[malkasten], copyright kekinwienAuf der WU hat man mir erzählt, dass es Teaser gibt.
Und dafür habe ich diese tollen Citylightfotos, diese geschichtenerzählenden, geilen, aufregenden, schönen Plakate von [malkasten] zunächst gehalten.
War aber falsch.
Das ist schon eine Weile her und ein Teaser war damals ein garantierter Aufreger und Reichweitenbringer. Wie das funktioniert? Zuerst sendet oder plakatiert man eine Art Rätsel, etwas Provokantes und nach einer Weile kommt dann: die Auflösung.
Wenn man die menschliche Neugier allerdings überstrapaziert, geht der Schuss nach hinten los. Deswegen wurde es in der Werbewelt auch wieder stiller um dieTeaser.

Mit fast kindlicher Freude entdeckte ich in den letzten Monaten immer wieder die Plakate und Citylights von [malkasten] in Wien. Ich muss wohl relativ komisch ausgesehen haben, als ich mit der Nase praktisch auf dem Plakat aufgeregt nach einem Hinweis suchte: nach der Werbeagentur, dem Produkt, dem Absender quasi.
Nichts.
Ich war ratlos.
Will da einer unsere Stadt zweifelsohne verschönern, wirbt da einer für Cougars, dann für Swarovski Steine und jetzt für Tattoos? Kann nicht sein.

Und dann habe ich es getan: [malkasten] gegoogelt.

„Das Bildbearbeitungsstudio Malkasten in der Wiener Mühlgasse positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Kreation und Technik und verbindet so beide Welten. Es gehört heute zu den innovativsten Prepress-Dienstleistern in Europa. Das breit gefächerte Produktspektrum des Teams um die beiden Geschäftsführer Michael Györgyfalvay und Roman Keller hat diesen Aufstieg ermöglicht. Das Unternehmen verknüpft dabei Know-how aus der Illustration, dem Grafikdesign und der Fotografie mit den Erfahrungen aus der Lithografie, der Reprofotografie und der Druckformerstellung. […] Die Arbeiten vom Malkasten erscheinen unter anderem in renommierten Magazinen wie beispielsweise Elle, Glamour, GQ, InStyle, Jewel, Madame, Man´s Health oder Vogue…“ (Pressebereich von Epson)

Aha.
Das sind zwei, die zusammen mit 14 Mitarbeiten seit 2002 wissen, was sie tun.
Und jetzt zeigen sie’s uns allen.
kek findet’s schön.

 

[malkasten]

Bildbearbeitungsstudio GmbH
Mühlgasse 17-19, 1040 Wien
Tel.: 01 / 961 2002-0
E-mail: studio@malkasten.at
website www.malkasten.at

Dein Kommentar

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10 comments

  1. Tom

    Guybrush Threepwood lässt grüßen.
    Die Inseln links unten am Tattoo der jungen, blonden Frau stammen allesamt aus Monkey Island 2.

    • club

      danke für die Info! keke grüße!

  2. Sexismus erwünscht?

    außer viel nackter Haut nicht wirklich aussagekräftig. Wieso es gefällt? Naja anscheinend ergötzen sich immer wieder Menschen daran andere fast nackt auf übergroßen Plakatwänden zu sehen. Es erregt Aufsehen das ist klar, aber nur auf Sexismus zu setzen ist echt unkreativ! Aber die Kreativen wollen es ja am Besten wissen!

