Auf dem Markt riecht’s nach Erdbeeren – erinnert das ein bisserl an Moschus?
An so manchem Stand wird von einer von ihrem eigenen Produkt überzeugten StandlerIn eine Kostprobe angeboten: Speck, Käse, Liköre, … Schnell stehen ein paar Leute zusammen und kommen ins Reden über dies und das.
Der Wochenmarkt ist ein guter Treffpunkt für einen Kaffee danach.
So manche EigenvermarkterIn hat auch Blumen aus dem eigenen Garten dabei und man findet für ein kleines Geld die größte Pracht.
Das gibt’s auf dem Markt und sonst nirgendwo.
Auf dem Markt bekomme ich fast das ganze Jahr über frischen Spinat. Die Tiefkühlfirmen haben die Supermärkte fest im Griff, darum findet man dort fast nie welchen. Zum Füllen diverser Teige und als Püree fällt TK-Spinat nicht weiter negativ auf.
Nur frische Blätter kann man kurz in der Pfanne einfallen lassen und einfach mit etwas Olivenöl anrichten, eventuell etwas Essig – als italienisches Antipasto zum Beispiel. Im Juni macht sich Spinatsalat besonders gut mit gesammelten Wildpflanzenblättern! Am Samstag auf dem Markt vom Yppenplatz hab ich dem Wetter trotzend, schon öfter einen Stand mit solch wild gepflücktem Grün gesehen.
Auf dem Markt gibts frische Erbsen. Im Supermarkt hab ich die auch noch nie gesehen. Alles, was Tiefkühlerbsen und frische gemeinsam haben, ist die Farbe. Frische Erbsen sind knackig!
Eine besonders schöne Süße geben ausgekochte Erbsenschoten jedem Gemüsefond! Köstlich auch Erbsensprossen, die gibt es nicht einmal auf dem Markt, sondern nur für Ochsenherz Gärtnerhof – Mitglieder. Anschauen darf man sie samt diverser anderer geheimer Köstlichkeiten am Freitag auf dem Naschmarkt (nahe der Kettenbrückengasse), wobei dem wahren Gourmet der Mund so wässrig wird wie die Augen, weil man das nicht kaufen – haben – verkochen – essen kann, wenn man nicht Teil der Initiative ist.
Auf dem Markt gibt es immer noch Erdbeeren. Die Supermärkte sind seit Wochen zu Kirschen umgeschwenkt. Es kommt dort logischerweise immer alles bevor es Saison in Österreich hat. Das ist wie Schifahren vor Weihnachten. Aber die Kirschen sind jetzt auch schon dran …
Gar nicht Saison haben im Sommer Zitrusfrüchte, die kommen erst wieder mit dem Nikolaus, wenn sie nicht aus Übersee sein sollen. Allerdings bringt der schon lange keine echten Mandarinen mehr. Die kann er nämlich nicht einmal auf dem Markt mehr kaufen, obwohl sie wesentlich besser schmecken als Clementinen, Satsumas, Tangerinen etc … Einzig die Minneolas halten geschmacklich mit, aber die waren leider auch nur eine kurze Mode auf dem Markt.
‚Minneolas Saison‘ klingt doch fast wie die fesche Lola …
Auf dem Markt bekommt man lose Kartoffel. Ideal, wenn ich wieder einmal nur drei oder vier Stück brauche, da ich die bei mir nicht kühl und dunkel lagern kann (der Kühlschrank bekommt ihnen nicht).
Auf dem Markt schreit einer mit faszinierend kratziger Stimme: Paradeiser – billiger!
Auf dem Markt bekomme ich beim Paradieshof ein Lächeln und immer wieder einen Apfel geschenkt. (Auf der Schranne in Salzburg und am Samstag auf den Bauernmärkten auf dem Naschmarkt und dem Karmelitermarkt.)
Auf dem Markt sage ich den StandlerInnen,wenn mir ein Produkt nicht gefällt und gehe zum Nachbarn, um dort hoffentlich etwas Besseres zu kaufen.
Auf dem Markt kann ich mithören, was die EinkäuferInnen vor mir ordern, etwa rare Sauerrahmbutter, die sonst hinter der Budel versteckt bleibt. (Ich verrate jetzt nicht wo, das hat zu meinem Glück schon Katharina Seiser gemacht.)
Auf dem Markt kosten zu Mittag zwei Kilo Marillen schon nur mehr die Hälfte.
Auf dem Markt bekomme ich mein Vitamin D nicht nur durch die Nahrung (z.B. Rinderleber und Eidotter), sondern vor allem weil ich im Freien UV-Strahlen tanke.
Auf dem Markt ist das Warten ein Genuss, weil Augen und Ohren beschäftigt sind mit dem Aufnehmen neuer Informationen, Sinneseindrücke und viel Sonne fürs Herz.
Was auf dem Markt gerade Köstliches zu haben ist, erfahrt ihr auf twitter und facebook auch unter #marktfrisch. Wenn ihr eure diesbezüglichen Entdeckungen mit diesem # postet, freut sich kek!
Und ohne Sommerpause geht’s auf kek demnächst weiter mit „Essen. Auf dem Markt im Juli“!