Nach Revanche hat alles gespannt auf den neuen Film von Götz Spielmann gewartet.
So auch kek.
Oktober, November
Ein Film mit Peter Simonischek, Ursula Strauss, Nora von Waldstätten und Sebastian Koch.
Ein ehemaliger Gasthof irgendwo in Österreich. Hier treffen zwei Schwestern nach längerer Zeit wieder aufeinander. Der Vater ist schwer erkrankt und wird bald sterben.
Sie haben sich in den Jahren auseinandergelebt.
Sonja (Nora von Waldstätten), Schauspielerin, lebt in Berlin. Trotz großem Erfolg scheint sie einsam, ein wenig verloren.
Verena (Ursula Strauss) ist im Dorf geblieben und wohnt mit Mann (Johannes Zeiller), Kind und Vater (Peter Simonischek) im Elternhaus. In ihrer heimlichen Affäre mit dem dort ansässigen Landarzt (Sebastian Koch) kann sie von Zeit zu Zeit dem pflichterfüllten, manchmal trostlosen Alltag entfliehen.
Als sie nun alle wieder zusammentreffen, kommen alte Konflikte und ein Geheimnis ans Tageslicht.
Es ist ein Film über „Identität“, so Götz Spielmann: „Wer bin ich? Bin ich das, was ich sein will? Warum bin ich so, wie ich bin? Bin ich das, was ich sein kann?“. Eine Geschichte über Leben und Tod, Pflichterfüllung und Träume und eine Geschichte über Beziehungen.
Die Erzählweise ist ungewöhnlich.“Episches Kino als Kammerspiel“ so nennt es Spielmann selbst. Der Film ist langsam, sehr ruhig, keine Musik, manchmal ist man geneigt zu sagen, er hat diverse Längen. Doch eigentlich ist dem nicht so. Obwohl, man weiß nicht immer genau, worauf Spielmann hinaus will.
Die Locations sind gut gewählt, die Bilder exzellent.
Für letzteres ist Martin Gschlacht quasi ein Garant. In diesem Fall sind die Bilder kühl, aber markant.
Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank hervorragend.
Besonders Peter Simonischek als Vater, der nach seinem Herzinfarkt und mit dem Wissen, dass er bald sterben wird, ein anderer Mensch zu sein scheint – weicher, gelassener, die Härte scheint verschwunden. Absolut glaubwürdig!
Trotzdem, an Revanche und Antares kommt dieser Film nicht ganz heran.
Anschauen lohnt sich aber allenfalls!
Für Träumer und Pflichterfüller und für alle dazwischen.
Danach zieht man sich am besten in eine Nische ins Prückl „auf a Achterl“ zurück und stellt sich vielleicht die eine oder andere der oben genannten Fragen.
Oktober November
2013, Österreich, 114min
Drehbuch: Götz Spielmann
Regie: Götz Spielmann
mit Peter Simonischek, Ursula Strauss,Nora von Waldstätten, Sebastian Koch, Johannes Zeiller, …
FSK 12 Jahre
Der Film läuft ab morgen in den Wiener Kinos.