Auf den Wiener Märkten spielt jetzt die Musik!Im Juni spielen im Rahmen von Wir sind Wien, Festival der Bezirke, an acht Tagen, auf acht verschiedenen Märkten eine Vielzahl von Musikern auf.

Nicht nur, dass bereits eine große Vielfalt an heimischem Gemüse angeboten wird: Gurken, Kraut, Salate, Kohlrabi, Karfiol – auf dem Karmelitermarkt sogar eine gelbe Sorte(!), auch das saisonale Obst spielt mit Erdbeeren, Rhabarber, Kirschen und Weichseln alle Farben.
Auf dem Karmeliter Bauernmarkt hat die Musik die ohnehin immer gute Stimmung gleich nocheinmal gehoben, obwohl’s ein regnerischer Samstag war.

 
Hier wird man jede Woche auf’s Neue angenehm überrascht, vor allem vom kleinteiligeren Angebot: ein Käsestand hat auch ein Wildhendl, der Fleischhauer Blumen etc.
Die Besucher bieten sich gegenseitig ein ebenso buntes Bild. Einige ‘Originale’ finden am Marktplatz ihre Bühne, aber jede/r BesucherIn ist Darsteller und Publikum zugleich. Ein interaktives Schauspiel, an dem man die engagierte Teilnahme nur empfehlen kann!

Während hingegen bei der Veranstaltung von Genuss Region Österreich auf dem Naschmarkt nach meinem Empfinden nichts zu versäumen war. Da stand nämlich lebendig integrierte Musik (Karmelitermarkt) gegen künstlich wirkendes Vermarkten (Naschmarkt).

Auf dem Naschmarkt wird weiter an der Infrastruktursanierung gearbeitet, einige Stände rücken dadurch temporär in eine dritte Reihe, größere Unannehmlichkeiten gibt es aber (derzeit) nicht. Damit wird zwar baulich saniert, aber der “emotionale Zustand” kümmert meiner Meinung nach das Marktamt zu wenig. Könnte im Hinblick auf ein breiteres Nahrungsmittelangebot nicht mehr auf die Standvergabe Einfluss genommen werden? Oder hat man wirklich nur mit Trockenfrüchten und gefülltem Gemüse die Möglichkeit bei den hohen Standmieten genug zu verdienen?

 

 

 

 

 

 

Anfang des Monats gab es von den Stammkunden und anderen Standlern viele gute Wünsche für Frau Maincz, die nach dem Tod ihres Mannes den wunderschönen Obst-, Gemüse- und Blumenstand mit dem speziellen ungarischen Angebot aufgeben musste. Nie mehr werden die raren Paprikasorten, die roten Walnüsse, der Sauerampfer und vieles mehr so nett präsentiert und angepriesen werden. Traurig!

Die Familie Berber hat Tomaten, Broccoli, Lauch gerade zur Hälfte durch Tische und Stühle ersetzt, obwohl sie sich immer gegen die Überhandnahme der Lokale eingesetzt hat. Zumindest optisch schön gemacht, aber was wird dort angeboten werden? Und werden die verbleibenden Einkäufer sich dann nicht lieber gleich dem größeren Angebot von Kutscherers gegenüber zuwenden?
Manchmal überkommt mich das Gefühl der Naschmarkt stirbt und ich mache, wenn ich dort einkaufe, nur mehr Sterbebegleitung – dann macht’s aber trotzdem immer wieder Spaß.

 

 

 

 

 

Solange es so viele Touristen gibt, die sich vor ‘Ah’ und ‘Oh’ auf dem Naschmarkt nicht einkriegen können, weil die Buntheit von ihnen unbekannten, in Wirklichkeit aber qualitativ unzureichenden Waren ihrem Unwissen Exotik und Üppigkeit vorgaukeln kann, gibt es keine Hoffnung. Sie lassen sich von lauter schlecht spielenden ‘Schein-Italienern’ den größten Schund andrehen, um wahrscheinlich zu hause über die ‘Weaner’ oder ‘Ösis’ zu schimpfen, sich dabei glücklich wähnend, dass der Billa und der Aldi eh das Beste sind.
Die schicke ‘Urbanekfraktion’ trägt auch nichts zur Markt-Belebung bei, man bleibt unter sich, geht vielleicht gerade noch zum Pöhl, aber sonst eher zum Meinl am Graben einkaufen.

 

 

 

 

 

 

 

Am Freitag dem 22. Juni, mittags, wenn’s Musik gibt, könntet Ihr alle es doch auch wieder einmal mit dem Einkaufen auf dem Naschmarkt probieren? Samstags ist es dann auf dem größten Markt Österreichs mit dem angeschlossenen Bauernmarkt so und so um einiges lustiger. Ähnlich wie auf dem zweitgrößten, dem Brunnenmarkt, mit den samstäglichen Standln rund um den Yppenplatz.
Von der Nummer 3, einem Markthighlight, der Salzburger Schranne, werde ich im Juli in kek unterwegs berichten!

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