Tiki-Drinks in Gumpendorf: Miranda Bar!
Fridolin Fink und sein Team haben den Reigen eröffnet. Am Montag, dem 20. Juli 2015 hat die ‚Miranda Bar‘ ihre Pforten geöffnet. Wir waren für euch vor Ort dabei.
Diese Bar ist somit die erste in einer Reihe von Barprojekten, die sich in der Donaumetropole in den kommenden Monaten der immer größer werdenden Konkurrenz stellen werden. Anstehende und spannende ‚Watering-Hole-Projekte‘ wie das ‚Kleinod‘ in der Singerstraße oder die Zweitbar von Kan Zuo (The Sign Lounge) in der Porzellangasse, die barmäßige Umgestaltung des Stein’s Diner und das neu renovierte Nascha’s (samt immer noch unbekanntem Barkonzept) werden bald in der Hauptstadt um passionierte Baraficionados buhlen. Es steht den heimischen Cocktailkonsumenten diesbezüglich sicherlich ein abwechslungsreicher und vielfältiger Restsommer, Herbst und Winter bevor!
Das Finkh hat jetzt eine Bar.
Zurück in die Esterházygasse: Hier an der Nummer 12 residiert seit mehr als sieben Jahren das Restaurant Finkh – ein famoses und lukullisches Highlight der Stadt.
Zumindest ebenso lang waren die Architekten Chieh-shu Tzou und Gregorio Lubroth Nachbarn von Fridolin Fink, dem Geschäftsführer und Besitzer des Restaurants. Aus dieser Bekannt- und Nachbarschaft, verbunden mit der Zuneigung und dem Interesse an Cocktails und Spirituosen, resultierte nicht nur das Interior-Design des Restaurants, sondern 2012 auch die erfolgreiche Eröffnung der Bar If dogs run free.
Architektur und Cocktails …
Jetzt kommt eine neue Herausforderung auf das fünfköpfige Team zu – neben Fink, Tzou und Lubroth sind das Vivien Löschner und Maria Prieto-Barea, die für das gelungene Grafik-Design verantwortlich zeichnet. Dem Architektenteam ist das Büro zu klein geworden, aber niemand wollte das charmante Gassenlokal aufgeben und so entschloss man sich kurzerhand (mit Ende April) eine kleine, feine Bar daraus zu formen.
Innerhalb kürzester Zeit haben die Architekten ein Raumkonzept entworfen, bekam das Team eine Betriebsanlagengenehmigung und einen Schanigarten. Gemeinsam wurde eifrig ein Spirituosen- und Cocktailkonzept erarbeitet – in Rekordzeit.
Die Ergebnisse können sich sehen und trinken lassen.
Das Lokal wird von einem dezenten, harmonisch abgestimmten Farbkonzept getragen – mit Anleihen an den Art-Déco-Stil in Miami Beach.
Der Barbereich selbst ist sehr klar und auf die Bedürfnisse der Bartender hin strukturiert. Ein langer, breiter Tresen (ausgezeichnete, einsehbare Arbeitsflächen) aus brasilianischem Granit und die bequemen Barhocker laden zum Verweilen ein. Lediglich über 25 Sitzplätze verfügt die ‚Miranda Bar‘ …
Die Auswahl der Spirituosen ist mit ‚klein, aber sehr fein‘ treffend beschrieben.
Einerseits findet man bekannte Premium-Spirits der großen Unternehmen wie Bulleit Bourbon, Tanqueray Gin, Don Julio Tequila, den achtjährigen dunklen Rum von Bacardi und den Champagner von Perrier-Jouët, andererseits legt das Team Wert darauf, auch kleinere, unabhängige Firmen in ihrem Sortiment zu berücksichtigen, wie die unterschiedlichen Mezcalsorten von Alipús.
Neben den Spirituosen setzt die Bar auf Eigenimporte besonderer Dr-Sours-Bitters aus Mexico City und bietet hausgemachte Sirupe (etwa Ananassirup, Erdbeer-Schwarzer-Pfeffer-Sirup, Honig-Kardamom-Sirup) an. Für solche Eigenproduktionen macht es sich natürlich bezahlt, dass die Küche des Restaurants gleich nebenan liegt – die örtliche Nähe wird sich auch in der kleinen Bar-Food-Karte bemerkbar machen, an der aber noch bis Ende Juli gefeilt wird.
Barchef: Matty Vinnitski
So konzentrierten wir uns vorerst einmal auf die Verkostung der Hauptdarsteller – die Cocktails.
Matty Vinnitski, der schon im ‚If dogs run free‘ als Barkeeper eine glänzende Performance hingelegt hatte, hat in den letzten Jahren sein Wissen und Können noch erweitert. Unter anderem gönnte er sich, neben seiner Arbeit im ‚dogs‘, eine zusätzliche ‚Lehrzeitschicht‘ bei Erich Wassicek in der Halbestadt.
Er fungiert in der ‚Miranda Bar‘ als Barchef und hat eine originelle und fundierte Barkarte entwickelt: Tiki-Drinks werden eine wichtige Rolle einnehmen!
Neben Klassikern hat er einige außergewöhnliche Signature-Drinks kreiert. Am ersten, sehr heißen Preview-Abend haben wir mit dem ‚Blueberry Hill‘ (Gin, Limettensaft, gefrorene Heidelbeeren und Walnuss-Eis) begonnen. Der starke Geschmack des Eises harmoniert gut mit den anderen Komponenten und ergibt einen idealen Drink für die Hitzesaison.
Back to the roots: ‚Brooklyn Rocks‘ meint es wörtlich.
Danach etwas stärker und schwerer: der ‚Brooklyn Rocks‘. Eine Abwandlung des ‚Manhattan‘ mit Bourbon, trockenem Wermut, Maraschino und Amer Picon – die Teile stehen für die Stärke. Serviert wird der Drink mit eisgekühlten Steinen – die machen den Drink im wahrsten Sinn des Wortes schwer: eine gute Kombination mit speziellem Trinkgefühl.
Als Abschluss dann noch ein kurzer Ausflug in den Norden: der ‚Malmö Swizzle‘ – Aquavit, der hausgemachte Erdbeer-Schwarzer-Pfeffer-Sirup, Grapefruit-Bitters und Zitronensaft auf gestoßenem Eis. Ausgezeichnete Zusammensetzung, erfrischend, fruchtig und der Schuss Pfeffer verleiht der Komposition eine willkommene Prise Schärfe.
Fazit: Die Miranda Bar ist eine äußerst sympathische, unkomplizierte und auf hohe Qualität bedachte Ergänzung des Wiener Barkosmos. Große Empfehlung!
Mit ihrer Eröffnung haben Fridolin Fink, Matty Vinnitski & Co den anderen anstehenden Barprojekten einiges vorgelegt. Man darf gespannt sein!
Miranda Bar
Esterházygasse 12, 1060 Wien
Tel.: +43 1 952 87 94
E-mail: info@mirandabar.com
web: www.mirandabar.com
Öffnungszeiten: Mo bis Do 18:00 – 2:00 Uhr, Fr und Sa 18:00 – 4:00 Uhr
Schanigarten, Rauchen gestattet!