UPDATE: 22.2.2014
Die Bar Italia hat ihre Pforten für immer geschlossen
Ciao Amore!
Letzte Meldung, Oktober 2013: Gerüchten zufolge soll das Souterrain mit Bar und Restaurant noch im Herbst seine Pforten schließen.
Die Tagesbar zur ebenen Erde bleibt erhalten. Den Göttern sei Dank!
Alte Liebe rostet nicht, auch wenn sich im Laufe der Jahre so einiges verändert hat und sogar trotz Lifting.
Nein, hier ist nicht von einem geliebten Menschen die Rede, sondern vom Restaurant der Bar Italia.Im Keller gelegen ist es trotz langjähriger Existenz nicht allen Besuchern der Tagesbar im Erdgeschoss bekannt.
Und das kann man sogar ein bisschen verstehen: die zeitlos chice Bar auf der Mariahilferstraße ist zum Bleiben gemacht.
Mehr Italien geht nicht untertags.
Als kleine Pause beim Shoppen und wenn man „schnell mit jemanden auf einen Kaffee geht“.
Sehr gute Tramezzini, ausgezeichneter Kaffee, San Bitter.
Verraucht, kommunikationsförderlich, beschallt mit cooler Musik abseits vom üblichen Allerweltssound, ausgestattet mit Schanigarten.
Aber wir wollten ja vom Restaurant berichten!
Damals, in der Zeit nach der Eröffnung, war es vom ersten Tag an begehrt und ausreserviert.
Ein bisschen Laufsteg, ein bisschen Date-Lokal bot es vor allem Italienische Pasta und Fisch auf hohem kulinarischen und gleichzeitig preislich eher niedrigen Niveau, sehr sympathisch.
Man staunte, was durch kluge Innenarchitektur und guten Geschmack so alles in einem Keller möglich wird und war beim ersten Blick verliebt ins Interieur.
Das Restaurant wurde auch damals schon flankiert von einer Cocktailbar mit Tanzfläche und DJ-Betrieb am Wochenende, separree-artigen Nebenräumen, Garderobe und der ersten WC-Anlage mit Wänden aus Milchglas in Wien.
Im Laufe der Jahre schwankte das Niveau der Küche und so verlor das Restaurant an Bedeutung zugunsten der Cocktailbar, die wahrlich eine der heißesten „Bratpfannen“ Wiens war und vermutlich auch noch ist.
Zu verraucht, nach 22.00 Uhr viel zu laut für ein Restaurant.
Es wurde Zeit für eine Renovierung, ein zartes Lifting, einen Neustart.
Schließlich sollte die Liebe ja nicht den Bach runtergehen!
Im Sommer wurde gehämmert und gebohrt: neuen Elektrik, neue Lüftung und einiges mehr.
Seit einem Monat wird wieder erfreulich gekocht und genussvoll gegessen.
Die Karte ist kleiner geworden und lässt an ein Bistro denken, aber was gekocht wird, ist sehr gut, mild, die ursprünglichen Aromen der Zutaten zu einem harmonischen Ganzen fügend. Überraschend Tris die Polenta, flaumig die Gnocchi mit Entenragout, zart schmelzend die Ravioli mit Kürbis-Büffelricotta und Majoran.
Die Weinkarte ist klein, aber schlau zusammengestellt, das Service sehr erfolgreich um unser Wohl bemüht.
Der Purismus des Ambientes ist ein wenig gebrochen durch viele Kissen und Kerzen, das Atmen fällt jetzt auch zu später Stunde deutlich leichter, die Cocktailkleidchen sind kürzer geworden und die Gäste jünger.
Es gibt immer noch die herrlichen Zweiertische in den Nischen, die wie kaum ein anderer Platz in der Stadt für intime Gespräche geeignet sind, seien diese nun ganz privater oder geschäftlicher Natur.
Der DJ am Samstag unseres Besuchs war der einzige Wermutstropfen: langweiliger, anspruchsloser Mainstream.
Fazit: Wir bleiben dir treu, amore mio!
Bar Italia
Mariahilferstraße 19-21, 1070 Wien
Tel.: 01/585 28 38
office@baritalia.net
www.baritalia.net
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8.30-2.00, Sa, So, Fei 9.00-2.00
Durchschnittsachterl: 3,80 Euro; Hauptspeisen 8,00 bis 24,oo Euro.
