Ich mag Klarheit.
Ich mag die Arbeiten von Franz Graf.
Und ich mag schöne Überraschungen wie die Franz Graf Ausstellung Siehe was dich sieht im 21er Haus.
Das habe ich mir komplett anders vorgestellt!
Die Halle des 21er Hauses, mein Lieblingsausstellungsraum in Wien, dieser große Glaskubus, der zugegebenermaßen rasend schwierig zu bespielen ist, ist ausgefüllt mit einem riesenhafte Aufbau aus Stahlgestängen und vielen Boxen aus gelben MDF Platten.
Ich hatte mir grafischen Clean Chic in großen Formaten erwartet, Schwarz, Weiß, Tusche und Permanentmarker – und sonst gar nichts.
Ich bekam eine Art liebevoll gestaltetes Museum im Museum.
Ein buntes Sammelsurium aus rund 300 Arbeiten zahlreicher Künstler, Arrivierter wie Newcomer, die Graf begleiteten, beeinflussten, die ihm schlicht gefallen.
Einzelausstellung? Eher nicht.
Gut? Ja.
Natürlich gibt es auch Franz Graf in der Franz Graf Schau: 21 Arbeiten nämlich.
Aber der Mann hat auch seine Freunde eingeladen und zeigt uns seine ganz private Sammlung.
Ein feines Geschenk!
Eine charmante Grafik von Herbert Brandl ist da zu finden, natürlichValie Export, Hermann Nitsch, Oswald Oberhuber, Elke Silvia Krystufek, Joseph Beuys, Martin Kippenberger, … die Auswahl hat Monate gedauert.
Der Kurator Severin Dünser ließ gelbe Boxen bauen, die thematische Räume und Spielplätze bieten; ein bisschen zu zeitgeistig, weil das jetzt alle andauernd so machen, und die eine oder andere historische Leihgabe aus dem Belvedere hätte sich schon einen ruhigen Hintergrund verdient.
Dann sind da aber noch diese kleinen Schaukästen, die oft allzu sehr am Rand des Geschehens zu stehen kommen. Dabei bieten sie doch sehr intime und liebenswürdige Einblick in das Schauen eine Mannes, der die Kunst liebt und der von der Kunst geliebt wird. Aber das mag Absicht sein, damit man im Bildertaumel in Ruhe schauen kann.
Nimm dir Zeit, ein zwei Stunden und komm‘ öfter hierher, drei, vier Mal, dann kannst du ein ganz privates Museum im progress genießen.
Du hast bis zum 25. Mai 2914 Zeit, dann ist der Zauber zu Ende.
Unerwartet.
Gelungen!
Franz Graf. Siehe was dich sieht
21er Haus
Schweizergarten, Arsenalstraße 1, 1030 Wien
Tel.: 01 / 795 570
web: www.21erhaus.at
Öffnungszeiten: Mi bis Do 11.00 – 21.00 Uhr, Fr bis So 11.00 – 18.00 Uhr, an Feiertagen geöffnet
regulärer Eintritt: Euro 7,00; Jahreskarte Euro 21,00
keker Tipp: das Rahmenprogramm!
Jeden Mittwoch um 19.00 Uhr wird die Schau lebendig: abwechselnd werden Ausstellungen junger Künstler eröffnet und Performances abgehalten.
Das Ticket für alle Veranstaltungen kostet Euro 10,00.
Der Katalog (um Euro 29,00) gestaltet sich während der Ausstellung immer weiter und wird am 24. April 2014 in seiner Endversion präsentiert. In Teilen ist er bereits erhältlich.
