„Wir haben gehalten / In der langweiligsten Landschaft dieser Welt.“, singen Tocotronic. Selbstverständlich nicht im Cafe Goldegg und auch nicht über Wien. Aber bisweilen fühlt man sich schon an die Zeile erinnert, wenn man sich in dem von manchen liebevoll „Obere Wieden“ genannten Grätzel aufhält.
Man stelle sich die Gegend vor 1858 vor: schon deutlich näher am Linienwall, als am Glacis – tiefste Vorstadt. Und so wirkt’s auch heute noch. Da stehen noch Billiardtische in Café herum, internationale (eh nur deutschsprachige) Zeitungen gibt’s nur am Wochenende und die innerstädtische Blasiertheit (Gäbe es die doch wenigstens wirklich noch!) weicht ein wenig einer vorstädtisch-kleinbürgerlichen Vertrautheit. Sogar die wichtigtuerisch von der Decke hängende Uhr hat sich entschieden, die Zeit nicht mehr zu messen.
Mit etwas Glück ist es also gar nicht schwer, umgeben von gutem grün-samtigem Kaffeehausinterieur, mit der Sonne schräg durch die Fenster und bei einem netten Kaffee, die Zeit ein bisschen zu vergessen.
„Wir haben uns unterhalten / Und festgestellt, dass es uns hier gefällt.“, geht ja dann auch Let There Be Rock weiter.
Café Goldegg
Argentinierstraße 49, 1040 Wien
Telefonnummer: 01 / 505 91 62 und 01 / 920 84 54
website: http://www.cafegoldegg.at/
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8:00 – 21:00 Uhr, Samstag 8:00 – 20:00 Uhr, Sonntag 9:00 – 20:00 Uhr
Es gibt auch Essen und kostenloses W-Lan.
Protipp: Das Rauchzimmer. Nicht nur für RaucherInnen mit Sinn für das Absurde.