Darf man aus Liebe lügen?
Frantz. Der neue Film von Francois Ozon.
Deutschland kurz nach dem 1. Weltkrieg. Anna (Paula Beer) besucht jeden Tag das Grab ihres im Krieg gefallenen Verlobten Frantz. Eines Tages bemerkt sie am Grab frische Blumen, die ein junger Franzose (Pierre Ciney) dort hinterlassen hat. Wer ist dieser Mann? Was will er hier? Woher kannte er Frantz ?
Der Film basiert im ersten Teil auf Ernst Lubitschs „Broken Lullaby“ und ist eine Antikriegsgeschichte, eine Geschichte über Liebe und Lügen. Er porträtiert die Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg, die an den Folgen des Krieges leidet und diesen hinter sich zu lassen versucht. Auch beleuchtet er das komplexe deutsch-französische Verhältnis.
Im Zentrum steht der Franzose Adrien und sein Geheimnis. Ein sensibler Mensch, der vom Krieg zerstört wurde. Er trifft auf Anna (Paula Peer), ein stilles Wesen , dass seit dem Tod ihrer Verlobten aufgehört hat zu leben. Doch Adrien hat ein schockierendes Geheimnis …
Magda (Marie Gruber) Anna (Paula Beer) und Hoffmeister (Ernst Stötzner) bitten Adrien (Pierre Niney) auf Frantz Geige zu spielen
© Thimfilm
Frantz ist ein eleganter, teils auch von einer spartanischen Strenge dominierter Film. Auch Musik wird äußerst zurückhaltend eingesetzt. Der Film ist zum größten Teil in Schwarzweiß gehalten. Nur dann und wann gibt es ein paar Farbtupfer. Francois Ozon sagt dazu: „Ich habe Farbe als Regiemittel eingesetzt: in den Rückblenden, in den Szenen des Lügens und des Glücks, als würde in dieser Trauerphase plötzlich das Leben zurückkehren. Wie die Venen im Körper werden die Schwarzweiß – Einstellungen des Films von der Farbe durchblutet.“
Dennoch überzeugt der Film nur zum Teil, hat er mitunter doch auch seine Längen und berührt den Zuschauer nur in Phasen.
Frantz
2016, Frankreich / Deutschland, 113min
Drehbuch: François Ozon, Philippe Piazzo
Regie: François Ozon
mit Pierre Niney, Paula Beer, Ernst Stötzner, …
FSK 12 Jahre
Der Film kommt am 28. Oktober 2016 in unsere Kinos.
1. Beitragsbild: Adrien (Pierre Niney) und Anna (Paula-Beer) ©Thimfilm
