St.EllasIm St.Ellas war ich mehrmals mit verschiedenen Essern, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Das Lokal war zu jedem Zeitpunkt und an jedem Wochentag zum Bersten befüllt mit lauter gut gelaunten Menschen im Alter von etwa 20 bis 70 Jahren.
Es war heiß und es war laut und alle Gäste fühlten sich augenscheinlich sauwohl.
Warum?

Das Ambiente gefällt vielen: obwohl die bistroartige, rot gepolsterte Bestuhlung mancherorts sehr eng und indiskret ist, obwohl das zitronige Gelb und der Sichtbeton der Wände nicht jedem Teint schmeichelt, und obwohl der Nichtraucherbereich nicht abgetrennt ist und zum größten Teil im benachbarten Gaumenspiel liegt.

Apropos Gaumenspiel: dass dort auf hohem Niveau seit Jahren gar Köstliches zubereitet wird, ist hinlänglich bekannt. Das St.Ellas, benannt nach der Tochter der Besitzer, ist seit Frühling 2012 quasi die günstige, unkomplizierte kleine Schwester. Die Wirtsleute Martina Kraler und Rodschel Rachnaev haben zeitgleich auch ein nettes Apartmenthaus an der gleichen Adresse eröffnet: das seven rooms.

Die angebotenen Gerichte sind gut und günstig. Abstriche muss man definitiv bei der Erwartungshaltung an das Service machen: zwar immer frisch und freundlich, aber letztlich auch chaotisch und unaufmerksam – ich zum Beispiel war oft auf der Suche nach einer frischen (Papier-) Serviette zum nächsten Gang.
Die offene Küche ist winzig, vom kleinen Nichtraucherbereich gut einsehbar und produziert sehr unterschiedliche, aber immer erträgliche Wartezeiten und manchmal Missverständnisse mit dem Servicepersonal.

Beef Tartar im St. EllasVitello TonnatoRisottoApfeltarte mit Vanilleeis

 

 

 

 

 

 

Hier eine Auswahl jeder Gerichte, die wir jeweils nach den sehr guten Broten zum Olivenöl verspeist haben:
Sepiaschaum: geschmacklich in Ordnung, aber leider schon fast kalt beim Einstellen des Tellers
Vitello Tonnato: sehr mild, zu viel Vogerlsalat, keine Kapern; es wirkt ein bisschen wie die Sparversion des Gerichts, anders als erwartet, mundet aber trotzdem
Beef Tartar: Wo man Steak kocht, ist das Beef Tartar nicht weit! Guter Durchschnitt, das Beef Tartare im Holy-Moly bleibt aber unübertroffen.
Gnocchi mit Radicchio und Trauben: definitv keine Empfehlung, zu süß, die Gnocchi zwar seidig, aber es bleibt ein langweiliger Gesamteindruck
Risotto mit Zucchini und Grana: der Reis genau auf dem Punkt, insgesamt hervorragend, die Kresse darauf müsste man mögen (Euro 9,90)
Apfeltarte mit Vanilleeis: definitiv jede Sünde wert (Euro 4,00)!

Unterm Strich also kulinarisch durchaus eine Empfehlung. Die meisten Gäste wählen die preisgünstigen Steaks (aus amerikanischem Fleisch um Euro 13,00 bis 20,00) und die Burger oder Anderes vom Grill von der fixen Karte. Die Tageskarte ist zwar klein, aber spannender.
Das Getränkeangebot klingt ambitioniert: feine Cocktails, viel Antialkoholisches abseits des Mainstreams, offenes Trumer Pils, Weine für Kenner und Trinker, sehr guter Kaffee. Passt.

Für dem Mädelsabend offensichtlich die erste Wahl vieler Damen, für Familienessen, für ein zweites Date, mittags, abends gleich nach dem Büro, für einen anregenden Abend mit und unter Freunden, als Stammlokal.
Ich weiß immer noch nicht ganz genau, woran es liegt, aber ich mag es, das St.Ellas.

 

der Blick zur Küche im St. Ellasdie Bar vom St. Ellas

Die Bar ist gut bestückt und Cocktails im St. Ellas sehr beliebt.Der venezianische Luster bestimmt den ersten Raum.

 

 

 

 

 

 

 

St.Ellas
Bistro.Bar.Grill 

Zieglergasse 52, 1070 Wien
Tel.: 01 / 522 20 84
E-mail: bistro@stellas.at
Website: www.stellas.at

Öffnunszeiten: Mo bis Sa 17.00 – 1.00 Uhr, So und Fei geschlossen
Raucherlokal, kleiner Nichtraucherbereich
Ob der Innenhofgarten wirklich nur dem Gaumenspiel gehört, werden wir im Sommer sehen …
Bitte unbedingt reservieren!

 

 

Dein Kommentar

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2 comments

  1. Berger

    War letztens dort essen und war begeistert! Super essen und Drinks, toller und sehr zuvorkommender Service! Absolute Empfehlung!

  2. club

    das freut uns sehr, wenn unsere begeisterung geteilt wird.
    und wenn ein von uns gut bewertetes lokal sein hohes niveau hält.

    viele vergnügliche besuche noch und keke grüße aus der redaktion!