„Eine Liebeserklärung an die unscheinbaren Dinge, die uns im Alltag begleiten, die weder blenden noch verführen wollen, sondern einfach das sind.“

Besser könnte ich es auch nicht beschreiben und eines ist sicher: ein einziger Besuch reicht nicht aus um die 1000 wunderbaren Objekte in der Ausstellung No Name Design ausreichend zu würdigen.

„Ich sammle seit ich Hosensäcke habe.“

Zusammengetragen hat die Ausstellungsstücke Franco Clivia, Dozent und Gestalter in Zürich. Er ist seit Jahrzehnten ein „Sucher und Finder“.
Entstanden ist so „ein Sammelsurium von anonym gestalteten Gegenständen …“. Sie sind zum Teil nicht mehr in Verwendung, aber viele benutzen oder sehen wir täglich und nehmen deren gutes Design gar nicht mehr wahr. Und das in einer Zeit, in der Design einen so hohen Stellenwert hat. Die Ausstellung bringt uns diese Dinge wieder näher.

dingemiteinanderverbinden, Foto (c) Werkraum

In No Name Design erzählen die Objekte Geschichten.

Die Anordnung der Objekte macht viel vom Reiz der Ausstellung aus. Insgesamt werden 29 Geschichten erzählt. „Fast alles ist falsch“, erzählt zum Beispiel die Geschichte der Fiskarschere, die wir alle kennen. Sie wurde x mal kopiert. Von „richtig addiert“ über „von klein zu groß“ oder „nicht gleich aber ähnlich“ und „Vielkönner“ bis zu „rundherum genial“… die restlichen 24 Geschichten sind nicht minder interessant.

Mitkuratiert hat die Ausstellung der deutsche Sach- und Produktfotograf Hans Hansen. Seine Art die Dinge zu sehen trägt wesentlich dazu bei, dass es möglich ist einen Korkenhalterdraht auf ganz neue Weise zu sehen.

Eine weitere Qualität liegt in der ursprünglichen Funktion der Gegenstände. Dazu gibt es in der Schau oben stehendes Videos zu sehen. Schräg, sehr schräg!
Es dürfte übrigens nicht nur für mich schwierig gewesen sein, die Ausstellung ohne das wunderbare Ausstellungsplakat zu verlassen. Ich hab’s nicht geschafft. Eigentlich sollte man gleich mehrere kaufen …

KorkendrahtSchere 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchsicht1    Schale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber nicht nur die Ausstellung selbst ist zu empfehlen, auch das vom Architekten Peter Zumthor entworfene Haus, das als Versammlungsort und zugleich Schaufenster der Handwerkskultur im Bregenzerwald dient. Bauherr war der Werkaum Bregenzerwald, eine 1999 gegründete Plattform von 85 Handwerker/innen, die mittlerweile international bekannt ist: einmalig und von einem Frauenteam gemanagt.

Es gäbe noch so viel zu sagen über den Werkraum Bregenzerwald, und warum es noch weitere Gründe gibt, diesen Ort zu besuchen!

 

NO NAME DESIGN 

Werkraum Bregenzerwald
Hof 800, Andelsbuch Vorarlberg
Tel: +43(0)5512 26 386
E-mail: info@werkraum.at
web: www.werkraum.at

Die Ausstellung läuft noch bis zum 2. Mai 2015.

Öffnungszeiten: Di bis Sa 10.00 – 18.00 Uhr
Eintrittspreise: regulär Euro 5,00
Sammlung: Franco Clivio, kuratiert von Hans Hansen und Franco Clivio
Kuratorführung: mit Franco Clivio am 2. April und 30. April 2015, 17.00 Uhr
sonstige öffentliche Führungen durch die Ausstellung: jeweils am Donnerstag, 17.00 Uhr

35sterne

 

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