The Beginning, Albertina Modern, Bild (C) Andrea Pickl - kekinwien,at

Aller Anfang ist schwer

Sagt man. Nachdem die Albertina Modern bereits am Eröffnungstag im März 2020 durch den coronabedingten Shutdown wieder schließen musste, war es nun Ende Mai endlich wirklich soweit: The Beginning, Kunst in Österreich von 1945 bis 1980.

Albertina Modern, neu im Künstlerhaus

Als wir in den ersten Junitagen kurz vor 10.00 Uhr beim Künstlerhaus eintreffen, sind wir wahrlich überrascht. Eine lange Menschenschlange vor dem Eingang erwartet uns. Es scheint, dass der Wunsch nach Kunstgenuss nach dem Shutdown besonders groß ist. Da tut die Eröffnungsschau der Albertina Modern, der neuen Dependance für Gegenwartskunst der Albertina, der Kunstseele richtig gut!
Die Ausstellung kann sich wahrlich sehen lassen: Auf zwei Etagen findet man 400 Werke von fast 100 österreichischen Künstlern.

 

Ausstellungsansicht The Beginning, Foto (c) Albertina Modern

Ausstellungsansicht The Beginning, Foto (c) Albertina Modern

 

The Beginning ist ein fulminanter Anfang

Gemälde, Skulpturen, Objekte, Zeichnungen, Videos, Fotografien und Installationen – alles ist mit von der Partie und lässt keine Wünsche offen. Die Schau stammt aus der Sammlung der Albertina, der erstandenen Sammlung Essl, sowie aus Privatsammlungen und Leihgaben diverser Museen.
In dreizehn Stationen begegnet man den bedeutenden Strömungen Österreichischer Kunst von 1945 bis 1980.

Den Beginn machen die Phantastischen Realisten, es folgen die Abstrakten, die Wiener Aktionisten, kinetische und konkrete Kunst, Popart bis hin zur Feministischen Avantgarde. Auch bedeutende EinzelgängerInnen wie Arnulf Rainer, Friedensreich Hundertwasser und Maria Lassnig dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

 

Günter Brus, Selbstbemalung, 1965, Albertina Wien, Sammlung Essl, Bild () Günter Brus

Günter Brus, Selbstbemalung, 1965, Albertina Wien, Sammlung Essl, Bild () Günter Brus

 

Avantgarden braucht das Land

Gemeinsam sind den Künstlerinnen und Künstlern dieser Avantgarden die radikale Auflehnung gegen Autorität und Hierarchie, die Kritik an der Verdrängung vergangener Schuld und die kompromisslose Zurückweisung eines reaktionären Kunstverständnisses, das weit über 1945 hinaus in Österreich als Ideal gilt.“ ( Pressetext)

Auch das Auseinandersetzen mit der Vergangenheit zieht sich durch die diversen Strömungen wie ein roter Faden.

 

Max Weiler. Laufes, 1961, Bild (c) Albertina Essl

Max Weiler. Laufes, 1961, Bild (c) Albertina Essl

 

Erhebende Kunst in würdigem Ambiente

Als BesucherIn wandelt man durch die wunderbar kuratierte Ausstellung und kommt aus dem Staunen nicht heraus. Man freut sich über „alte, lieb gewonnenen Bekannte“ und entdeckt im nächsten Augenblick Neues und bis dato Unbekanntes. Schön und bereichernd ist das!

Fazit: Dringender Tipp. So schön und beeindruckend ist österreichische Kunst. Hingehen und Staunen!

 

Maria Lassnig, woman power, 1979, Albertina Wien, Sammlung Essl, Bild (c) Maria Lassnig Stiftung

Maria Lassnig, woman power, 1979, Albertina Wien, Sammlung Essl, Bild (c) Maria Lassnig Stiftung

 

Albertina Modern: The Beginning

Kunst in Österreich 1945 bis 1980
27. Mai bis 8. November 2020

Künstlerhaus
Karlsplatz 5,1010 Wien
Tel.:+43 1 53 48 30
E-mail: info@albertina.at
web: www.albertina.at/albertina-modern

Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Preis: regulär Euro 12,00
Keker Tipp: Nach dem Kombiticket fragen und die Ausstellungen des Künstlerhauses im Obergeschoss nicht versäumen!

Kuratoren: Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder, Dr. Brigitte Borchhardt-Birbaumer,  Dr. Elisabeth Dutz, Dr. Berthold Ecker, Dr. Antonia Hoerschelmann, Dr. Angela Stief

(Beitragsbild: Künstlerhaus, Fassade, Plakat zu The Beginning, Albertina Modern, Bild (c) Andrea Pickl – kekinwien.at)

 

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