Neu im Achten: Albert
Jeder Mensch soll einen guten Wirten ums Eck haben. Und manchmal darf’s sogar ein bisschen mehr sein:
ein fesches Lokal mit spannender Bistroküche und nennenswertem Getränkeangebot zum Beispiel.
Wir waren im Albert essen …
Eine gute Adresse
Die Albertgasse 39 in 1080 Wien hat schon einiges gesehen und meistens war es Gutes. An dieser Stelle ein bisschen Hintergrundwissen zum gesamten Straßenzug:
- Die Albertgasse ist „benannt nach Herzog Albert von Sachsen-Teschen. Die Benennung erfolgte anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Albertinischen Wasserleitung.“ (www.geschichtewiki.wien.gv.at)
Das wusste ich nicht! - Auf der Hausnummer 19 ist ein ganz besonderes Geschäft zu finden, nämlich ein verpackungsfreier Lebensmittelladen: Der Greißler. Gehet hin und kaufet dort ein bitte!
- Albertgarten heißt seit 2015 ein hübscher Gemeinschaftsgarten am Albertplatz.
- Wer Thaiküche mag, wird im Mamamon sehr, sehr glücklich werden: Hausnummer 15.
- Das unaufgeregt gute und schon ein bisschen in die Jahre gekommene Vorgängerlokal des ‚Albert‘ hieß ‚Albertgasse 39‘.
Wer steht hinter Albert?
Der Betreiber ist Mario Bernatovic, der auch das Kussmaul in der Bäckerstraße wunderbar bekocht. Er setzt im chicen Neighbourhoodlokal auf eine Mischung aus Bewährtem und Kreativen. Das Studenei hat sich nämlich schon im Kussmaul großer Beliebtheit erfreut und Burger muss wohl einfach sein, einer ist in der vegetarischen Variante vorhanden.
Kleine Köstlichkeiten wie die derzeit wohl unverzichtbaren Jahrgangssardinen und Croque Monsieur stehen auf der Snackkarte untertags und abends zur Verfügung. Man sollte all die anderen kleinen Gerichte aber bitte nicht links liegen lassen und sich derart um großen Spaß bringen.
Hier kommt die Speisekarte (Juli 2019):
Das Essen im Albert
Wir wurden bei unserem Besuch Anfang Juli 2019 im hübschen, ruhigen Schanigarten flott, aufmerksam und sehr freundlich betreut. Die Getränkekarte bietet viel Verführerisches zur Begleitung wie hausgemachte Limonaden, eine Auswahl an Craft Beer, Cidre und über 150 Positionen auf der Weinkarte.
Einen Teil der interessanten Tropfen – inklusive Natural Wines – kann man im Lokal in zwei Kühlschränken begutachten. Wahrlich schöne Aussichten! Die publikumsfreundlich kalkulierten Preise werden über Schilder an den Flaschenhälsen kommuniziert.
Folgende Gerichte wurden verkostet – du siehst sie auf den Bildern weiter unten!
- Warme Salatherzen mit Chorizo-Vinaigrette, Erbsen und Ei um Euro 8,90
Die Erbsen sind als Sprossen, Püree und als sie selbst vertreten – eine Kombination, die man oft auf Speisekarten trifft, die aber überraschenderweise selten vollends gelingt. Im Albert sind alle drei Komponenten perfekt! Die Chorizo liefert Schärfe und Biss dazu, insgesamt ein angenehmer Teller, nicht nur für das gemütliche Ende eines Sommertages. - Stundenei, Perigord Trüffel mit Blattspinat, Erdäpfel und Petersilwurzel um Euro 11,00
Auch optisch ein Bringer! Noch mehr Trüffelaroma hätten wir durchaus vertragen. - Geflämmter grüner Spargel mit Yuzu-Gel und Kerbel-Beurre blanc um Euro 10,90
Yuzu ist die Cousine der Zitrone und die Schwester der Satsuma, sage ich jetzt mal ganz salopp. Sie liefert komplexere Aromen als die Zitrone und neben Säure auch ein bisschen Bitterkeit. Sie wächst in Japan und China und ist immer noch schwer in Mode bei europäischen Spitzenköchen. Hier passt sie perfekt und ergänzt die leichte Bitterkeit des Spargels. Und die klassische Kombination Spargel plus Butter plus Kerbel wird durch die Raucharomen und das Yuzu-Gel gehoben. - Albert-Püree (ohne Abbildung) um Euro 4,20
Genug Butter, angenehme Konsistenz, passt. - Hummersemmerl mit Yuzumayo, Fenchel, Spinat und Passionsfrucht um Euro 26,00
Ein Gericht, das sich fest in mein kulinarisches Gedächtnis verankert hat. Das esse ich das nächste Mal sicher wieder. Die dicken Scheiben des Briochebrotes waren leicht getoastet, die Füllung aus Hummerfleisch und Spinat mit Yuzumayo machte bei jedem Bissen große Freude. Und der Fenchelsalat dazu – herrlich! Habe ich schon gesagt, dass das hier mein Lieblingsgericht ist? - Oktopus-Poppers mit Tintenmayo und Erbsen-Speck-Püree um Euro 17,00
Wieder optisch ein sehr ansprechender Teller. Die Konsistenz des Oktopus war wunderbar, über seine Hülle waren wir uneins. - Erdbeeren mit Crème Chantilly und Basilikum um Euro 6,90
Sehr hübsche angerichtet, aber irgendetwas hat mir gefehlt: vielleicht mehr Erdbeeren oder mehr Basilikumöl oder ein Aroma im süßen Schlagobers? Aber vielleicht war es auch einfach nur zu heiß an diesem Tag.
Fazit: Das Albert ist besonders in Sachen Wein und Küche nicht nur für die unmittelbare Umgebung eine echte Bereicherung.
Es eignet sich für eine Pause untertags, zum Stillen des Hungers auch allein, für ein Date am Abend, für einen Absacker mit den Arbeitskolleg*innen, gleichermaßen wie für ein Treffen mit der besten Freundin, zum Feiern mit Freunden und Familie.
Albert
Albertgasse 39, 1080 Wien
Tel.: +43 1 956 71 14
web: www.facebook.com/albert.bar.vienna
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.30 – 2.00 Uhr, So 11.30 – 24.00 Uhr
Keker Tipp: Sonntags gibt es Braten!
DJ-Pult, Projektor für Fussballspiele und dergleichen, großer Schanigarten
Mittagsmenü jeweils Mo – Fr ab 11.30 Uhr, 2 Gänge um Euro 9,50, zum Beispiel:
„Gebratene Riesengarnelen in Ingwer & Chili mit Pak Choi und Kokos-Currypolenta oder Gemüsetempura mit Ponzu & Wasabi“
(Beitragsbild: Albert, Blick auf die Bar, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at)
hartwig schreiber
Dort muss ich hin! Spotübertragungen und hervorragendes Essen – mehr kann ich mir nicht wünschen!
Eine charmante Begleitung vielleicht noch!