Detail aus der Ausstellung Roberl La Roche. Personal View im MAK - kekinwien.at

Robert La Roche: Personal View im MAK

Besser sehen(d) und besser aussehend.
Das Wiener Museum zeigt eine umfassende Werkschau des Brillendesigners.

Blick in die Ausstellung des Designlabors im MAK - kekinwien.at

Blick in die Ausstellung des Designlabors im MAK – kekinwien.at

Als die Information zu dieser Ausstellung ins Haus flatterte, war ich sofort aufgeregt. Der Design-Gott meiner Yuppie Zeit wird eine Schau gewidmet! Der Mann, der im Zuge seines Schaffens rund vier Millionen Stück Brillen die Form gab, passt perfekt ins MAK. Eine Brille und ihre Vermarktung, den Markenauftritt könnte man sogar als Gesamtkunstwerk betrachten.

Robert La Roche, kein Künstlername

Im Designlabor im Untergeschoss hat der Kurator Thomas Geisler in seiner letzten Arbeit im Haus mit einem relativ kleinen Budget eine chronologische Werkschau gestaltet. Mancher monierte dies und die Verwendung von Schaukästen als fade. Ich finde es angenehm und logisch. Wer Robert La Roche kennt, kann die Vergangenheit gut Revue passieren lassen. Wer ihn nicht kannte, weiß nachher mehr.

Kurator - Direktor - Künstler - kekinwien.at

Kurator – Direktor – Künstler – kekinwien.at

Die Presseführung am 3. Mai 2016 geriet außerordentlich kurzweilig. Den Designer zeichnet auch ein gerüttelt Maß an Humor aus und er ist ein kurzweiliger Erzähler. Man könnte ihm stundenlang zuhören!
Es zahlt sich aus, dies bei einer der Veranstaltungen des tollen Rahmenprogramms (siehe ganz unten!) zu tun. Bei der Finissage berät er sogar zusammen mit Optikern zur Auswahl der perfekten Brille die Ausstellungsbesucher.

cool ... Robert La Roche - kekinwien.at

cool … Robert La Roche – kekinwien.at

Apropos Perfektion:
Wer den Seitenraum des Labor betritt, sieht die umfangreiche Sammlung des Museums im Schaukasten links einer umfangreichen Schenkung des Designer (rechts) gegenüber gestellt. Für die Ausstellung hat Robert La Roche sein Archiv gesichtet. Er fand wahre Schätze: Werbefotographien, Grußkarten an Kunden, Dekomaterial für Schaufenster und eine Vielzahl von Prototypen.

Robert La Roche, Superstar

„Die Schau ist eine Reise in die Vergangenheit mit zukunftsweisenden Formen“, sagte der Direktor des MAK Christoph Thun Hohenstein beim Pressetermin. Wie wahr, erkennt man doch in den Prototypen und Entwürfen, dass uns jetzt so vertraute Formen und Modelle eigentlich schon von Robert La Roche erdacht und gemacht wurden. Damals, vor der Erfindung der Spritzgusstechnik und vor anderen technologischen Innovationen mussten Brillen übrigens händisch verarbeitet werden und nicht nur diese Tatsache „machte ein banales Alltagsprodukt zum Meisterstück“ (Thomas Geisler) und zur Nobelmarke.

vom Entwurf zur Brille, Robert La Roche im MAK - kekinwien.at

vom Entwurf zur Brille, Robert La Roche im MAK – kekinwien.at

Ästhetisch sehr ansprechend ist die Ausstellung letztlich auch durch die Werbemittel von damals. Die Größen Gerhard Heller (Fotografie) und Christian Salek (Grafik) waren wesentlich am weltweiten Erfolg der Marke beteiligt.
Das Büchlein mit den Objektbeschriftungen gleich beim Eingang rechts als Leitfaden zu verwenden, zahlt sich aus; ist mühsam, ist aber so.
Die Lieblingskollektion des Designer selbst unter all seinen wunderbaren Arbeiten ist übrigens die Japanische.

aus der Japan Kollektion von Robert La Roche - kekinwien.at

aus der Japan Kollektion von Robert La Roche – kekinwien.at

Wer noch Zeit und Lust hat, schlendert ins Helmut Lang Archiv zwei Räume weiter hinüber – eine stimmige Nachbarschaft.
Wer sich gar nicht losreißen kann, schlendert im Anschluss noch in den Shop, wo ausgewählte Stücke der originalen Vintage-Brillen um Euro 195,- inklusive Etui zum Verkauf angeboten werden.

