RadicchioWintergemüse, das man jetzt kaufen sollte

und solches, das man nicht kaufen kann,

aber unbedingt genießen sollte:

 

 

 

Im Jänner ist das Gemüseangebot auf unseren Märkten eintönig, ganz so als würde um diese Jahreszeit bei uns nichts gedeihen.
An den Marktständen wie im Supermarkt ist alles vollgepflastert mit den immer gleichen, weitgereisten Tomaten, Paprika und Gurken aus dem Glashaus, die uns vergessen machen,
dass man auch anderes als Früchte essen kann.
Obwohl ihre Geschmacklosigkeit nicht im geringsten an das erinnert, was sie sonnengereift im Sommer und Herbst bieten, wandern sie, weil sie so in Primärfarben leuchten, gedankenlos in Ihrer Einkaufstasche?

Wesentlich besser und bekömmlicher ist es im Hochwinter Gemüse aus der großen Familie der Zichorien zu genießen. Zu der gehört auch die schöne blaublühende Wegwarte. Aus der Wurzel der Zichorie wird immer noch Kaffee (Ersatz) gemacht.

An den verlockend zarten, von November bis Jänner von einem Weinviertler Gärtner gezogenen „Bleichgemüsen“, die in der Dunkelheit „getrieben“ werden (Chicoreé, Löwenzahn, …) hat bislang nur die Gastronomie und ab und an ein Meinl-Kunde seine Freude.
Aber der Rochusmarkt träumt schon davon!
http://derstandard.at/1577837131662/Gemuesebauer-Die-dunkle-Seite-des-Chicoree

Das Bleichen macht dieses Gemüse weniger bitter.
Wir dürfen uns allerdings durchaus wieder ein wenig an dieses Bittere heranwagen, es ist gesund – denken Sie an den Magenbitter!

Chicoreé erreicht uns bis jetzt meist aus Holland und Belgien.

Beim Radicchio beschränkt sich das Angebot von den ca. 10 in Italien bekannten Sorten meist
nur auf den Rosso di Chioggia.

Puntarelle, die in Italien selbst in vielen Supermärkten angebotenen werden, sieht man in Wien ganz selten.
Dabei ist es ein so herrliches Gemüse für Vorspeisen, als Beilage und mit Pasta.
In Süddeutschland hat man dieses Zichoriegemüse gerade nach 150 Jahren neu entdeckt,
nennt es Vulkanspargel, was vom geschmacklichen Eindruck wirklich passt, und erntet freudig von Oktober bis Jänner.
Warum nicht auch bei uns?

Von der Winterendievie (ja auch eine Verwandte), die am Land bei uns recht beliebt ist, verwendet man nur den inneren Kopf, der sich fest anfühlen soll.

Rohes Obst und Gemüse sollten wir nach der Lehre der chinesischen Medizin in der kalten Jahreszeit möglichst einschränken, weil das ‘Verdauungsfeuer’ zu klein ist. Doch für gegarten Chiccore, Puntarelle und Radicchio Rosso di Treviso Tardivo (mit den ganz schmalen Blättern) gibt es im Netz eine Vielzahl an „erlaubten“ Rezepten.

Bei vielen anderen Salaten ist es im Winter ratsam sie links liegen zu lassen.
Sie schmecken nach Papier und haben auch nicht mehr Nährstoffe als dieses:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/ernaehrung-die-salatluege-1.830718

EndiviePuntarelleMahlzeit!

Und bis morgen beim Teil 2 mit verlockendem Kraut, Kohl und Rüben…

 

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