher auf Hausnummer 36.), 1170 Wien
Tel.: +43 1 350 10 43
E-mail: kontakt@reaktor.art
web: www.reaktor.art
The Future of Demonstration
Das Festival zur Eröffnung des Reaktor findet von 31. Oktober bis 8. November 2017 statt.
Verantwortliche: Sylvia Eckermann, Gerald Nestler, Maximilian Thoman
web: www.thefutureofdemonstration.net
Einzelveranstaltungen: Euro 10,00; ermäßigt Euro 6,00
Keker Tipp: Die Anreise mit mehreren Öffis sehr gut möglich. Die Parkplatzsituation ist vor Ort nicht rosig.
robert c reichel
sehr spannend! congrat!!
danke f weitere Infos!
Lg ROB