Essen. Chiq Chaq

UPDATE September 2016:
Kaum zu glauben, aber tatsächlich hat in Wien ein Burgerlokal auch wieder zugesperrt. Vielleicht war die Expansion auf der Wienzeile zu viel des Guten. Wir wissen es nicht. Das Chiq Chaq ist jedenfalls Geschichte.

Die Burgermania macht seit dem letzten Sommer im 9. Bezirk Station: Chiq Chaq.

Bunt, frisch, und jung kommt das Lokal daher.
Frisch ist auch alles auf den Tellern.
Zu bunt war manch‘ einem das Service, besonders in der Anfangsphase.

Doch der Reihe nach.
David Gevorkian und Eduard Kiperman transformierten das klassische American Diner wohl mit Hilfe eines in Erlebnisgastronomie firmen Interieur Designers in eine helles, großzügiges Lokal mit etwa 80 Plätzen. Trendy und witzig die Lichtinstallationen, pinkfarben gepolstert die Bänke immer an der Wand lang, Industrial Design des vorigen Jahrhunderts bei den Stühlen, die obligatorische offene Küche, eine Cocktailbar, witzige Details dort und da und flotte Sprüche an der Wand. Gefällt sicher nicht jedem, ist insgesamt aber aus einem Guss und nur heimelig, wenn es auch bevölkert ist. Ich mag’s.

Drei ältere Ladies – ja, älter als ich – waren bei unserem Besuch an einem Sonntagabend wohl durch das Ambiente angezogene Zufallsgäste. Nach dem Blick in die Karte gingen sie wieder.
Es gibt Burger, Salate und Wraps: Fast Food im Ambiente eines trendy Restaurants, mit Bedienung und Porzellantellern, den gleichen wie beim Bitzinger übrigens. Das versteht nicht jeder.
Die meisten anderen Gäste sind um die Zwanzig, aber eine Familie lässt sich’s auch schmecken und wir sind ja schließlich auch noch da!

Das Essen? Solide und frisch.
Dass dauert ein wenig und das ist auch in Ordnung so.
Das Fleisch im Burger war genau richtig, über das Brötchen streiten wir nicht – eine ähnlich fruchtlose Diskussion wie über den Marmeladestreifen in der Sachertorte. Die Pommes Frites sind leider nicht handgeschnitzt, aber okay. Der Wrap war innen knackig und rund im Geschmack, das Upgrade mit dem Crispy Chicken habe ich anders vorgestellt, aber mein Fehler: ein Huhn kann gar nicht crispy bleiben, wenn es eng an Avocado und Co gewickelt wird.
Dazu trinkt man Starobrno, Limonadiges von Fentimans oder etwas von der Wein-oder Cocktailkarte – auch hier ist man durchaus ehrgeizig best of all worlds zu bringen.

Die Preise und Portionen werden von der Community in diversen Bewertungen moniert, aber pia und ich teilen die Meinung, dass die Portionenen zu klein und die Preise zu groß sind, nicht.
Und: bei uns war das Service flott und freundlich!

Insgesamt eine gute Adresse für einen guten Burger.
Für den ultimativen Gusto, für das Treffen mit der Freundin, auch ‚mal allein gut denkbar, für die große Runde am Abend mit den Jungs.