UPDATE Sommer 2020
Das Birdyard hat den Shutdown während der Coronakrise nicht gut überstanden und steht zum Verkauf wie man hört.
The Birdyard, große Pläne in der Lange Gasse
Und dann wäre dann noch das vegetarische bis vegane Deli Bluem im Museum und das entzückende Josefine quasi um die Ecke. Und das sind nur wenige Beispiele. Braucht es da ein weiteres Lokal, noch dazu ein so großes? Die Antwort ist einfach: Ja, so eines schon.
Drei Ebenen und überall ist alles erlaubt.
Die hohen Rundbogenfenster lassen viel Licht in das sehr urban anmutende, ebenerdige Restaurant mit offener Küche. Steigt man in den oberen Stock, findet man eine Sitzgruppe mit Blick auf die Gasse zum Abhängen, eine große Tafel für gemeinsamen Spaß mit bekannten oder unbekannten netten Menschen und weitere Zweiertische wie unten. Der erste Stock ist gut, um zu entspannen derzeit, und um den einen oder anderen Moment der Ruhe zu finden. Mal sehen, ob das so bliebt.
Für mich aber spielt die Musik im Untergeschoss, in der Bar. Wow! Die spektakuläre Wandbemalung des rumänischen Künstlers Saddo, die er in einer 40 Tage dauernden, wohl gewaltigen Anstrengung angefertigt hat, beeindruckt ebenso wie das Architekturkonzept von Tzou Lubroth Architekten. (Man erinnere sich an If Dogs Run Free zum Beispiel). Ist nicht typisch Wien im besten Sinn.
Man ist umhüllt von exotischen Vögeln und Pflanzen. Ich gehe ja nicht so gern in den Keller, aber in diesem hier war ich seit der offiziellen Eröffnung am 12.9.2017 schon einige Male. Besonders klug finde ich die Anordnung der Kojen zum Sitzen Plaudern, Trinken und auch bei den Nässräumen wurde nicht gespart. Sehr schön.
Keker Tipp: Die Nischen der Bar sind zwar gemütlich, intim und diskret, man bekommt auf Wunsch auch das Essen aus dem Restaurant dorthin serviert, aber für ein erstes Date würde ich das Erdgeschoss oder die Plätze an der Bartheke empfehlen. Das weiße Licht der Tische bestrahlt die Gesichter nämlich wenig schmeichelhaft von unten.
Ein Mal durch die Speisekarte des Birdyard
Das Konzept ist ebenso en vogue im Moment wie mittlerweile gut gelernt von den geneigten Essern: kleine Teller, viel Spannendes zum Kosten, Teilen, Staunen. Man kann es Tapas nennen, wenn man will. Das macht die einzelnen Teller leistbar, was nicht nur Foodies freut. Und liest sich dann so wie im Anschluss die aktuelle Karte mit Preisen.
Seit unseren Tests haben sich bereits einige Gerichte geändert. Da kommt auch bei einer kleinen Karte keine Langeweile auf. Nicht „Rummosern“ wegen der Formulierungen oder dem Fehlen derselben bitte. Die Gerichte sind so erdacht, dass sie keinen Erklärungsbedarf generieren.
-
Die Burrata
Burrata. Olive. Brotsalat.
7.5 -
Die Bohne
Bohnen. Wachtelei.
5.8 -
Der Couscous
Couscous. Ricotta. Zucchini.
5.2 -
Das Kalb
Tartar. Feige. Holunder.
7.8 -
Der Ochse
Ochsenschwanz. Sardelle. Kapernblatt.
6.5 -
Die Pasta
Fregola. Pilze. Sommerhimu.*
(Anmerkung: halbharte Rohmilchkäse mit Edelschimmelreifung. Ist uns schon im roots begegnet. Beide Köche, dort wie da, kochten früpher auch in der Küche das Konstantin Filippou.)
6.9 -
Die Garnele
Rote Garnele. Avocado. Mango.
8.4 -
Der Kabeljau
Kabeljau. Broccoli. Safran.
9.6 -
Das Rind
Rinderherz. Ei. Frisee.