    • club

      hi,

      danke für den kommentar zum aktuellen sujet von malkasten.
      dass der vorwurf des sexismus kommt, verwundert nicht, ist aber meiner ansicht nach zu kurz gegriffen, da durchaus diskussionswürdig ist, ob in dem besagten plakat jemand auf grund seines geschlechts herabgewürdigt wird und wenn ja, wer von den beiden (mehr).

      die großteils zu sehende nackte haut ist hier für mich doppelt das transportmedium für kunst oder zumindest doch kunsthandwerk .
      erstens für die kunst des/der tätowiererInnen und zweites für die des fotografen und der bildbearbeitungsagentur malkasten.

      kunst liegt im auge des betrachters.
      die kampagne ist mir aufgefallen, weil sie sich sowohl in qualität als auch ästhetik vom gros der laufenden kampagnen unterscheidet. untenstehender link ist ein pfad zu den vorhergehenden plakaten und printanzeigen von malkasten; man kann auch einfach „malkasten wien“ googeln: besonders sehenswert hier auch die kampagne für wienenergie.

      verständlich ist, wenn sich jemand in unserer sexualisierten umwelt durch großformatige abbildungen von nacktheit irritiert fühlt – wie schon damals bei den ersten palmers plakaten von cindy crawford z.b., wer sich erinnert…
      vielleicht hilft der gedanke, dass plakate temporär sind und geschmäcker verschieden.

      keke grüße,
      club

      https://www.google.at/search?tbm=isch&hl=de&source=hp&biw=1152&bih=586&q=malkasten+agentur&gbv=2&oq=malkasten+agentur&aq=f&aqi=&aql=&gs_l=img.12…0l0l0l2614l0l0l0l0l0l0l0l0ll0l0.frgbld.#hl=de&gbv=2&biw=1152&bih=586&tbm=isch&sa=1&q=malkasten+wien&oq=malkasten+wien&aq=f&aqi=&aql=&gs_l=img.12…0l0l8l2143l0l0l0l0l0l0l0l0ll0l0.frgbld.&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.,cf.osb&fp=ccdec59c6707df

    • club

      hallo dali_ze!

      danke für deinen einsatz.
      wir recherchieren auch noch weiter und melden uns bald.
      keke grüße!

  3. club

    so, nächster keker beitrag zu malkasten…
    beim werberat, der sich nicht nur mit sexismus, sondern auch allem anderen, was in werbung störend und unzulässig sein kann seit jahren beschäftigt, ist auch eine beschwerde zu malkasten eingegangen. allerdings handelt es sich wohl eher um das sujet mit der älteren dame und dem deutlich jüngeren mann, das vor dem tatoosujet plakatiert war: http://werberat.at/beschwerdedetail.aspx?id=3262.

    niemand soll sich belästigt fühlen und ich respektiere es natürlich, wenn dies der fall ist.

    aber ich wünsche mir dieselbe freiheit, nämlich die malkasten sujets als kunst zu betrachten wie ein foto von helmut newton oder ein gemälde von egon schiele.
    was für den einen sexistisch ist, ist es für den anderen eben nicht.

    ich halte es da auch mit den secessionisten: der zeit ihre kunst der kunst ihre freiheit.
    to be continued…
    club.

    • club

      so, keke diskussionsteilnehmer,

      untenstehend die schriftliche stellungnahme der firma malkasten zur beschwerde beim werberat (www.werberat.at) in voller länge.
      kek schließt sich vollinhaltlich an.
      jetzt darf man gespannt sein, wie der werberat entscheidet.
      keke grüße an alle,
      claudia busser (club)
      für: kekinwien

      „Mit großem Erstaunen haben wir erfahren, dass gegen unsere Plakataktion einige Beschwerden erhoben wurden. Leider ist das Beschwerdemail zu kurz, um die Beschwerdepunkte richtig verstehen zu können. Daher kurz einige Tatsachen zu unserer Kampagne.

      Wir sind im grafischen Gewerbe tätig und machen anlässlich unseres Firmenjubiläums eine Imagekampagne, die auf Kunstfotografie beruht und grafisch aufwendige und künstlerisch anspruchsvolle Fotografien zeigt. Wie Sie beiliegenden Sujets entnehmen können, besteht unsere Werbekampagne keinesfalls überwiegend in der Darstellung älterer Frauen mit jüngeren Männern. Viele Sujets zeigen (zum Teil verschleiert) eine Frau in mystischen, keinesfalls jedoch in sexistischen Posen.

