Postkarte Stephansplatz_Kaufhaus Rothberger (c) Slg Eduard Konrad.tif

‚Kauft bei Juden!‘ Geschichte einer Wiener Geschäftskultur.

Das Jüdische Museum zeigt noch bis zum 19. November 2017 die Ausstellung zur Jüdischen Geschäftskultur.

Gerngross, Zwieback, Braun & Co., Goldman & Salatsch, Jungmann & Neffe, Knize, …
So mancher Name begegnet einem, flaniert man durch die Stadt. Die wenigsten wissen allerdings, dass es sich dabei ursprünglich um jüdische Kaufleute und Kaufhäuser handelte. Diese Tatsache möchte die Ausstellung im Jüdischen Museum nun ändern.

„Im Zentrum der Ausstellung stehen die Entwicklungs-, Erfolgs-, Migrations- und Familiengeschichten der Gründer und Besitzer dieser Betriebe sowie ihr maßgebliches Engagement für den Weg Wiens in die Moderne. Der Ausstellungstitel ist ein Appell gegen das Vergessen, ein Aufruf zur Erinnerung an diese bedeutenden Unternehmen und deren Akteurinnen und Akteure hinter den Geschäftsfassaden.“ (Pressetext)

 

Ausstellungsansicht Kauft bei Juden. Geschichte einer Wiener Geschäftskultur (c) Wulz

Ausstellungsansicht Kauft bei Juden. Geschichte einer Wiener Geschäftskultur (c) Wulz

 

Die Ausstellung ist in drei Bereiche geteilt: Der Aufstieg der Jüdischen Geschäftskultur, die Zerstörung im 2. Weltkrieg und das Wiedererwachen nach 1945. Gezeigt werden Verkaufsartikel, Kleidung, Werbegrafik, Filmmaterial, Bücher, Fotografien von Geschäften und den Familien der Inhaber, Bilder, Einrichtungsgegenstände und Verpackungsmaterial der Geschäfte.

Die meisten der Betriebe befanden sich vor dem Krieg in der Innenstadt und auf der Mariahilferstrasse. Durch den 2. Weltkrieg verschwand diese jüdische Geschäftskultur fast völlig, da die meisten Juden danach nicht mehr nach Wien zurückkehrten. Es entstand das Textilviertel neu. „Bedingt durch Migration und Zuwanderung lassen sich hier individuelle Geschichten von Unternehmen wie Schöps, dem Tuchhaus Silesia, Wachtel & Co, Haritex, Zalcotex u.v.m. erzählen, die auch vom Wiederaufbau der Wiener jüdischen Gemeinde nach 1945 zeugen.“ ( Pressetext)

 

Knize Medaillen (c) JMW_S Gansrigler

Knize Medaillen (c) JMW_S Gansrigler

 

Fazit: Die Ausstellung ist wunderbar kuratiert. Informativ, übersichtlich und mit einer gelungenen Ausstellungsarchitektur, die an Schaufenster.
Überaus sehenswert!

 

Kauft bei Juden_5 (c) wulz.cc Ausstellungsansicht

Kauft bei Juden_5 (c) wulz.cc Ausstellungsansicht

 

Keker Tipp:

  • Intervention der Wiener Künstlerin Kathi Hofer. Sie greift Motive der Ausstellung auf und ermöglicht einen anderen Blick auf das Ausgestellte .
  • Eine Vintage-Vitrine in Kooperation mit dem Wiener Label Normalzeit. Hier kann man Wiener Produkte mit historischen Bezügen kennenlernen. (Nähe Museumscafé Eskeles)

 

‚Kauft bei Juden!‘
Geschichte einer Wiener Geschäftskultur 

Jüdisches Museum
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Tel.: +43 1 535 04 31
E – mail: info@jmw.at
website: www.jmw.at

Die Ausstellung läuft seit 17 Mai 2017 und noch bis zum 19. November 2017.

Öffnungzeiten: So bis Fr 10.00 – 18.00 Uhr
Eintritt: regulär Euro 12,00 (inklusive Eintritt ins Museum Judenplatz)

 

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