6.9 -
Die Ente
Wildente. Pastinake. Baharat. (Anmerkung: arabische Gewürzmischung)
9.5 -
Das Huhn
Maispoularde. Innereien. Kartoffel.
8.3 -
Der Pfirsich
Weinbergpfirsich. Muscovado (Anmerkung: ein Rohrzucker mit deutlichem Melassearoma). Mandel.
5.2 -
Die Beeren
Maulbeeren. Sauerrahm. Brunnenkresse.
5.2 -
Die Banane
Banane. Weisse Schokolade. Zitrate.
5.2
Wir hatten die Teller auf den Bildern (gleich weiter unten). Unterm Strich war viel Erfreuliches, Kreatives dabei. Da werden Aromen recht mutig kombiniert, was meistens auch gelingt. Am meisten Spaß macht das Essen hier wohl, wenn man mit ein paar Freunden kommt und einfach alles von oben bis unten bestellt. Was besonders gemundet hat, lässt man einfach wieder auffahren.
Wir hatten jeder drei Gänge und waren danach angenehm satt. Eine Flasche Wein dazu (Riesling Butterfly, Forstmeister Geltz, Zilliken, Saar, Deutschland, Euro 37,00) und alles ist gut. Auch diesbezühglich ist die Karte klein, aber sehr brauchbar und großteils aus Österreich zusammengestellt.
Viel mehr als eine Restaurantbar …
Die Barkarte des Birdyard
- Apolori
Absolut Elyx Vodka. Sake. Kardamom-Grüntee-Sirup. Kalamansi. Soda.
11
- White Swan
Sipsmith Gin. Weißer Portwein. Gurke. Bergamotte. Estragon. Eiklar. Soda.
11 - Early Bird
Sipsmith Gin. Yuzu. Marille. Sauerrahm.
12 - Paon Bleu
Courvoisier VSOP Cognac. Verjus. Zitrone. Lavendelsirup. Burlesque Bitters. Eiklar.
12 - Siesta
Olmeca Plata Tequila. Maracuja Curd. Limette. Kalamansi. Pfefferoni. Tabasco.
10 - Senses
Absolut Elyx Vodka. Chili-Marillen-Marmelade. Birne. Limette. Piment.
11 - Anhingas
Diplomatico Planas Rum. Gosling’s Rum. Limetten-Kondensmilch-Cordial. Kokoswasser. Ananas. Matcha.
12 - Farang
Chivas 12 Scotch. Salted Caramel. Kokoscreme. Zitrone.
12 - Mazama Mule
San Cosme Mezcal. Espresso. Jägermeister. Herbal Moscow.
10 - Quetzal
Olmeca Plata Tequila. Ananas. Chili. Rucola. Limettensaft. Agavendicksaft.
11 - Twisted World
Diplomatico Mantuano Rum. Limettensaft. Gran Classico. Chartreuse Jaune. Maraschino. Dry Curacao.
11 - San Andres
Diplomatico Mantuano Rum. Himbeere. Maracuja. Rucola. Timutpfeffer.
12 - Two for The Show
Knob Creek Bourbon. Kaffee-Essenz. Tonkabohnensirup. Peach Bitters.
12 - Ortolan
Courvoisier VSOP Cognac. Belsazar white. Wermut. Mandarine Napoleon. Olorosso Sherry. Absinth. Peychaud Bitters.
14 - Flor de Humo
San Cosme Mezcal. Roter Wermut. Dry Curacao. Apricot Brandy. Angostura Bitters.
14 - The Notorious
Chivas 18 Scotch. Aquavit. Biersirup. Honig. Malzrauch.
15
The Birdyard
Tel.: +43 1 402 46 24
E-mail: eatery@thebirdyard.at
web: www.thebirdyard.at
Öffnungszeiten:
- Eatery: Di bis So 17.30 – 23.00 Uhr
- Bar: Di bis So 18.00 – 2.00 Uh
Handelnde Personen:
- Betreiber: Mama Liu and Sons GmbH
- Chef de Cuisine: Henri Diagne
- Chef de Bar: David Kranabitl