Er streicht die Wände in zartem Flieder, hängt zwei Großformate an die Wand und einen neuen Neonschriftzug über die alte Schank.
Dann kocht er.
In der ChinaBar.
Das Wirtshaus ist danach immer noch ein modernes Wiener Beisl, die Küche ist genauso hervorragend wie früher als hier noch Una Abraham und ganz früher der Wolf wirkten und werkten, nur eben asisatisch – wie im On.
Seltsam fühlt es sich schon an als wortwörtlich eingefleischter Stammgast des ehemaligen „Una“ die jetzige „ChinaBar“ zu betreten. Aber das Fremdkörpergefühl ist schnell wie weggeblasen, wenn der beflissenen Kellner die handgeschriebene Speisekarte bringt. Köstliches und Verlockendes wie gehabt mit asiatischem Einschlag: schon fühlt man sich wohl und sicher.
Zu recht: frisch, mutig kombiniert, in der gewünschten Schärfe kommen die Speisen daher, dreierlei Tofu, Thunfischcarpaccio mit Kernöl, Lammkeule.
Die glasweise Weinbegleitung ist umfangreich in ihrer Anzahl und braucht sich auch qualitätsmäßig nicht zu verstecken. „Sehr erfreulich!“, sagt Autor kegg, meine Begleitung an jenem Abend und ein großer Weinkenner vor dem Herrn.
Eine Art Glücksgefühl stellt sich ein. Der Schanigarten wurde auch vergrößert!
Stammgäste von früher sind da, ein paar ältere Herrschaften, einige Bobos, hippe Studenten, die zu sechst auf dem Vierertisch ihr Mahl teilen. Schön. Trotzdem hofft man, dass Frau Abraham irgendwann wieder den Kochlöffel schwingen wird in der Stadt, weil dann hätte man gleich zwei geniale Stammbeisl.
China Bar
Burggasse 76, 1070 Wien
Tel.: 01/522083
E-mail: office@chinabar.at
web: www.chinabar.at
Öffnungszeiten: täglich 12.00-24.00 Uhr, durchgehend warme Küche
Hauptspeisen 9,50 bis 16,20 Euro
Raucherlokal
Reservierung empfohlen!