Fazit: Für Auskenner, Sentimentale und alle, die wissen wollen, wer ihre Hipsterbrille eigentlich designt hat …

Robert La Roche treibt's bunt! - kekinwien.at

Robert La Roche treibt’s bunt! – kekinwien.at

 

 

Robert La Roche. Personal View.

MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Stubenring 5, 1010 Wien
Tel.: +43 1 711 36-0
E-mail: office@MAK.at
web: www.mak.at

Öffnungszeiten:
Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
Jeden Dienstag ist der Eintritt von 18:00 bis 22:00 Uhr frei.

Preise:
Eintritt: € 9,90 / ermäßigt € 7,50 / Familienkarte € 13
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre

 

Platz für ein Selfie mit einer Robert La Roche - kekinwien.at

Platz für ein Selfie mit einer Robert La Roche – kekinwien.at

 

Rahmenprogramm zur Ausstellung und Führungen:

  • Die Brille als Blickfang
    So, 12.6.2016, 16:00–17:00 Uhr
    Dialogführung mit Andreas Berger, Creative Director und Partner von kratkys.net, ehemals Werbegrafiker für Robert La Roche bei der Agentur GGK. Ein Streifzug durch drei Jahrzehnte legendärer Werbekampagnen: Wie funktioniert Werbung für ein Produkt wie die Brille? Wie viel Handwerk steckt heute noch in der Werbegrafik? Bitte um Anmeldung unter: T +43 1 711 36-297, beate.lex@MAK.at
  • MAK SENIORiNNEN:
    Mi, 18.5.2016, 15:00 Uhr
    Ausstellungsführung, anschließend weiterführendes Gespräch im Restaurant Salonplafond im MAK, Gesamtpreis € 15. Bitte um Anmeldung unter T +43 1 711 36-298, education@MAK.at
  • Sonderführungen nach Voranmeldung: T +43 1 711 36-298, education@MAK.at
  • Angebot für Schulklassen (6- bis 12-Jährige)
    Einblicke Führung und Erfahrungs-Workshop (Dauer: 2 Stunden) Ob rund, eckig, oval oder rosarot – viele von uns tragen Brillen. In dieser Ausstellung nehmen wir sie in den Fokus und erhalten Einblick in das Handwerk des Brillendesigns. Im Anschluss vermittelt uns Licht für die Welt den Alltag von blinden Menschen: Wir lernen, uns mit verbundenen Augen und Blindenstock fortzubewegen, und erproben die Blindenschrift. Information und Anmeldung unter: T +43 1 711 36-297, beate.lex@MAK.at
  • Ausstellungsgespräche
    Di, 31.5.2016, 18:00–19:00 Uhr
    MAK FORUM Wo die Brille nicht Lifestyle, sondern Lebensretter ist. Der Designer Robert La Roche im Gespräch mit der Schauspielerin, Moderatorin und Autorin Chris Lohner, Botschafterin von Licht für die Welt, über den Bedarf an Sehbehelfen in Entwicklungsländern.
  • MAK FORUM Wie inszeniere ich eine Brille?
    Di, 7.6.2016, 18:00–19:00 Uhr
    Markengründer Robert La Roche im Gespräch mit Grafikdesigner Christian Satek und dem Fotografen Gerhard Heller, die beide maßgeblich die Gestaltung der Werbelinie mitprägten.
  • MAK FORUM Wie entwerfe ich eine Brille?
    Di, 14.6.2016, 18:00–19:00 Uhr,
    Der Altmeister des Brillendesigns Robert La Roche im Gespräch mit zwei Newcomern: Im Austausch mit Christoph Egger (gloryfy) und Christian Wolf (Rolf Spectacles) wird hinter die Kulissen von Entwurfsarbeit und Marketingstrategien geblickt.
  • Brillenberatung
    So, 25.9.2016, 14:00–18:00 Uhr, MAK-Säulenhalle
    Besser sehen und aussehen: Zur Finissage berät der Designer Robert La Roche gemeinsam mit den FachoptikerInnen Petra Geiling und Philipp Bischl die MuseumsbesucherInnen.

Kurator: Thomas Geisler, Kurator und Kustode MAK-Sammlung Design
Sponsoren: Eyewear Solutions GmbH, Essilor Austria, Generali Versicherung AG

Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. September 2016.

 

Schaukasten, Robert La Roche - kekinwien.at

Schaukasten, Robert La Roche – kekinwien.at

 

roberl la roche,  mak - kekinwien.at

 

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