„Die Platte von Deichkind war nicht so mein Ding, doch ihre Shows sind – leider geil“.
Ich widerspreche dieser Strophe aus dem aktuellen Hit von Deichkind und mag sowohl die Alben, als auch vor allem die Live-Auftritte.
Am 21.03.2012 hatte ich das Vergnügen die neue Show in der Stadthalle anzusehen und ich war begeistert: Deichkind versteht es die Menge zu rocken und die Leute für sich zu gewinnen!
Nur live haben Bands die Möglichkeit das Publikum in die Show einzubinden, mit diesem zu spielen und so das Spektakel zu einem Erlebnis zu machen. Meiner Meinung nach gibt es nichts Schlimmeres, als wenn eine Band nur auf der Bühne steht, stur die eigenen Lieder herunterspielt, die dann noch genau so wie auf der CD klingen, und das Publikum somit ignoriert (abgesehen von Klassik Konzerten).
Ziel sollte es sein die Chance zu nützen und einen Grund zu liefern, warum man auf das Konzert geht und nicht nur die Musik daheim oder unterwegs anhört. Deichkind ist dieser Aufgabe mehr als gerecht geworden.
Mit den elektrolastigen Liedern und dem aus alten Zeiten herrührenden Hip-Hop-Einschlag der Band war die Menge schnell gefesselt und gab sich der Bewegung hin. In der ersten Reihe wurden von Deichkind bei den passenden Nummern sogar Essen und Getränke verteilt und Stage Diving gab es in abgewandelter Form: ein Mal im Schlauchboot und ein Mal auf einem Trampolin. Durch diverse Choreographien, Kostüme und alle mögliche Action auf der Bühne wurden auch für’s Auge schöne Bilder geboten. Nicht einmal über „Distanz zu den Fans“ kann man sich bei der Band beschweren, denn diese wurde auf einem überdimensionalen Fass durch die Menge transportiert.
Nach zwei Stunden mit zwei Zugaben und einer guten Auswahl aus den fünf bisherigen Deichkind Alben ist es mir so vorgekommen, also ob am Ende einfach jeder glücklich war. Selbstverständlich hätte niemand etwas gegen noch mehr Songs gehabt (vor allem „Ich betäube mich“ hätte mich gefreut), aber die Show war lang genug, so dass man zufrieden nach Hause gehen konnte und Deichkind dankbar für den genialen Abend war!
„Read you soon“
P.S.: Fotos gibt es keine, denn die „Knipserei“ lässt mich ein Konzert nicht genießen. Am besten beim nächsten Auftritt selber live dabei sein! Dafür einer meiner Favoriten vom neuen Album „Befehl von ganz Unten“:
Deichkind – Bück dich hoch
Eine diskussionswürdige Besprechung des Konzerts von Brigitte Schokarth findet sich im Kurier vom 23.3.2012: www.kurier.at
Marlon
Hast du noch naehere Informationen darueber ?
club
hallo marlon !
ich werde deine anfrage gern an unseren autor (herd) weiterleiten.
ansonsten empfehle ich alle angegebenen links im artikel anzuklicken…besonders spannend ist die durchaus kontroversielle kritik zum konzert von der tageszeitung kurier.
keke grüße,
claudia (club)
herd
Servus Marlon,
gerne kann ich mehr von dem Konzert erzählen!
Begonnen hat alles mit den Hamburger DJs „Moonbootica“ als Vorband. Mit den elektronischen Tracks wurde die Menge gut eingeheizt und somit hat sich die Halle langsam gefüllt. Bei Deichkind kam es mir zwar nicht ausverkauft vor, für die Stadthalle war jedoch auf jeden Fall viel los und die Stimmung war genial.
Während der Show wurden großteils Lieder der letzten beiden Alben performt („Befehl von ganz unten & Arbeit nervt“). Von „Aufstand im Schlaraffenland“ sind leider nur wenige Tracks gespielt worden, was ich persönlich Schade finde, da ich dieses Album liebe. Bei der Zugabe hat es sich die Band dann nicht nehmen lassen abgewandelte Versionen mancher Songs und auch alte Hits aus den Hip-Hop-Zeiten zu spielen.
Die Bühnenshow war von den gewohnten freaky Outfits geprägt (Dreiecke, Müllsäcke, Neonfarben,…) und immer mindestens 1 Mitglied hat sich bewegt, so dass es permanent etwas zu bestaunen gab. Ich gehe nicht davon aus, dass permanent live gesungen wurde, aber darauf kommt es bei einem Deichkind Konzert meines Erachtens auch nicht an. Es geht nicht um musikalisch hoch anspruchsvolle Gesangsparts, sondern um eine gute Show und die passende Stimmung – das wurde für mich erfüllt!
Keke Grüße,
herd