Anlässlich des 65.Geburtstags von Gottfried Helnwein widmet ihm die Albertina vom 25.Mai 2013 bis 13.Oktober 2013 seine bisher größte Retrospektive im deutschsprachigen Raum.
Gezeigt werden auf zwei Stockwerke 150 Werke in größtenteils chronologischer Reihenfolge, nur manchmal gebrochen durch verschiedene Themenblöcke.
Das erste Aquarell Osterwetter 1969, frühe Fotoaktionen, denen graphischen Arbeiten gegenübergestellt sind, der Wechsel von kleinformatigen zu großformatigen Gemälden, das kritische Historienbild bis hin zu den Werken, in denen Comics und Mangas Einzug halten: Highlights sind hier wohl schwer zu definieren und sicherlich für jeden andere.
Beeindruckend mitunter die 48 Portraits bekannter Frauen, in denen Helnwein auf die Ausgrenzung der Frau hinwies. Es war eine Reaktion auf Gerhard Richter, der 20 Jahre zuvor unter dem gleichen Titel berühmte Persönlichkeiten der Moderne – nur Männer – porträtierte.
Sein dominierendes und immer wiederkehrendes Thema ist und bleibt aber das verwundete und malträtierte Kind.
Der Schmerz, die Verwundung, die Manipulation und die Gewalt sind omnipräsent in Gottfried Helnweins Arbeiten und können den Betrachter nicht kalt lassen. Die erste Inspiration zu diesem Thema waren gerichtsmedizinische Polizeiaufnahmen gequälter Kinder. Ab diesem Moment verschrieb sich der Künstler dem Thema Kind.
Gottfried Helnwein wird in den Medien gern plakativ als „Schockmaler“ bezeichnet.
Vielmehr geht es ihm aber darum beim Betrachter Reaktionen hervorzurufen.
„Was bewirkt ein Bild? Das ist wichtig.“
Weiter führt er aus: „Die Gesellschaft versäumt die richtigen Fragen zu stellen!“
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Eine beeindruckende, emotional aufrührende, hervorragend kuratierte Ausstellung, die wohl jeden berührt.
Gottfried Helnwein Retrospektive
Albertina
Albertinaplatz 1, 1010 Wien
Te.l: 01 / 534 83 0
E-mail: info@albertina.at
homepage: www.albertina.at
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr, Mi 10.00 – 21.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 25.Mai bis 3.Oktober 2013
Es gibt keine Altersbeschränkung für den Besuch. Klaus Albrecht Schröder meint, „dass man Kinder mit ihrer eigenen Wirklichkeit konfrontieren kann.“ Die Teilnahme an einer Führung ist besonders für Kinder und Jugendliche empfohlen.
Kuratorin: Elsy Lahner
Besonderes Schmankerl: zur Ausstellung wird ein vom Künstler selbst eingesprochener Audioguide angeboten.
Katalog zu Ausstellung: 25,00 Euro