Im Home Café gibt es keinen Wal auf der Karte.
Schafskopf auch nicht, aber Fisch und Frühstück. Außerdem handgestrickte Pullis, richtig guten Kaffee und noch ein paar Köstlichkeiten.
Island hat seit Februar diesen Jahres eine Art Kolonie in der Spitalgasse, das Home Café.
In manche Lokale gehen wir mehr als ein Mal bevor wir etwas darüber sagen. Bis jetzt immer nur, weil wir uns nicht ganz sicher waren, ob wir den Standort wirklich empfehlen können, meist in der Ahnung, dass da wohl noch mehr ginge. Ins Home Café sind wir (bisher) zwei Mal gegangen, weil wir nach dem köstlichen Frühstück unbedingt auch hier zu Mittag essen wollten.
Abgesehen von Touristen – woher kennen die dieses Lokal? – bevölkern das sympatische Kaffeehaus Hipster, Foodies und ganz schön viele Isländer. Da wir noch nie in Island waren, waren wir ziemlich neugierig auf die Speisekarte.
Wir verkosteten im Home Café bis dato:
- Das Überraschungsfrühstück (Euro 10,00; Caffè latte, CoffeePirates, um Euro 4,50)
Da kann man sich vertrauensvoll in die Hände der Köchin begeben! Das Brot schmeckt wunderbar, die Kruste ist außerordentlich kross, das Innere dicht. Das trifft unsere Vorstellung von Brot. Und der Karamellkäse, der wirklich ein Käse ist, und eigentlich aus Norwegen, ist auch sehr fein. So lernt man gern etwas Neues kennen! - Das Arktische Saiblings Tatar (klein um Euro 8,80, groß um Euro 14,90)
Das ist nichts für jemanden, der Dill nicht mag. So viel als Warnung. Alle anderen freuen sich über eine große Portion grob geschnittenen Fisch mit Gurken- und grünem Salat. - Trockenfisch mit Butter (Euro 5,90)
Ja, der kommt ohne Brot. Wir haben gefragt, wie man das isst. Der trockene Schellfisch fungiert als Brot, man streicht sehr viel Butter drauf und im Mund gibt der Fisch dann seine Aromen frei, wenn er weiter aufgeweicht ist. Schmeckt erstaunlich mild. Ein netter Snack. Und die hausgemachte Butter stellt viele in den Schatten, die wir bisher gegessen haben. - Fleischsuppe (um Euro 9,90)
Die Suppe erinnert an ein Hybrid aus einer Rollgerstensuppe, nur nicht mit Speck oder Selchfleisch, und einem Altwiener Suppentopf. Karottenscheiben, Kartoffelstückchen und Fleisch nicht zu knapp ergeben eine kräftigende, sättigende Suppe. Muss man sich merken, wenn man mal einen erschöpfenden Tag hatte, und wenn es wieder kalt wird draußen. Rund im Geschmack, nicht überwürzt.
Das Home Café ist mehr als ein verlängertes Wohnzimmer.
Die Karte wechselt also täglich. Man hat übrigens tatsächlich den Eindruck, dass manche Gäste täglich kommen. Die Preise sind moderat, ist also diesbezüglich denkbar. Manchmal gibt es einen Studententeller: Spaghetti Bolognese um Euro 5,90, sehr fair. Die Currys sollen phantastisch sein, wie man hört. Es wird also auf keinen Fall langweilig. Und wenn die Köchin herauskommt und die Gerichte selber einstellt und ein paar Worte dazu sagt, dann merkt man ihr die Freude am eigenen Tun an. Und so schmeckt hier auch alles: einfach richtig gut. Ich sehe uns schon die eine oder andere Redaktionssitzung hier abhalten
Fazit: Man man das Gefühl als wäre das Home Café immer schon da gewesen. Es bereichert das Grätzel nicht nur, weil der Isländische Nationalferiertag begangen wird oder Events wie „knitting with cocktails“ veranstaltet werden. Sehr sympathisch in jeder Hinsicht.
Home Café
Spitalgasse3, 1090 Wien
Tel.: +43 1 402 43 65
web: https://www.facebook.com/icelandichome/
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9.00 – 23.45 Uhr
Nichtraucherlokal, Schanigarten für knapp 20 Menschen inklusive ein Liegestuhl
Inhaberinnen: Harpa (aus Island) und Steff (aus Liechtenstein, Küchenchefin)