Frauentag 8.3.2013Wie ist unsere Performance im Alltag?
Weiblich wirken heißt immer noch sich unsicher geben. Schuhe tragen, mit denen man keinen festen Stand (im Leben) hat und sich dafür an der Handtasche festklammern – das macht eine richtige Frau?

Wir versüßen uns unsere Abhängigkeit in unendlichen Farben und Designs und reden uns ein, dass wir nur glücklich sind, wenn wir sie alle haben können.

Mit vernünftigen Schuhen ist es wie mit vernünftigen Autos, jede/r mag entscheiden, was sie/er sich leisten will.

Bei der Handtasche bin ich sicher, dass es viele Frauen noch nicht ‚oben ohne‘ gewagt haben.

Doch liebe Geschlechtsgenossinnen, es ist ein tolles Körpergefühl! Was ist schon drin – egal, ob Täschchen oder Tasche, was Frau wirklich immer brauchen würde, im Verhältnis zum Gewinn an Freiheit? Mir gibt ohne Handtasche sein immer wieder ein gutes Gefühl des gleichberechtigt Seins im Öffentlichen Raum, vor allem, wenn ich mich dort bewege, wo Männer die Straße dominieren. Das sind schon manche Ecken im 2. Bezirk.

Natürlich haben wir alle, ob männlich oder weiblich oft viel zu tragen das man nur in mehr oder weniger elegante Tragebehältnisse stecken kann. Was ich meine ist die Verwachsenheit mit der Handtasche als wäre sie ein Körperteil.

Leider hat Damenkleidung meist anders als die Herrenmodelle keine eingenähten Taschen. Frauen sollen ja schmal wie ein Strich in der Landschaft stehen und nicht viel gesellschaftlichen Raum beanspruchen. Die breiten, gut gepolsterten Schultern der 1980er Jahre mögen uns im Modekreislauf noch absurd vorkommen, aber ist es wie bei den 1950er/60er Jahre Formen für das schwache oder starke Geschlecht wirklich nur ein Modespiel?

Zum Freispielen von der Handtasche: mit kleinen Bauchtaschen kann man sich behelfen. Die gibt’s in den meisten Taschengeschäften und beim Outdoorausstatter.

Schlüssel, Geld, Karten und Handy sind verstaut und die Arme sind frei, schwingen im Takt zum Schritt. Der Blick richtet sich automatisch weiter in den Raum und Frau ist in der Bewegung flexibler. Ja, da ist nichts mehr, an dem man sich festhalten kann, aber auch nichts mehr, auf das man acht geben muss, das an einem zerrt, an dem man zerren kann um von sich ab zu lenken oder auf sich aufmerksam zu machen.

Frau ist sie selbst.
Ohne Spielzeug und kein Spielzeug.

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Dein Kommentar

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2 comments

    • club

      wenn ich die ecke kenne, habe ich keine angst – ein privileg des umstandes in österreich geboren zu sein.