Wienführer des etwas anderen Art ...Wer zwischen den Feiertagen durch die Innenstadt lustwandelte, dem wurde klar: die Wiener sind verreist.
Und alle Welt ist hier.
Und das ist verdammt gut so.
Manch einer kam da in die Situation spontan über Wien Auskunft geben zu sollen, als Reiseführer quasi …

Zumeist kriegt man das ja ganz gut hin. Aber man kann die eigene Stadt auch über klassisch touristische Ansprüche hinaus immer wieder neu für sich entdecken, überhaupt diese Stadt!
Pia und ich ziehen ja allwöchentlich die walking boots an und gehen einfach los, ins Blaue. In neun von zehn Spaziergängen entdecken wir Neues in Wien.

Wer lieber auf der Couch bleibt, kann auf kekinwien surfen oder die Reiseliteratur abseits von Dumont oder Lonely Planet durchstöbern.
Nicht, dass die nicht gut wären, aber nicht jeder darf einem etwas über die eigenen Stadt erzählen, oder?
Die folgenden Reiseführer der etwas anderen Art dürfen sehr wohl:

Wien wie es wirklich scheint

Ein Tourist wird mit Ausdrücken wie „engstirnig, aber schasfreundlich“ oder einer Tour „Auf den Spuren der kleinen und großen Wiener Strizzis“ sprachbedingt nicht wahnsinnig viel anfangen können. Wir dafür umso mehr.
Es gibt Routen wie „Wien für Geeks“, „Wien für Untote“ und schöne Sex-Specials, Tipps fürs „kleine Börserl“ und nachhaltig Reisende.
Insgesamt ein witziges Büchlein, das auch für Wienkenner noch Überraschendes bieten kann.

Wien wie es wirklich scheint, Hydra-Reisebibliothek Nr. 13, 1. Auflage 2013, 128 Seiten, 10 x 18 cm, Hydra und Holzbaum Verlag
ISBN 978-3-9503508-4-5, gekauft um Euro 13,95

Unnützes WienWissen

Das unnütze WienWissen ist jetzt stadtbekannt und dafür war es wirklich schon allerhöchste Zeit.
Wir waren bei der gut besuchten Präsentation der buchgewordenen Schrulligkeiten, Skurrilitäten, historischen Fakten und Neuigkeiten des Stadtmagazins.
Kostproben gefällig?

„1588 führte Clusius de l’Ecluse die ersten beiden Erdäpfel in Wien ein. Die Clusiusgasse erinnert heute noch an ihn.“ Wie oft bin ich dort schon unwissend vorbeigegangen!
„Der Magdalenengrund in Mariahilf hieß ursprünglich ‚Im Saugraben an der Wien auf der Gstätten‘ und danach ‚Ratzenstadel‘.“ Na, das wird die jetzigen Bewohner freuen.
„Die Elsa-Plainacher-Gasse in der Donaustadt erinnert an das einzige Todesopfer der Hexenverfolgung in Wien.“ Die haben mich nicht gekannt …

Unnützes WienWissen, Stadtbekannt Medien GmbH, 1. Auflage 2013, 128 Seiten, 10,5 x 14,8 cm, Holzbaum Verlag
ISBN 978-3-9503508-5-2, gesehen um 9,99

Ganz Wien für wenig Geld

„Der Cityguide für Lebenskünstler“ bietet auch für finanziell ausreichend ausgestattete Einwohner dieser Stadt spannende Neuigkeiten. Aufgeteilt in die Kapitel „Anschaffen und Ausmisten“, „Wohnen und Einrichten“, „Haushalt und Ernährung“, „Verkehr und Mobilität“, „Freizeit und Kultur“ und ein Special „Kinder und Jugendliche“ bietet dieses Buch Tipps und Tricks für alle Lebenslagen. Der eine oder andere Selbstversuch wird dabei charmant erzählt und ist durchaus erhellend.

Ganz Wien für wenig Geld, Metroverlag, Christof Bierberger und Alexandra Gruber, 1. Auflage 2011, 192 Seiten, 11,5 x 18,5 cm, Metroverlag
ISBN 978-3-99300-043-1, gekauft um Euro 9,90

Architekturguide Wien

Sicher, das ist etwas für Spezialisten, aber angesichts der Tatsache, dass nicht nur in der Innenstadt immer mehr historisch relevante Gebäude aus der Öffentlichen Hand in Privatbesitz wechseln, sollte man sich zeitgerecht ansehen, was es gibt, solange es noch öffentlich zugänglich ist.
„Die 100 wichtigsten Gebäude seit der Jahrhundertwende, die man gesehen haben muss!“ bietet Architekturjuwelen Wiens in Wort und Bild. Ich weiß jetzt, dass mein Lieblingshaus in der Cobenzlgasse von Rüdiger Lainer entworfen wurde, ja, das das von an Weinranken erinnernde Aluminiumornamenten komplett überzogen ist. Und dass das Kleine Café die Handschrift von Herman Czech trägt, hatte ich glatt vergessen.

Architekturguide Wien, Valentin E. Wille und Barbara Pilz, 2. aktualisierte Neuauflage 2013, 128 Seiten, 11,5 x 19,5 cm, Metroverlag
ISBN 978-3-902517-83-8, gekauft um Euro 14,90

Nur in Wien

Gut, das ist echter Lesestoff: „ein Reiseführer zu sonderbaren Orten, geheimen Plätzen und verstecken Sehenswürdigkeiten“. 84 kleine Reisen ins großartige Wien findet der geneigte Leser hier, von Kapitel 1 „Harry Limes Toreingang“ bis zu Kapitel 84 „Das Geheimnis des Traumes“, in dem man dem begeisterten Spaziergänger Sigmund Freud auf die Bellvuehöhe folgt. De facto oder im Kopf kann man hier wahre Abenteuer erleben, die vom Historiker und Archäologen Duncan J.D. Smith hervorragend dokumentiert wurden. Ich bin immer noch nicht ganz durch …

Nur in Wien, Duncan J.D. Smith, 5. Auflage 2008, 256 Seiten, rund 200 Farbabblidungen, 13,5 x 21 cm, Christian Brandstätter Verlag
ISBN 978-3-85033-670-3, gekauft um Euro 22,00

„Schauen Sie sich das an!“ (Karl Farkas)

 

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