[an-dacht] WIEN. Literaturprojekt und Performance im neuen Dom Museum Wien

[an-dacht] WIEN. Dom Museum

Zeitgenössische Kompositionen und Textperformance inmitten hochkarätiger Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart:
So lässt sich der Abend des 5. April 2018 im Rahmen der ‚DOMerstagabende‘ im Dom Museum Wien zusammenfassen.

Dom Museum Wien: Alte und neue Kunst im Dialog. Österreichischer Bibelübersetzer (Klosterneuburger) Evangelienwerk, um 1410 (Stiftsbibliothek Klosterneuburg); Antichrist Bildertext 1. Hälfte / Mitte 15. Jahrhundert (Stiftsbibliothek Klosterneuburg); Anton Koberger, Biblia germanica, 1483 (Stiftsbibliothek Klosterneuburg); Horst Konietzny, [ an_dacht ] WIEN, 2017 (Dom Museum Wien); Micha Ullman, Sandbuch III, 2001 (Galerie Cora und Daniela Hölzl, Düsseldorf / Wien)
Foto: Lena Deinhardstein

Dom Museum Wien

Aber vielleicht zuerst ein paar Worte zum Museum selbst, das sich ja noch nicht so ganz in den Sprachgebrauch eingebürgert hat, wie die alteingesessenen Wiener Riesen. Und dabei ist es durchaus bemerkenswert: Mitten am Stephansplatz gelegen (beim Durchgang zum Lugeck, Nr. 6) präsentiert es seit seiner Wiedereröffnung im Oktober 2017 nicht nur Schätze der Erzdiözese und des Doms – Stichwort „ältestes Porträt des Abendlandes“ – sondern zeigt mit der Sammlung Otto Mauer auch Hochkarätiges der österreichischen Nachkriegsavantgarde sowie zeitgenössische Positionen. Dabei wird offenbar, dass qualitativ hochwertige Kunst auch über die Jahrhunderte hinweg in bereichernde Dialoge gesetzt werden kann.

Christian Reiner im Dom Museum Wien. Foto (c) Nina Binder – kekinwien.at

[an_dacht] WIEN

Ähnlich menschen- und sphärenverbindend gestaltete sich der Performanceabend unter dem Titel [an_dacht] WIEN, der Teil der „DOMerstagabend“ genannten Veranstaltungsreihe im Museum war. Das anlassgebende Buchprojekt des Münchener Regisseurs und Autors Horst Konietzny, vereint Beiträge von Persönlichkeiten aus Kunst, Kirche, Politik und Wissenschaft zur Frage, was ihr Andachtsort in Wien ist.

Die Texte, die von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Günter Brus, Friederike Mayröcker, Danielle Spera oder Gustav Schörghofer beigesteuert wurden, ergaben am Donnerstag die Textperformance, die von einigen der AutorInnen sowie Sprechkünstler Christian Reiner vorgetragen, und den Musikern Klaus Peter Werani und Kai Wangler untermalt wurde. So kontemplativ der Abend, so inspirierend das Buch: Der Textband ist im Museumsshop erhältlich und regt zum Kennenlernen der Stadt und zum eigenen Schreiben an. Habe ich einen Ort des Innehaltens in meiner Stadt? Vom Fußballplatz über Museumsräume bis ins obligatorische Kaffeehaus ist im Buch alles vertreten… ein Aufruf zur eigenen Verortung.

Die Möglichkeit, eigene Texte zu posten, soll es auch noch geben – der Link zur Aktion folgt.
Insgesamt: Ein feiner Abend in einem frischen und sehenswerten Haus.

Ein Beitrag geteilt von Dom Museum Wien (@dommuseumwien) am Feb 27, 2018 um 2:23 PST

[an-dacht] WIEN. Dom Museum

Dom Museum Wien 
Stephansplatz 6, 1010 Wien
Tel.: +43 1 51552 5300
E-mail: info@dommuseum.at
web: www.dommuseum.at

Öffnungszeiten: Mi, Fr bis So 10.00 – 18.00 Uhr und Do 10.00 – 20.00 Uhr

Keker Tipp:

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „DOMerstagabende“.
An Donnerstagabenden ist das Dom Museum Wien bis 20.00 Uhr geöffnet, ein Mal im Monat lädt das Museum überdies zu einem DOMerstagabend-Event: Fokusführungen mit KünstlerInnen- und KuratorInnen, Vorträge, Lesungen, Performances und diskursive Veranstaltungen. Die Veranstaltung ist gratis und der Eintritt ins Museum von 18.00 – 20.00 Uhr um 50% ermäßigt.

(Beitragsbild: Bücherstapel, An_Dacht [Wien]: Das Buch zur Performance, gestapelt im Dom Museum Wien, Bild (c) Nina Binder – kekinwien.at)