Ein Land, in dem Milch und Honig fließen, ist dem Volk Israel auf der Flucht vor den Ägyptern von seinem Gott versprochen worden.
Die Israeliten ziehen dorthin, erobern dieses Land und verteidigen es.

Erst kürzlich haben Archäologen in Israel die Überreste von Bienenhäusern aus dem 10. Jahrhundert vor Christus entdeckt. Das in der Bibel überlieferte Bild könnte daher mehr der Wirklichkeit entsprechen als bisher gedacht.

Für Menschen, die in der Wüste ums Überleben kämpfen, muss eine solche Prophezeiung wie das Schlaraffenland geklungen haben. Für Menschen, die Hunger leiden, wird sich daran nichts geändert haben. Für uns sind Milch und Honig eine alltägliche Selbstverständlichkeit, im Supermarkt hat man unübersichtlich viele Sorten und Marken zur Auswahl.

Dabei wissen wir beim Honig nicht mehr wie lange noch. Das Bienen-Sterben wird weltweit mit Sorge beobachtet, aber wenig dagegen getan. Es ist nicht so mysteriös wie manche behaupten: die Bienen sterben auf Grund von Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen, gentechnisch veränderten Pflanzen, Milben, Inzucht, Stress oder besser der Summe von alle dem.

Gäbe es sie nicht, so müssten die Menschen auf mehr als einen Drittel ihrer heute zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel verzichten. Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier nach Schwein und Rind.

 

 

 

 

 

 

 

Honig entsteht, indem Bienen Nektar oder auch andere süße Säfte an lebenden Pflanzen aufnehmen, mit körpereigenen Stoffen anreichern, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern und dort reifen lassen. Schon in der Steinzeit nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel und bis Zucker industriell aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen wurde, war Honig ein wichtiger, oft auch der einzige Süßstoff.

Honig enthält Glucose, Fructose, Saccharose, Maltose, Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe, Mineralstoffe und Wasser.
Honig mit geringem Wasseranteil, wie vor allem Waldhonig, bleibt viele Monate flüssig. Andere Honigarten kristallisieren und werden fest, was aber kein Qualitätskriterium ist. Man sollte ihn dann einfach so genießen und nicht zum Verflüssigen erwärmen, da bei über 40°C viele der wertvollen Inhaltsstoffe vernichtet werden. Deshalb ist Honig auch zum Kochen und Backen nicht gesünder als Zucker.

Honige verschiedener botanischer Herkunft unterscheiden sich in Geschmack, Geruch und Farbe. Bekannte heimische Sorten sind Waldhonig oder Blütenhonig aus verschiedenen Blüten, solitär aus Raps, Akazie, Löwenzahn, Sonnenblume, Heide, Linde, Klee, Kastanie, Buchweizen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Vorstellung ‘am Land’ würden Bienen auf Blumenwiesen, Wäldern und Felder die beste Nahrung finden entspricht längst nicht mehr den Tatsachen. Monokulturen, Gentechnik, Hybride und Pestizide bedrohen dort ihre Existenz.
Kein Bio-Imker, der nicht im Umkreis von mindestens fünf Kilometern (je nach Bienenrasse auch mehr) frei von konventionell-landwirtschaftlichen Flächen ist, kann mit Sicherheit sagen, dass sein Honig wirklich ein reines Bioprodukt ist und dass seine Bienen nicht eines Tages plötzlich tot sind.

In der Stadt gibt es im Einzugsraum der Bienen eine größere Pflanzenvielfalt, die Schadstoffbelastung ist für den Honig nicht relevant. So schmeckt Stadthonig oft vielfältiger und differenzierter. In Wien gibt es ca. 600 Imker, besonders prominent ist natürlich der Bienenstock auf der Staatsoper.

Auf allen Märkten findet man Stände, an denen Honig angeboten wird. Jetzt in der Zeit, in der es auf unseren Feldern karg ist, leuchtet uns deren Angebot besonders entgegen. Oft werden dort auch Honigwein, Propolis, Pollen und vieles mehr angeboten, vor allem aber die herrlich natürlich duftenden Honigkerzen.

 

 

 

 

 

 

 

Kühe geben anders als Ziegen auch im Winter ohne weitere Bemühungen Milch. Trotzdem ist es das ganze Jahr über auf den meisten Märkten schwierig frische Kuh-Milch zu finden. Die qualitativ besonders interessante Rohmilch (siehe auch im Markt Artikel vom November) gibt es auch nicht im Supermarkt. Wenn, dann in einem Bioladen, wie man einen in der Mitte des Naschmarkts findet. Um Frischmilch anzubieten braucht es ob der Haltbarkeit eine konstante Kundschaft, was gerade auf Märkten nicht so einfach ist.
‘Länger frisch’ ist das praktische Zauberwort, auch wenn’s nicht ganz so toll schmeckt und sicher auch nicht mehr alle positiven Inhaltstoffe enthalten sind. Fettreduzierte Milch schmeckt meist einfach wie mit Wasser verdünnt. Simples Wasser ist übrigens bei sehr vielen Koch-Rezepten ein guter Ersatz für Menschen, die keine Milch vertragen. Ob dieses Phänomen zugenommen hat oder erst in den letzten Jahren bekannter wurde? Mich hat’s auch erwischt, aber laktosefreie Biomilch lässt mich fast nichts vermissen. Probieren!

 

 

 

 

 

 

 

Bei der angeblich beruhigenden Wirkung von heißer Milch mit Honig, vor dem Einschlafen getrunken, spielt mehr die Vorstellung eine Rolle als die tatsächlichen Inhaltsstoffe. Ein heißes Bad mit Milch und Honig tut Haut und Seele gut, – auch wenn es nicht Kleopatras Eselsmilch ist.

http://www.arte.tv/de/das-geheimnis-des-bienensterbens-ein-film-von-mark-daniels/3172852,CmC=3170068.html
http://www.morethanhoney-derfilm.at/
http://oe1.orf.at/artikel/321683

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2 comments

  1. für mich heute abend bitte ein kleopatrabad mit milch und honig – war eine anspruchsvolle woche.