Kino. Drive

der Kinofilm "Drive"Ich liebe die Dänen – keiner macht  Filme, die einfach so anders sind.

Mit Drive kommt jetzt die nächste Arbeit von Nicolas Winding Refn, der bekannt ist für seine äußerst brutalen Filme a la Valhalla Rising und Pusher in unsre Kinos. Und auch diesen Film kann man meiner Meinung nach keinem Genre so recht zuordnen – weil er einfach anders ist – genial anders!

Ein bißchen wie Tarantino, aber mit mehr Tiefgang.

Er, der Fahrer, hat keinen Namen: er fährt durch L.A. untertags als Stuntfahrer für Filmproduktionen, am Abend als Fluchtfahrer. Er ist wortkarg, kalt, einsam, ein Einzelgänger, hat keine wirklichen Freunde, er wirkt fast wie ein Maschine, der seine Arbeit tagein, tagaus vollbringt, nicht mehr, nicht weniger.
Dann trifft er auf seine Nachbarin Irene und deren Sohn Benicio und plötzlich blitzt ein Gefühl von Menschlichkeit, Zufriedenheit, Glück auf. Man bekommt den Eindruck, sie ist die einzige, mit der er überhaupt sprechen will.
Er verliebt sich ihre scheinbar heile Welt und er verliebt sich in sie.
Doch dann wird Irenes Mann aus dem Gefängnis entlassen.
Und um Irenes Familie zu retten lässt sich der Stuntfahrer auf einen Deal ein, in dem er sich erneut als Fluchtfahrer zur Verfügung stellt. Doch diesmal geht einiges schief…

Dieser Film hat mich beeindruckt und nicht mehr in Ruhe gelassen.
Leise, langsam, schnörkellos und wortkarg, aber doch unfassbar brutal kommt er daher. Es ist wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann/will. Man würde es sich zu einfach machen, würde man ihn als Actionfilm bezeichnen. Und Fans linear erzählter Actionfilme könnten von Drive enttäuscht sein, weil sie vom Kinotrailer ein wenig in die Irre geführt worden sind.
Nicolas Winding Refn und Ryan Gosling bezeichnen die Geschichte in einem Interview eher als Fairytale . Der Driver als Ritter in schimmernden Rüstung, der „sie“, Irene, und ihre heile Welt unbedingt retten will.
Geniale Einstellungen, lange Nahaufnahmen ziehen den Zuschauer in den Bann – ganz zu schweigen von der Musik, die sich in den Film einfügt und ihn trägt: so schön 80iger ist das.

Kek findet  die Goldene Palme in Cannes für die beste Regie war mehr als verdient!
Für Menschen, die die 80iger erlebt haben, Fans von Ryan Gosling, Freunde von Geschichten mit Tiefgang und guter Kameraführung.

Drive

2011, USA, 100min
Drehbuch: Hossain Amini
Regie: Nicolas Winding Refn
mit: Ryan Gosling, Carey Mulligan
zur Zeit in folgenden Wiener Kinos.

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