Oszillationen. Stefanie Wilhelm.
Was wackelt denn da so lustig im Wind? Mitten im MQ Wien fliegen einem die Häuser um die Ohren. Oder doch nicht?
Die ART BOX im Wiener Museums Quartier, ein 24 Stunden durchgehend geöffneter, transparenter Raum für Kunst, für kostenlosen Kunstgenuss, hat sich für mich persönlich zu einem immer wieder spannenden, amüsanten Ort zum Innehalten im Alltag entwickelt.
„Oszillationen“ heißt die Installation von Stefanie Wilhelm in der ART BOX im MQ Wien, Teilansicht, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at
Die ART BOX im MQ
Kommt man vom der Mariahilferstraße durch den Hof des ZOOM ins Museumsquartier, dann geht man vielleicht zu rasch am Glasquader im Schatten des Leopold Museums vorbei. Über die aktuelle Installation, wie immer kuratiert von Elisabeth Melichar, stolpert man aber leichter als über manche andere davor. Apropos, die Art BOX wurde seit 2014 von folgenden namhaften KünsterInnen bespielt:
- Uli Aigner
- Brigitte Kowanz
- Eva Schlegel
- Thomas Stimm
- Elisabeth Samsonow
- Frenzi Rigling
- Daniel Spoerri
- Hans Kuppelwieser
- Manfred Wakolbiner
- Alois Mosbacher
- Wilhelm Scherübl
- Roman Pfeffer
- Uta Weber
- Dorothee Golz
- Peter Sandbichler
- GilbertBretterbauer
- Rosmarie Lukasser
Oszillationen bei Tag, MQ Wien, Teilansicht, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at
Was bietet Schutz? Was ist sicher?
Ich fand die kleinen Papierhäuschen auf langen, wackeligen Metallstäben, die sich lustig im Luftstrom der Ventilatoren tanzten zunächst witzig. Das Märchen vom Wolf und den Schweinchen fiel mir ein, Luftschlösser und die Installation Warten auf Vögel von Josef Bernhardt. Viele kleine und größere Häuser bewegen sich unterschiedlich stark im Wind, manche bleiben geschlossen, andere werden heftig durchgerüttelt. Wessen Haus stabil und sicher ist, erscheint zufällig.
Offenheit. Gleichgewicht. Oszillationen.
„Ein Meer von weißen, im Wind flatternden Häuschen. Im Boden verankert, geerdet. In ihrer Mitte fixiert. Sie symbolisieren Flexibilität, Offenheit und zugleich Standhaftigkeit. Jedes Häuschen hat in seiner Bewegung einen innewohnenden Charakter, eine persönliche Seele.Die harmonische Erscheinung mutet beschwingt an, gleichzeitig – blicken wir tiefer – ist es ein Sinnbild für Menschen, die mit genau diesen Eigenschaften Veränderung in die Welt bringen.
Wie finden wir unser Gleichgewicht, wenn wir offen und beweglich sind, ohne unsere Mitte und Verankerung zu verlieren? Gelingt es uns im Oszillieren zwischen den vielfältigen Anforderungen im Innen und Außen, unseren Standpunkt zu wahren?“ (website Q21)
Fazit: „Schau’n Sie sich das an!“ (Karl Farkas)
Oszillationen. Stefanie Wilhelm
ART BOX MUseumsQuartier
Museumsplatz 1, 1010 Wien
Öffnungszeiten: täglich 24 Stunden, nachts beleuchtet
Veranstalter: Q21
Die Installation ist noch bis zum 15. Juli 2018 zu sehen.
Kuratorin: Elisabeth Melichar
web: www.smolkacontemporary.at
Künstlerin: Stefanie Wilhelm, geb. 1967 in Neuburg an der Donau, lebt und arbeitet in Wien:
web: www.stefaniewilhelm.at
(Beitragsbild: Oszillationen, aktuell in der MQ ART BOX, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at)
