Alma Gastrothèque
Das ist mir schon länger nicht mehr passiert, aber unlängst, ganz unerwartet, dann doch: Ich habe mich verliebt!
Es geht um Alma. Und um belegte Brote …
Wenn mir vor ein paar Wochen jemand erzählt hätte, dass ich einmal für ein Lokal schwärmen könnte, das besagte belegte Brote zum Mittelpunkt seiner Küchenleistung macht und diese dann noch „Tartines“ nennt, dann hätte ich wohl gesagt:
Pah, Effekthascherei, nur weil Französische Küche immer noch im Trend liegt, muss man sich nicht auch noch „Gastrothèque“ nennen. Doch dann bin ich hingegangen, in die Alma Gastrothèque.
Sowohl der Schanigarten als auch das kleine Einraumlokal mit Schank sind überaus gewinnend gestaltet. Die einzelnen Elemente wie der ungewöhnliche, wohl aus den 1960ern gerettete Steinboden oder ein riesiger, runder Spiegel haben genügend Raum, wenig optische Konkurrenz und können so wunderbar glänzen. Die Detailverliebtheit ohne jeglichen „Kitschalarm“ zieht sich bis in die Nassräume. Alles hier wurde liebe- und geschmackvoll ausgesucht und platziert.
Diese angenehme Form der Erlesenheit findet man auch bei den Speisen und Getränken wieder.
Und zwei Seiten jeder einzelnen Speisekarten werden offenbar mit der Hand geschrieben. Das sieht dann so aus:
Speisen und Getränke ein Mal anders
Liest man die Getränkekarte, dann sieht man die Genussmenschen Christina Nasr und Andreas Schwarz, die sich hinter Alma „verbergen“, vergnüglich verkosten und auswählen vor dem eigenen, inneren Auge. Die „Reine Freude im Glas“ ist in folgenden Sektionen unterteilt :
- anregend und pricklend
- frisch und fruchtig
- charmant und lebenslustig
- harmonisch und samtig
- gesellig und spritzig
- erlesen und geistreich
- hopfig und malzig
- frei und unbekümmert
- belebend und besonders
- tröstlich und wärmend
Auch so kann man eine vollständige Getränkekarte formulieren: ideenreich und charmant nämlich!
Dass sich hinter den Wortpaaren dann auch noch sehr interessante Gewächse und Getränke verbergen, ist umso erfreulicher. Hier kommen ein paar Highlights quer durch die Karte aus jeder Kategorie ein Vertreter mit Symbolcharakter:
- Sancin Brut White SpumanteSANCIN, San Dorligo della Valle | 1/8 € 4,90 | Flasche € 29,00
- Belle Naturelle Grüner VeltlinerJurtschitsch, Langenlois | 1/8 € 5,40 | Flasche € 31,00
- Dogma Rosé 2016, Pittnauer, Gols | 1/8 € 4,50 | Flasche € 26,00
- Zweigelt 2015, Judith Beck, Gols | 1/8 € 4,90 | Flasche € 28,00
- Aperol oder Campari Spritz mit Prosecco | 1/4 € 5,90
- Averna Sour Cocktail | 4cl € 7,90
- Frastanzer Gold Spezial | 0,33l € 3,00 | 0,5l € 4,10
- Meinklang Traubensaft0,25l € 2,90
- Espresso Doppio € 3,80, feinfühlig gerösteter ALPHA coffee wärmend aus dem Wienerwald:
- Tee N°9 – Eisenkraut-Orangen-Tee € 3,70, Saint Charles Apotheke:
Würde ich in der Nähe wohnen, hätte ich vermutlich schon den Ehrgeiz entwickelt, mich durch die vollständige Karte zu trinken. Wir begleiteten unsere Speisen übrigens mit einer erfrischenden Flasche Grüner Veltliner Pet Nat 2017, Christina Hugl, Stützenhofen | Flasche um € 35,00.
Den „Sonntagsbraten“ gibt es hier übrigens am zwei Tagen die Woche, nämlich donnerstags und freitags:
„Köstlichkeiten mal vom Rind mal vom Schwein, immer himmlisch mariniert und mit knackigem Plus | € 14,50.“
Ausgesucht, handverlesen, köstlich
Das von nichts nichts kommt, hat schon meine Oma gewusst. Deswegen verwundert es nicht, dass die Liste der Lieferanten der Alma Gastrotheque sich liest wie ein Streifzug durch den Bauch von Wien, quer durch die besten Lieferanten der Stadt und von noch ein bisschen weiter weg:
- ACALPHA coffee in Pressbaum
- Babette’s in Wien
- Gärtnerei Bach in Wien
- BOA Farm in Wildendürnbach
- Casa Caria in Wien
- Nino Crupi in Wien
- Weingut Georgium in St. Georgen am Längsee
- Henzls Ernte in Wien
- Christina Hugl in Stützenhofen
- Bio-Hofbäckerei Mauracher
- Milchmäderl in Schweinberg
- Bio-Weingut Meinklang in Pamhagen
- Weingut Müller-Grossmann in Furth-Palt
- Weingut Maggior Consiglio in Conegliano
- Familie Nuart in Mittertrixen
- Bio-Dampfbäckerei Öfferl in Gaubitsch
- Denise Pölzelbauer in Bad Erlach
- Saint Charles Apotheke in Wien
- Weingut Devan Sancin in San Dorligo della Valle
- Schinkenmanufaktur Thum in Wien
- Enrico Bachechis „Vinifero“ in Wien
- Moritz Herzogs „Weinskandal“ in Wien
- Daniel Braunsteiners diefischbauern in Trofaiach
- Bauernladen Helene Ziniel in Wien
- Andrzej Kochs Der Schweizer feine (Käse)Waren in Wien
Was soll ich noch sagen: Alma ist ein wahrhaft guter Platz zum Genießen!
ALMA Gastrothèque
Große Neugasse 31, 1040 Wien
Tel.: +43 1 9974446
E-mail: alma@alma-gastrotheque.at
web: www.alma-gastrotheque.at
Öffnungszeiten: Di bis Sa von 16.00 bis 24.00, Küche bis 22.00 Uhr
Schanigarten, Nichtraucherlokal