Serien sind schon lang nicht mehr billige Unterhaltung und der kleine ungeliebte Bruder des Kinos, der nur mit Naserümpfen geduldet wird.
Mein Serienuniversum ist nun um ein Gustostückerl reicher:
Top of the Lake – eine Miniserie mit Elisabeth Moss.
Ein Mädchen will ins Wasser gehen, um sich das Leben zu nehmen.
In letzter Sekunde wird sie von der Polizistin Robin gerettet. Tui ist zwölf Jahre alt und schwanger.
Robin nimmt sich ihrer an.
Doch am nächsten Tag ist Tui plötzlich spurlos verschwunden.
Wurde sie Opfer eines Verbrechens? Ist sie geflohen? Wenn ja, vor wem?
Robin nimmt sich abermals dieses Falles an. Je länger sie recherchiert, je tiefer sie in die seltsamen Ortsstrukturen eintaucht, desto mehr holt sie auch ihre eigene Vergangenheit ein …
Top of the Lake ist eine vor der atemberaubenden Landschaft Neuseelands exzellent erzählte Miniserie in sechs Teilen.
Die Charaktere sind hervorragend konstruiert und changieren von skurril, brutal, geheimnisvoll oder doch nett bis hin zu angsteinflößend. Es sind durch die Bank undurchsichtige Gestalten in seltsamen Sozialstrukturen, die Lake Top bevölkern. Auch ein „Österreicher“ taucht auf, nämlich ein Pädophiler, der eine Folkloregruppe leitet. Mich gruselt’s. Wirklich? So weit haben wir’s also gebracht?
Man möchte eigentlich mit keinem dieser Menschen etwas zu tun haben. Unweigerlich denkt man an David Lynchs Twin Peaks oder an True Detective.
Tiefgründig, weit entfernt von reißerisch und ohne jeglichen Cliffhanger ist Top of the Lake in seiner Langsamkeit doch unglaublich spannend.
Die Miniserie lief sowohl beim Sundance Filmfestival, als auch beim Filmfestival in Berlin.
„…Poetisch, abgründig und skurril.“ so die Zeitschrift Die Zeit.
Wir stimmen dem zu 100 Prozent zu.
Für Serienjunkies.
Danach vielleicht ‚mal wieder an einem See fahren.
Top of the Lake
2013, USA/ UK/ Australien, 1 Staffel zu 6 bzw. 7 Episoden
Drehbuch: Jane Champion, Gerard Lee
Regie: Jane Campion und Garth Davis
mit Elisabeth Moss, Thomas M. Wright, Peter Mullan, David Wenham, …