The Imitaion Game - Benedict Cumberbatch
Fünf Nominierungen bei den Golden Globes sind schon ‚mal ganz gut. Dass „The Imitation Game“ dann leer ausging, ist für mich unverständlich. Aber uns bleiben immer noch die Oscars: acht Nominierungen!

Großbritannien. Alan Tuning ist ein hochbegabter Mathematiker. Seine überragenden intellektuellen Fähigkeiten machen ihm den Umgang mit seinen Mitmenschen nicht unbedingt leichter. Schon in der Schule quält man ihn. Und als der Cambridge Absolvent und einer der führenden Wissenschafter des Landes später vom britischen Geheimdienst rekrutiert wird, ist es oft Zwischenmenschliches, was ihn daran hindert seine Aufgabe zu erfüllen: gemeinsam mit einem Team von anderen Hochbegabten soll er den berühmten Verschlüsselungsapparat der Deutschen Wehrmacht, die Enigma knacken. Die Funksprüche der Deutschen zu verstehen, könnten den Alliierten den kriegsentscheidenden Vorteil bringen …

Schon in der ersten Einstellung weiß man, dieser Film wird einen nicht enttäuschen. Mit großer Eleganz und Einfühlsamkeit in die Fähigkeiten der Zusehen bewegt sich die Geschichte durch die Zeitebenen Schulzeit, Zweiter Weltkrieg und Jetztzeit (1951) . Obwohl nicht chronologisch erzählt wird, ist man immer orientiert. Das ist mehr als hervorragendes Handwerk.

Was mich am meisten überrascht hat, war, dass die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte weder moralinsauer, noch weltkriegsdüster daherkommt. Während der außerordentlich gut besuchten Pressevorführung wurde oft gelacht. Eine gute Portion Humor fügt sich stimmig in die spannende Handlung. Obwohl große Themen wie Emanzipation oder Homophobie angerissen werden, entsteht nie erdrückende Schwere.

Benedict Cumberbatch spielt Alan Tuning beeindruckend. (Sherlock taucht nie auf.) Er gestand in eine Interview, dass er in einer der Schlussszenen einen Zusammenbruch hatte und nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Es war, wie er sagte: „being an actor or a person that had grown incredibly fond of the character and thinking what he had suffered and how that had affected him.“

Keira Knightly, die die weibliche Hauptrolle der ebenfalls genialen Fast-Ehefrau von Tuning spielt, hat zwar die falscher Haarfarbe, aber man versteht, dass Tuning sie liebt. Insgesamt eine sehr starke und homogene Leistung des Ensembles. Und Alex Lawther (Tuning als Schüler) möchte ich unbedingt bald wieder auf der Leinwand sehen!

Filme über die legendäre Enigma gibt es bereits mit Der codierte Mann oder Enigma – Das Geheimnis. Aber dieser Film lässt uns einen spannenden Geist kennen lernen und das Drama seiner Vernichtung miterleben. Tuning war der Wegbereiter des Computers. Was hätte er alles noch vollbringen können …

„Sometimes it is the people who no one imagines anything of who do the things that no one can imagine.“

The Imitation Game

2014, UK/USA, 114min
Drehbuch:  Graham Moore, basierend auf „Alan Turing – Enigma“ von Andrew Hodges
Regie: Morten Tyldum
mit Benedict Cumberbatch, Keira Kneightley, Matthew Goodem Mark Strong, Rory Kinnear, Alex Lawther, …
FSK 12 Jahre

Der Film kommt am 23.1.2015 in unsere Kinos.
Die Oscars werden am 22. 2.2015 verliehen. Mehr zu den anderen Nominierungen findest du hier.

4sterne

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