Axel Corti, Bernhard Wicki, G.W. Pabst.
Eine Betrachtung über Lichtgestalten des Österreichischen Films …
Wegweisende österreichische Regisseure mit Weitblick, die das Kino bzw. das Fernsehen veränderten. Regisseure, die mit ihren Filmen zum Nachdenken anregten, die ZuseherInnen aufwühlten und dies bis heute noch immer tun. Regisseure, die sich nicht davor scheuten, uns die Vergangenheit immer wieder vor Augen zu führen. Regisseure, deren Filme man einfach sehen muss.
Hier kommen fünf keke Tipps zu Corti, Wicki, Pabst:
Die Brücke
Eine deutsche Kleinstadt im Frühling 1945. Die letzten Kriegstage sind angebrochen. Trotzdem werden sieben sechzehnjährige Jungen aus einer Klasse zur Wehrmacht einberufen. Die Jugendlichen sollen eine Brücke bewachen, die überhaupt nicht bewacht werden muss, da sie in den nächsten Tagen gesprengt werden soll …
Ein Antikriegsfilm, der Seinesgleichen sucht. Ein Film, der unter die Haut geht.
Es ist eine beispielhafte Geschichte der „verführten, missbrauchten und verratenen Jugend“ (Verlag Kurt Desch) und der Sinnlosigkeit des Krieges.
Die Brücke
1959, Österreich, 103min
Drehbuch: Manfred Gregor, Michael Mansfeld
Regie: Bernhard Wicki
mit Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, …
Erhältlich auf DVD im guten Buchhandel wie zum Beispiel bei bookpoint.
Das Spinnennetz
1918, Deutschland. Theodor Lohse (Ulrich Mühe) studiert Jura und arbeitet als Hauslehrer bei der jüdischen Familie Efrussi. Dort lernt er eines Tages Baron Rastschuk (Armin Müller Stahl) kennen, durch den er Zutritt zu einer rechtsradikalen Geheimorganisation bekommt. Ein kometenhafter Aufstieg beginnt. Als er in eine Anarchisten Gruppe als Spitzel eingeschleust wird, trifft er auf den Juden Lenz (Klaus Maria Brandauer). Dieser wird schnell eine Gefahr für ihn, weiß er doch bald mehr über Theodor, als diesem recht ist …
Der Film beruht auf dem gleichnamigen Buch von Joseph Roth und erzählt die Geschichte eines Mannes in der Weimarer Republik, der für seine Karriere über Leichen geht.
Mit Klaus Maria Brandauer, Armin Müller Stahl, Ulrich Mühe, Alfred Hrdlicka uvm hochkarätigt besetzt ist das Spinnennetz ein echtes Filmjuwel.
Das Spinnennetz
1989, Deutschland, 196min
Drehbuch: Wolfgang Kirchner, Joseph Roth (Buch)
Regie: Bernhard Wicki
mit Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer, Armin Mueller-Stahl, Andrea Jonasson, …
Erhältlich auf DVD im guten Buchhandel wie zum Beispiel bei bookpoint.
Der Fall Jägerstätter
St. Radegund in Oberösterreich. Hier lebt der Landwirt Franz Jägerstätter. Er ist überzeugter Katholik und arbeitet in der örtlichen Kirche als Messner. Als Jägerstätter zur Wehrmacht eingezogen werden soll, verweigert er aufgrund seiner christlichen Überzeugungen den Wehrdienst. Das Oberste Reichskriegsgericht verurteilt ihn daraufhin zum Tode.
Axel Cortis Film ist eine Mischung aus Spielfilm und Dokumentation. Zahlreiche Interviews mit Zeitgenossen wechseln mit Spielszenen und machen diesen Film zu etwas ganz Besonderem.
Eine Hommage an einen mutigen Mann mit Überzeugungen. Ein WICHTIGER Film.
Der Fall Jägerstätter
1971, Österreich / Deutschland, 110min
Drehbuch: Hellmut Andics, Gorden C. Zahn
Regie: Axel Corti
mit Kurt Weinzierl, Julia Gschnitzer, Rose Dybal, ..
Erhältlich in der Standardreihe “ Der Österreichische Film“
Eine blassblaue Frauenschrift
Wien in den 1930er Jahren. Leonidas Tachezy (Friedrich von Thun) hat es geschafft: Sektionschef im Ministerium, Heirat mit der Millionenerbin Amélie Paradini. Das Leben könnte nicht besser sein. Wäre da nicht ein Brief, der eines Tages ins Haus flattert. Er ist von der Jüdin Vera Wormser, mit der er vor vielen Jahren eine Affäre hatte. Sie offenbart ihm, dass sie einen gemeinsamen Sohn haben und bittet ihn um Hilfe …
Nach dem gleichnamigen Novelle Franz Werfels schuf Axel Corti einen Fernsehzweiteiler, wie man sich ihn in der heutigen Fernsehlandschaft wieder wünschen würde.
Eine blassblaue Frauenschrift
1984, Österreich, 240min
Drehbuch: Franz Werfel, Kurt Rittig
Regie: Axel Corti
mit Friedrich von Thun, Gabriel Barylli, Krystyna Janda, …
Erhältlich in der Standardreihe“ Der Österreichische Film“
Der letzte Akt
Viele kennen den Film Der Untergang von Oliver Hirschbiegel. Nur wenige wissen, dass bereits 1955 ein Film entstanden ist, der die letzten Kriegstage in Berlin im Führerbunker zum Thema hat. Der letzte Akt basiert auf dem Buch von Michael A. Musmanno, der Richter bei den Nürnberger Prozessen war, und in seinem Buch Augenzeugen wie etwa Traudl Jung, Hitlers Privatsekretärin, interviewte. Es war der erste Spielfilm nach dem Krieg, in dem Adolf Hitler dargestellt wurde.
„Seid wachsam! Sagt nie wieder ,Jawohl'“, erklärt der sterbende Oskar Werner am Ende des Films.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Der letzte Akt
1955, Österreich / Deutschland, 95min
Drehbuch: Fritz Habeck, Michael A. Musmanno
Regie: Georg Wilhelm Pabst
mit Albin Skoda, Oskar Werner, Lotte Tobisch, …
Dieser Film kann vom guten Buchhandeln besorgt werden.
Corti, Wicki, Pabst: „Schaun’s Sie sich das an!“ (Karl Farkas)