      Die Darstellung älterer Frauen mit jüngeren Männern ist durchaus ästhetisch und nicht in sexistischer Form und sollte doch kein Problem sein. Umgekehrt ist es ja seit vielen Jahren völlig normal, wenn ältere Männer sich jüngere Frauen „nehmen“. Warum sollte im Sinne der Gleichberechtigung nicht auf die umgekehrte Möglichkeit einer (vielleicht sexuellen) Beziehung einer älteren Frau mit einem jüngeren Mann möglich sein. Eine „Moral“ die Altersunterschiede zwischen geschlechtlichen Beziehung verbietet oder als anstößig erscheinen lässt, ist uns nicht bekannt. Niemand wird bezweifeln, dass es sich bei den dargestellten Personen um potentiell attraktive Personen handelt. (Den Aufregungsfaktor stufen wir nicht höher ein, als bei den Darstellungen in der „Römerquelle“-Werbung, die vielfach prämiert wurden. Was das Plakat mit dem tätowierten Paar anbelangt, das sich küsst, sind wir ebenfalls der Meinung, dass eine solche Darstellung zwar Aufmerksamkeit auf sich ziehen mag, jedoch in keiner Weise anstößig ist. Tattoos zählen heute zum Körperschmuck einer großen Anzahl von Menschen, quer durch alle sozialen Gruppen. Es handelt sich um ein heterosexuelles und im Sinne des Beschwerdeführers auch „altersadäquates“ Paar, das in einer nicht sexistischen Weise Zärtlichkeit zeigt. (Tatsächlich handelt es sich um ein real existierendes Paar, das ein Tattoostudio betreibt.)

      Wie gesagt haben wir eine aus vielen Sujets bestehende Kampagne gestartet, die keine anstößigen Produkte (wir sind in der Werbefotografie, schwergewichtsmäßig Modefotografien tätig) wir versuchen unsere Leistungen, nämlich künstlerische Arbeit und grafisch anspruchsvolle Fotobearbeitung darzustellen.

      Unsere Werbekampagne hat kaum negative Reaktionen uns gegenüber hervorgerufen, im Gegenteil, sehr viel positives!

      Freiheit der Werbung, wie Sie auf Ihrer Homepage schreiben, die eine Ausprägung des Grundrechts der freien Meinungsäußerung ist, muss gewahrt, eine freie Entfaltung der Kreativität in der Werbebranche sichergestellt werden.

      Aus Anlass der Beschwerde haben wir uns mit auf Ihrer Homepage dargestellten Werbegrundsätzen auseinandergesetzt und können keinen Verstoß gegen auch nur einen der Grundsätze erkennen. Der vom Beschwerdeführer verwendete Begriff „obszön“ ist für uns in diesem Zusammenhang zu wenig aussagekräftig, um ein mögliches Fehlverhalten näher bestimmen zu können und werberechtlich wohl nicht einmal unzulässig (siehe Wikipedia „obszön als Mittel der Werbung“). Wir halten unsere Werbung jedoch nicht für obszön. Nach dem Zitat im Lexikon handelt es sich dabei um einen Verstoß gegen eine verbindliche Werteordnung (bzw. gegen eine allgemein anerkannte Verhaltensregel). Wie oben gezeigt liegt Obszönität in diesem Sinne keinesfalls vor. Die künstlerische Darstellung gesellschaftlich relevanter und völlig legaler Phänomene kann aus unserer Sicht eine Beanstandung nicht rechtfertig. Auch das überwältigend positive Echo scheint unserem Standpunkt durchaus recht zu geben.

      Wir sind daher zuversichtlich, dass Ihre Entscheidungsgremien die Beschwerde als unbegründet erkennen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Roman Keller
      Geschäftsführer

      [malkasten]“