Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, Filmkritik

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri.

Ein Film von Martin McDonagh.

„Raped While Dying“
„Still No Arrests?“
„How come, Chief Willoughby?

Schwarz auf Rot prangern diese Sätze auf drei Plakatwänden auf einer Landstraße in der Nähe des kleinen Ortes Ebbing. Mildred Hayes (herausragend: Frances McDormand) hat genau das veranlasst. Ihre Tochter Angela war sieben Monate zuvor vergewaltigt und ermordet worden. Die Polizei tappt nach wie vor im Dunkeln und wendet nur wenig Mühe auf, um den Täter zu fassen. Als Officer Jason Dixon (Sam Rockwell) die Plakatwände bemerkt, ist der Aufschrei groß. Nicht nur die örtliche Polizei, allen voran Sheriff Bill Willoughby (Woody Harrelson) und die Bewohner des Ortes, sondern auch Mildreds Exmann zeigen sich wenig erfreut und versuchen Mildred zur Vernunft zu bringen. Mit wenig Erfolg. Die Aktion hat Folgen und wird das Leben der Bewohner verändern …

Golden Globe Verleihung 2018 After Show Party © 2018 Twentieth Century Fox

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri: Drama und Komödie?

Nicht immer muss man einem Film einen Genrestempel aufdrücken. Manchmal lässt er sich nämlich nicht so einfach einordnen. „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist genau so ein Film. In den ersten Minuten denkt man unweigerlich an ein Drama, doch schnell wird klar, dass hier auch trockener, schwarzer Humor nicht zu kurz kommt.

Die Oscars: Wetten werden noch angenommen.

Dass Regisseur Martin McDonagh für außergewöhnliche Filme steht, hat er bereits mit den Filmen Brügge sehen … und sterben? und auch großartig mit 7 Psychos bewiesen. Hier folgt nun der nächste Geniestreich. Es ist dies die Geschichte einer unermüdlichen Kämpferin, die nach Gerechtigkeit für ihre Tochter lechzt und dabei auch von eigenen Schuldgefühlen gequält wird. Völlig zurecht wurde Frances McDormand (bekannt unter anderem aus Fargo) für ihre Rolle als Mildred Hayes mit dem Golden Globe belohnt.

Generell glänzt der Film mit vielschichtigen Charakteren. Nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Entpuppt sich der unberechenbare, rassistische Ungustl Officer Dixon schließlich doch als Paulus oder bleibt er letztlich ein Saulus? Für unerwartete Wendungen ist hinlänglich gesorgt.

Fazit: Alles in allem ein außergewöhnlicher Film, den man gesehen haben muss.