Don Giovanni im Lustspielhaus
Ich mache jetzt etwas, das mache ich so gut wie nie: Ich empfehle etwas ungschaut. Nicht nur, weil Sommertheater an und für sich einfach sein muss. Es hat tiefere Gründe …
Ja, das traue ich mich. Einfach so. Also fast. Denn den Autor des Stücks kennen wir ganz gut. Das ist schon eine solide Basis für Qualität, finde ich. Der Autor von „Don Giovanni – Der letzte Mann“ ist nämlich ein Meister der Formulierung, scharfzüngig, wort-verspielt, aber immer präzise und auf dem Punkt, witzig und entlarvend: Max Gruber.
Pia und ich sind schon oft seinem Ruf gefolgt.
Gruber gab uns zum Beispiel dankenswerterweise den entscheidenden Tipp und begleitete uns zu Gustl kocht. Die Abende mit seiner Band Des Ano sind ausnahmslos großartig und manchmal genießen wir, was seiner Imagination entsprungen ist, im Patschenkino im Form eines Tatorts oder einer Soko.
Jetzt also ein Theaterstück. Über einen Hallodri, eine Schwerenöter, der in die Jahre gekommen ist, über einen erfolgreichen Mann, an dessen Sesselbeinen gesägt wird, von einer Frau. Passt gut nach Wien! Passt gut ins Jetzt.
Wer vorab mehr zum Inhalt wissen will, klickt hier rein. Wer nicht mehr ganz mit der Mozartoper auf Du und Du ist, kann hier nachlesen. Der Spielort selbst liegt mitten im Wiener ersten Bezirk, wo Saison für Saison das einem barocken Stecktheater nachempfundenen Zelt aufgebaut wird.
Da Ponte, Mozart, Gruber, Hirschal.
„Die Idee dieses Jahr einen Opernstoff zu adaptieren kam übrigens vom Intendanten der Bühne, Hirschal himself.“ verrät der Autor. Das Lustspielhaus ging heuer in die 13. Saison und 229 Jahre nach der Welturaufführung der Oper scheint es ohnehin höchste Zeit sich wieder mit diesem Stoff zu beschäftigen. Adi Hirschal übernahm übrigens nicht nur die Hauptrolle, sondern führte selbst auch Regie. Ein männlicher Kraftakt?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Das haben sich nach Da Ponte viele gefragt, auch Herr Grönemeyer zum Beispiel. Jetzt also Max Gruber. Vielleicht sollte man dazu ja die Frauen befragen? „Was die ernsten Themen betrifft so halte ich mich an Hofmannsthal der gemeint hat, die Komödie erlaubt es, die Schwächen der Menschen ernst zu nehmen.“ (Max Gruber)
Ein schöner Gedanke.
Eines ist jedenfalls sicher: Wer sich ins Lustspielhaus begibt, um dieser oder einer ähnlichen Frage nachzusinnen, wird viel zu lachen haben!
Don Giovanni – Der letzte Mann
Wiener Lustspielhaus
Am Hof, 1010 Wien
E- mail: office@wienerlustspielhaus.at
Reservierung: +43 (0) 681 201 511 75
web: www.wienerlustspielhaus.at
Tickets:
Über den KALENDER und während der Öffnungszeiten Mo bis Sa von 15.00 – 20.00 Uhr vor Ort.
Karten können zu diesen Zeiten auch per Email unter karten@wienerlustspielhaus.at oder telefonisch unter +43 (0) 681 201 511 75 reserviert werden.
Preise: Euro 12,00 – 38,00
Vorstellungen: jeweils um 20.00 Uhr und noch bis zum 3. September!
Besetzung:
Don Giovanni Adi Hirschal
Donna Anna Sylvia Haider
Donna Elvira Gabriele Schuchter
Zerlina Betty Schwarz
Don Ottavio Florian Haslinger
Leporello Gottfried Neuner
Masetto Nikolaus Firmkranz
Commendatore Peter Lodynski
Regie Adi Hirschal
Buch Max Gruber
Musikalische Leitung Thomas Mahn
Choreografie Ferdinando Chefalo
Kostüme Maddalena Hirschal
Bühne Eduard Neversal
„Schau’n Sie sich das an!“ (Karl Farkas)