Warum geht man in die Magritte Ausstellung?
Obwohl man die kommerziell hinlänglich ausgeschlachteten Motive ohnehin schon fast nicht mehr sehen kann.
Weil man sein hervorragend in die Restaurierung der Albertina investiertes Steuergeld hin und wieder erfreut beäugen will?
Ja, schon auch.
Und weil man nicht nachtragend ist und Magritte ja nichts dafür kann, dass die Rechte an seinen Werken posthum in bare Münze verwandelt wurden und werden.
Gut ist, wenn man sich ein bisschen mehr Zeit nimmt als sonst.
Die Ausstellungen der Albertina sind oft sehr umfangreich, was die Anzahl der Exponate betrifft und auch sehr gut kuratiert. So auch diesmal!
Der Audioguide ist angenehm (Entlehngebühr Euro 4,00), aber nicht unbedingt notwendig. Hervorragende Saaltexte und die Art der Hängung leiten einen gut durch die Werkschau des belgischen Surrealisten.
Allerdings kommt man gegen Ende der Ausstellungsräume schon ein wenig „augenlahm“ daher, wird dort aber mit einigen sehr spannenden Hauptwerken Magrittes für’s Durchhalten belohnt.
Rund 150 Gemälde und Zeichnungen samt rund 120 Exponaten aus anderen Medien zur Ergänzung, die den Menschen Magritte sehr zugänglich beleuchten, fordern quasi ihren Tribut.
Deswegen ein wagemutiger Tipp: zuerst durch die „Monet bis Picasso. Die Sammlung Batliner“ huschen und die Stimmung der Zeitgenossen Magrittes aufnehmen, dann eine kleine Pause im Cafe und anschließend Magritte, aber verkehrt herum, beim letzten Saal beginnend.
Natürlich gibt es auch einen speziellen Shop mit möglichen und unmöglichen Magritte-Merchandising-Artiklen, aber irgendwie passt das auch.
Und noch etwas: in der Garderobe ein Stockwerk tiefer gibt es nie Schlangen wie bei der in der Eingangshalle und für „leichtes Gepäck“ auch Schließfächer.
Für Fans von Magritte, definitiv, für Kenner und Liebhaber des Surrealismus, für Kinder und Familien, für verliebte Paare an verregneten Sonntagnachmittagen.
Magritte
Führungen samstags und sonntags auch für Kinder von 5 bis 12 Jahren unter 01/534 83 540
Eintritt für einen Erwachsenen ohne Ermäßigung: 11,00 Euro
(Eintrittskarten auch als online-ticket erwerbbar)