Rundgang durch Ateliers im Quartier 2. und 20. Bezirk
Es waren einmal zwei ambitionierte Künstlerinnen, die träumten von einer künstlerischen Belebung ‘ihrer’, der Glockengasse. Sie begeisterten KollegInnen für die Idee, sperrten an einem Abend alle ihre Ateliers auf und luden Freunde ein …
In der Glockengasse gibt es immer noch besonders viele bei Q202 teilnehmende Ateliers, allerdings sind hier längst andere Künstler eingezogen.
Insgesamt ist die Fluktuation der Teilnehmenden beim Rundgang von Jahr zu Jahr recht groß, es gibt nur mehr wenige ‘alte Hasen’ die schon 2004 dabei waren. Die Anzahl der Orte hat sich so um die 70 eingespielt.
Für den Kunstwanderer – der Plan heißt Wanderkarte http://www.q202.at/pages/wann.wo.php – gibt es dadurch immer Neues zu entdecken, vieles, das man eben nur dieses Jahr kennenlernen kann.
Heuer sind besonders viele ‘Satelliten’ in anderen Bezirken dabei (Nr. 65-72).
Ein Ausflugshighlight steht erneut am Programm: das historische Schiff auf der Donau (Nr. 62).
Wie schwierig die Organisation eines solchen Ereignisses ist, weiß nur jemand, der einmal dabei war. Und wenn es immer neue Mitwirkende sind, will basisdemokratisch immer alles aufs Neue ausdiskutiert werden.
Aber jährlich stellen umsichtige ‘Helfer’ die ganze Sache auf die Beine und die Beteiligten unterstützen diszipliniert die Grundidee: dass drei Tage von 14.00 bis 21.00 Uhr möglichst viele Produktionsstätten und Schauräume geöffnet haben.
In den Zentren zwischen Taborstrasse und Schiffamtsgasse, wo sich ein roter Q202 Luftballon (wie die Buschen zu den Schänken) an den andere reiht, kann das zur fast durchgängigen Party werden.
Während es an den Rändern für die einzelnen KünstlerInnen hingegen schon einmal zäh sein kann auf die nächsten BesucherInnen zu warten und nicht zusperren zu können um ins benachbarte KollegInnen Atelier zu gehen. Dort wird man nämlich immer besonders herzlich empfangen!
KünstlerInnen sind in den letzten Jahren viele vor allem in den 2. Bezirk gezogen und es haben auch zahlreiche Galerien und Offspaces hier eröffnet, das sind aber großteils wieder ganz andere Szenen. Dem mehr oder weniger erwachsenen Kunstmarkt sind selbstorganisierten KünstlerInnenaktivitäten von Natur aus suspekt, aber was kümmert das die BesucherInnen.
Beim Q202 Atelierrundgang geht es auf jeden Fall ums Schauen und nicht ums Kaufen, also bitte keine Berührungsängste!
Auf den Spuren von Kunst, Architektur, Fotografie und und und sich die Stadt zu erobern ist eine reizvolles Abenteuer. Weit draußen kommt man etwa in den letzten Stock eines Plattenbaus mit herrlichem Blick über Wien. Oder ganz zentral in einen begrünten Innenhof, dessen Pflanzenreichtum man in der Stadt für unmöglich halten würde, stünde man nicht mitten drin. Man erlebt eine spannende Videoprojektion in einer grauen, windigen Hauseinfahrt und sieht die unkonventionellste Malerei am frisch gewienert und gebohnerten Parkettboden einer ganz und gar konventionellen Wohnung – oder umgekehrt.
An manchen Orten bleibt man bei einem Gespräch mit Kracherl, Kaffee und Kuchen gern den halben Tag hängen, andere Orte nimmt man lieber nur im vorbeigehen wahr. Am besten ist es alle, die man trifft zu fragen, was sie schon erlebt haben. So erfährt man nebenbei interessante Ansichten und von unterschiedlichsten Arten der Wahrnehmung, aber man findet auch die besten Punkte heraus, die man selber aufsuchen sollte.
Fang einfach irgendwo an, vielleicht bei Nummer 2, 14, 25, 34, …!
Q202- Atelierrundgang
20.-21. April 2012 von 14.00 bis 21.00 Uhr.
sowie viele Veranstaltungen zu unterschiedlichen Zeiten.
http://www.q202.at
