Freud
Traumdeutung, freie Assoziation, Ich, Es und Über-ich.
Wohl jeder verbindet mit diesen Schlagworten unweigerlich Sigmund Freud.
Doch wer war dieser Mann eigentlich wirklich?
Sigmund Freud. Jude ohne Gott.
Der neue Film von David Teboul.
Filme über Sigmund Freud gibt es zu Hauf. Man denke nur zum Beispiel an die gelungenen Verfilmungen von John Huston (Freud) oder jene von Axel Corti (Der junge Freud). Der Vater der Psychoanalyse hat schon diverse Regisseure inspiriert.
Sigmund Freud. Jude ohne Gott ist ein spannender und ungewöhnlicher Dokumentation, die jetzt in unsere Kinos kommt.
Der Film beruht auf bis dato unveröffentlichtem Archivmaterial und auf Briefkorrespondenzen, die Freud mit seiner Familie, Freunden und Kollegen geführt hat, sowie auf Filmen, die Regisseur David Teboul selbst mit seiner Super-8 Kamera gedreht hat.
„Ich habe einen Freud’schen Film machen wollen, das heißt, einen Film der durch freie Assoziationen zwischen Bildern und Briefen funktioniert.“ so David Teboul.
Entstanden ist dabei ein intimes Porträt vom Vater der Psychoanalyse, das von der Geburt in Freiberg in Mähren bis zur Flucht nach London 1939 reicht. Der Film gibt unbekannte Einblicke in das private Leben und Wirken des Dr. Freud. Amüsante Details dürfen dabei nicht fehlen.
Wusstet ihr etwa, dass Sigmund Freud eine Vorliebe für Chowchowhunde hatte? Auch lässt der Film seine Tochter Anna in Form von Briefen zu Wort kommen.
Die Psychoanalyse selbst spielt überraschender Weise keine zentrale Figur im Film. Die Lehren werden lediglich angeschnitten.
David Teboul sagt dazu: „Als ich ein Film über das Leben und das Denken von Sigmund Freud drehen wollte, war es für mich wichtiger, dass man seine Sprache und seine Stimme, den Denker sowie seine Beziehung zu seiner Tochter Anna spürt. Indem ich Freud, dem Denker anstatt der Psychoanalyse, einen zentralen Platz gebe, hoffe ich als Regisseur einen authentischen Freud‘schen Film gedreht zu haben, und zwar ohne Kommentare oder Erklärungen von Experten. Eine bewusste Entscheidung, sowohl aus dokumentarischer, sowie filmischer Sicht.“
Fazit: Dieser Film ist eine gelungene, ungewöhnliche Biographie, die Lust darauf macht, sich mehr mit Sigmund Freud und seinen Theorien zu beschäftigen.
Sigmund Freud. Jude ohne Gott
Frankreich, 2020, 98min
Regisseur David Teboul
Drehbuch: François Prodromidès, David Teboul
mit Mathieu Amalric, Jeanne Balibar, Catherine Deneuve, Johannes Silberschneider, Birgit Minichmayr, …
Der Film läuft ab 18. September 2020 in unseren Kinos.
Keke Tipps:
Seit 29. August 2020 ist das Sigmund Freud Museums nach umfangreicher Renovierung und Erweiterung wieder geöffnet!
Wo: Berggasse 19, 1090 Wien
Wann: täglich 10.00-18.00 Uhr, Mittwoch 10.00 – 21.00 Uhr
Web: www.freud-museum.at
Hier noch ein weiterer Filmtipp: A Dangerous Method. Ein dunkle Begierde, ein Film von David Cronenberg
(Beitragsbild: Sigmund Freud. Jude ohne Gott, Filmstill (c) Filmgarten)