Montforter Zwischentöne: erfinden

Montforter Zwischentöne, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Diesmal geht es bei den Monforter Zwischentönen ums „erfinden: probieren, irren, probieren“. Es geht um persönliche Wagnisse, aber auch um das alltägliche Scheitern und den Umgang mit Fehlern und Irrtümern.

Die Montforter Zwischentöne gehen vom 18. -28. Februar 2016 in die nächsten Runde, die vorhergehenden Events des Festivals wurden hier bereits besprochen.
Das aktuelle Thema ist stimmig für ein Format, „das selbst immer und immer wieder das Risiko des noch unbegangenen Weges sucht.“ Ein Jahr ist seit der Geburt des Festivals vergangen und es gibt offenbar viel Publikum, das Neues sehen und hören möchte – zunehmend auch aus dem Schweizer und Süddeutschen Raum. Sehr erfreulich!

Das neue Thema passt gut zum „Erfinder-reichsten“ Bundesland Österreichs.  Aber auch zum derzeit stattfindenden tiefgreifenden gesellschaftliche Wandel. Dazu brauche es „eine Kultur des Wagens, des Scheiterns, des Dranbleibens“ so die Programmgestalter Hans Jörg Gögl und Folkert Uhde.

 

Peter Madson, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Peter Madson, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at


„Wie kommt das Neue in die Welt !? Risk mit oder eher ohne fun?“

An vier Abenden geht es genau darum, und zwar an einem neuen zusätzlichen Veranstaltungsort, der Pop Up – Bühne Rösslepark. Der Designer und führende Ausstellungsgestalter Roland Stecher hat eine Raumintervention entworfen, die auf der Skulptur „Papierknäuel“ basiert. Ich stelle mir schon vor, wie es wohl sein wird, in, auf oder zwischen Papierknäulen zu sitzen.

Wie weiß man, dass man was gefunden hat?“

Das versuchen die bildenden KünstlerInnen Maria Anwander, Karl Salzmann und Stoph Sauter anhand ihrer Arbeiten, ihrer Kunst des „erfindens“ zu vermitteln.
Spannend auch die Arbeit der Schweizer Künstlerin Claudia Roemmel über „Wagnisse“, einer Videodokumentation über „eigenwillige Erstversuche“.
Um das programmierte Scheitern geht es bei einem Pecha Kucha Abend „der besten Niederlagen.“ Renommierte Architektur Büros werden ihre Niederlagen präsentieren und die Frage steht im Raum, ob „Architekturwettbewerbe Bestattungsunternehmen der jeweils innovativsten Pläne sind“. Begleitet wird das traurige Ereignis vom Pianisten Peter Madson mit einer improvisierten Trauer- und Auferstehungsmusik. Sicher eines der musikalischen Highlights!

Und dann geht es noch um das Erfinden von Musik.
Über „das Phänomen des Einfalls in der Musik“ werden uns verschiedenen Komponisten in Videos erzählen, kommentiert von den Vorarlberger Komponisten Gerald Futscher und Wolfram Schurig in einer Talk Show.

Christoph Abbrederis, The Shakespeare Wars, in The New York Times,  Foto © Hadwig Fink - keinwien.at

Christoph Abbrederis, The Shakespeare Wars, in The New York Times
Foto © Hadwig Fink – keinwien.at


Über das alltägliche Scheitern

Sieben Tage lang jeweils um 14.00 Uhr gibt es die einmalige Gelegenheit live beim „Welt er-finden“ zuzuschauen.
Am Ende der Woche soll man dann wissen „wie das Neue in die Welt kommt“. Christoph Abbrederis, der weltweit namhafte Buch- und Medienillustrator, wird jeden Tag auf einer Fensterfront des Montforthauses zeichnerisch die Welt erfinden. Er veröffentlicht seit rund zwölf Jahren auf seiner Website jeden Werktag einen Comic Strip rund um das Thema „tägliches Scheitern“. Seine Arbeiten kann man auch in einer Einzelausstellung im Montforthaus bewundern.


„rot folgt gelb folgt blau folgt rot“

„Ein begehbarer Videoclip in drei Farben und fünf Musikstücken“, eine Art Crowdperformance mit Menschen, die „offen und neugierig auf neue intensive ästhetische Erfahrungen“ sind . Man könne es nicht so wirklich erklären. Man muss wohl mitmachen, falls man sich traut. Es geht um die Frage: Wie viel  Anleitung und wie viel Freiheit braucht es, damit die Crowd funktioniert, damit Kreativität möglich ist?
Das Amsterdamer Künstlerkollekiv Moniker und das Klanglabor machen es möglich. Das Format wurde extra für die Montforter Zwischentöne entwickelt.

 

Francesco Tristano,  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Francesco Tristano, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Bach Revolution – der musikalische Höhepunkt

Francesco Tristano und das Symphonieorchester Vorarlberg werden das 3. Brandenburgische Konzert und das Klavierkonzert Nr. 7 spielen.  Aber – und das ist das Spannende und Neue – diese Stücke werden im Dialog mit den Eigenkomposititonen und Improvisationen vom Francesco Tristano dargeboten.
Die Art der Präsentation wird nicht verraten, aber es soll ein Konzert auch für Menschen sein, die sonst nicht unbedingt in klassischen Konzerten, sondern eher in Clubs zu finden sind.

 

Das Programm ist insgesamt wieder eine runde Sache geworden und es wird es schwierig werden sich zu entscheiden. Ein Festivalpass wäre wohl am einfachsten. Vermissen werde ich vielleicht das bisher angebotene Tagesprogamm, bei dem man zwischen unterschiedlichen Programmen und Kunstrichtungen hin- und herflanieren konnte. Aber ich lasse mich überraschen.

Und hier noch ein paar Bilder von den letzten Montforter Zwischentönen zum Thema Glauben – weil es so schön war!

 

Die Brückeninstallation „Frage – Zeichen: Kapelle für 30 Sekunden", Foto (c) Montforter Zwischentöne auf fb

Die Brückeninstallation „Frage – Zeichen: Kapelle für 30 Sekunden“, Foto (c) Montforter Zwischentöne auf fb

Eine Lichtinstallation des austro-amerikanischen Künstlers Erwin Redl. Pressefoto der Montforter Zwischentöne

Eine Lichtinstallation des austro-amerikanischen Künstlers Erwin Redl. Pressefoto der Montforter Zwischentöne

Midori Seiler - CREDO. Pressefoto der Montforter Zwischentöne

Midori Seiler – CREDO. Pressefoto der Montforter Zwischentöne

 

Montforter Zwischentöne: erfinden

Montforthaus Feldkirch GmbH
Montfortplatz 1, 6800 Feldkirch
Tel.: +43 5522 73467
E-mail: montforthaus@feldkirch.at
homepage: montforthausfeldkirch.com
web:  www.montforter-zwischentoene.at

Das Festival läuft vom 18. bis zum 28. Februar 2016.

Karten und Information:
Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH
Montforthaus Feldkirch, Montfortplatz 1, 6800 Feldkirch
Tel.: +43 552273467
E-mail: karten@feldkirch.at
web: www.feldkirch.travel

 

montforter zwischentoene

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