die Bar des Hotel Meliá

UPDATE August 2014
Markus Altrichter hat die Bar des Meliá schon wieder verlassen. Leider.
Aufenthaltsort unbekannt.
Allerdings wurde er ab und an in der Bar von Freyung 4 gesichtet …

‚Zur schönen Aussicht‘ hat plötzlich eine ganz neue Bedeutung:
Das Hotel Meliá im DC Tower serviert in seiner Rooftop Bar 57 Lounge Cocktails auf 220 Metern Seehöhe.
Höchster Anspruch auf hohem Niveau.

Aber ich will es nicht auf die Spitze treiben: das zu einer spanischen Kette gehörende Meliá hat erst seit Mitte Februar 2014 geöffnet.
Eine internationale Mannschaft zu einem geschmeidig agierenden Team zu formen, dauert länger als ein paar Wochen.
Soll heißen: insgesamt ist da tatsächlich noch Luft nach oben – das passt buchstäblich nirgends so wie hier.

Das Service ist durchwegs freundlich, bemüht, aber nicht aufmerksam.
Manch einer wirkt wie ein Profi.
Manch anderer lässt schon ‚mal beim Pouring den Alkohol nonchalant über den eigenen Daumen laufen, wenn der Ausgießer undicht sitzt …

Aber der ambitionierte Barchef Markus Altrichter wird auch den Feinschliff noch hinbekommen. Schließlich hat er freie Hand und darf sein großes Können ganz ohne Einschränkungen entfalten.
Lass dich unbedingt von ihm beraten: der Mann mag, was er tut, und das kann er richtig gut!
Auf seine neue, deutlich umfangreichere Barkarte darf man gespannt sein!

Zur Leitspirituose wurde der Gin erkoren.
Das klingt jetzt nicht so wahnsinnig innovativ – das machen auch die Jungs vom Flatschers Bistrot, die ja in einer ganz anderen Liga spielen – offensichtlich ein Trend.

Und statt der wenig widerstandsfähigen Papierservietten als Untersetzer für die Drinks wird man sich sicher noch etwas einfallen lassen.
Bin ich pingelig?
Ja, bin ich.
Ich trinke in Wien seit es hier American Bars gibt – ich rede von der Mitte der 1980er Jahre.
Und wenn ich Euro 16,00 für einen Cocktail zahle, dann darf nicht die Aussicht der Kern des Erlebnisses sein.

Was es zu sehen gibt?
Ganz Wien.
Atemberaubend.

 

Aussicht von der Lounge im Hotel Melia, 220m Seehöhe, 58.Stock

 

Fast so als wäre man auf dem Donauturm, nur dass man dort nicht am Old Fashioned nippt und am Wochenende der Musik von einer Live DJ Line lauscht, entspannt in einem Loungechair lümmelnd, sachten Wind in den Ohren.
Die Bar hat die Hälfte des Gebäudes als Terrasse zur Verfügung, einen spektakulären 360 Grad Blick hat man trotzdem. Das wird wohl ein Gedränge geben bei Schönwetter!

Das Ambiente der Bar des ‚Designhotels‘ tritt hinter allem eher zurück: modern, nicht besonders mutig, von glatter Schönheit.
Bei unserem Besuch waren Restaurant und Bar angenehm voll. Hotelgäste, internationale Besucher und neugierige Einheimische fügten sich zu einer guten, gar nicht steifen Melange.

Ich hatte das Vergnügen und die Ehre Christof Habres bei seinen Recherchen für die neue Premium Edition des Wiener Barbuchs zu begleiten, die im Herbst erscheinen wird.
Aber das ist eine andere Geschichte …

Fazit: Für Ein- und Aussichten jeglicher Art auf alle Fälle einen Besuch wert!

Die spektakuläre Treppe zieht sich von der Lobby hinauf ins untere Restaurant Flow, Blick von der Rezeption

 

Hotel Meliá, 57 Lounge

Donau-City-Straße 7, 1220 Wien
Telefon Restaurant & Bar: 0664 / 88963323
Telefon Hotel: 01 / 90104
E-Mail: Restaurant57.melia.vienna@melia.com
web: www.melia.com

Öffnungszeiten der Lounge (58. Etage):
Di bis Do 16.00 – 1.00 Uhr, Fr und Sa 16.00 – 2.00 Uhr, So und Mo geschlossen.
Rauchen geht auf der Terrasse, der Zugang zur Lounge im 58. Stock funktioniert via Treppe durch das Restaurant, wo auch der Lift endet.
Für barrierefreien Zugang zur Bar bitte das Personal im Erdgeschoss fragen!

Architekt: Dominique Perrault
Barchef: Markus Altrichter
Küchenchef: Siegfried Kröpfl

 

die Terrasse der Bar im 58. Stock kurz vor dem Sonnenuntergang


Kleiner sidestep zum Restaurant:

Es wurde von den Kritikern arg zerpflückt.
Der Tenor: Langeweile auf den Tellern und stark überhöhte Preise.
Exemplarisch hier, was Florian Holzer im Freizeit Kurier kurz nach der Eröffnung schrieb:
‚(…) irgendwie hätte man sich an dieser Superlativ-Location jedenfalls etwas Außergewöhnlicheres erwartet. Denn bei Hochnebel muss die Küche schließlich ganz von sich aus überzeugen.‘

Jetzt hört man allerdings vermehrt durchaus Erfreuliches bis Begeistertes von den Besuchern, was die Küche betrifft, die Preise sind nach wie vor zu hoch.
Auch beim Pressetermin gab es beim Fingerfood keinen Grund zum Meckern. Und man wird sich ja wohl noch verbessern dürfen.
Das Restaurant ist immer gut gebucht und eine rechtzeitige Reservierung angeraten.
Achtung, nicht alle Tische habe uneingeschränkte Fernsicht!

 

3sterne

 

 

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