Kurator: Severin Dünser
Zu sehen sind Arbeiten von Franz Graf und unter anderem Exponate von Marc Adrian, Estera Alicehajic, Ferdinand Andri, Anouk Lamm Anouk, Nobuyoshi Araki, Magnús Árnason, Snorri Ásmundsson, Rudolf Bacher, Franz Barwig d. Ä., Lothar Baumgarten, Joseph Beuys, Selina de Beauclair, James Lee Byars, William S. Burroughs, Tamara Dinka, Tjorg Douglas Beer, Binär, Herbert Boeckl, Herbert Brandl, Geta Brătescu, Arik Brauer, Günter Brus, John Cage, Nina Canell, Anna Ceeh, Ernst Caramelle, Larry Clark, Tamara Dinka, Marcel Duchamp, Dejan Dukic, Rudolf Eb.er & Joke Lanz, Valie Export, Helmut Federle, Ernst Fuchs, Walther Gamerith,
August Gaul, John Geesin & Roger Waters, Gelatin, Liam Gillick & Corinne Jones, Allen Ginsberg, Sara Glaxia, Gottfried Goebel, Karl Iro Goldblat, Martin Grandits, Fritz Grohs, Mario Grubisic, Kristján Guðmundsson, The Guerilla Art Action Group, The Hafler Trio, Tatjana Hardikov, Friedrich Hartlauer, Carl Michael von Hausswolff, Gunnhildur Hauksdóttir, Rudolf Hausner, Florian Hecker, André Heller, Herbert Hinteregger, Benjamin Hirte, Marcel Houf, Françoise Janicot, Ali Janka, Robert Jelinek, Hildegard Joos, Donald Judd, Tillman Kaiser, Felix Kalmar, Allan Kaprow, Mike Kelley, Richard Kern, Martin Kippenberger, Imi Knoebel, Franz Koglmann & Bill Dixon, Zenita Komad, Svetlana Kopystiansky, Brigitte Kowanz, Elke Silvia Krystufek, Zofia Kulik, Doreen Kutzke, Paul Mccarthy, Metronom, Milan Mladenovic, Marcellvs L., Bruce LaBruce, Eskil Loftsson, Daniel Löwenbrück, Sarah Lucas & Julian Simmons, Victor Man, Mark Manders, Michaela Math, marshall!yeti, Otto Maurer, Paul McCarthy, Andrew M. McKenzie, Bjarne Melgaard, Cecil Meng, Merzbow, Rune Mields, Chiara Minchio, Milan Mladenovic, Klaus Mosettig, Otto Muehl, Wladd Muta, Gina Müller, Hermann Nitsch, Oswald Oberhuber, Erik Oppenheim & David Kelleran, Charlemagne Palestine, Manfred Pernice, Goran Petercol, Rade Petrasevic, Raymond Pettibon, Walter Pichler, Begi Piralishvili, Natascha Plum, Rudolf Polanszky, Franz Pomassl, Arnulf Rainer, Raionbashi /
Krube, Konrad Rapf, Jason Rhodes, Paul-Julien Robert, Gerwald Rockenschaub, Dieter Roth, Runzelstirn & Gurgelstøck, Alexander Ruthner, Gerhard Rühm, Kurt Ryslavy, Nino Sakandelidze, Ed Sanders, Markus Schinwald, Eva Schlegel, Conrad Schnitzler, Philipp Schöpke, Claudia Schumann, Rudolf Schwarzkogler, Frederike Schweizer, Björn Segschneider, Jim Shaw & Benjamin Weissman, Jörg Siegert, Sigtryggur Berg Sigmarsson, Linnéa Sjöberg, Dominik Steiger, Tamuna Sirbiladze, Linnéa Sjöberg, Dominik Steiger, Nino Stelzl, Curt Stenvert, Alexander Stern, Rudolf Stingel, Martina Stoian, Ida Szigethy, Lilli Thießen, Bjarni H. Thórarinsson, Manfred Unger, Franz Vana, Jannis Varelas, Walter Vopava, Wolf Vostell, Klaus Weber, Peter Weibel, Herwig Weiser, Adam Wiener, Ingrid Wiener, Oswald Wiener, John Wiese, Judith Weratschnig, Stefan Wirnsperger, Eva Wohlgemuth, Helmuth Wolech, Iwona Zaborowska, Thomas Zipp und Heimo Zobernig.