Wohin man auch schaut: alles retro, alles vintage, von Möbel über Schmuck und Mode bis hin zu Parties und TV-Serien.
Und was ist mit dem Essen?

Zugegeben, Vintageessen dürfte wohl etwas schwierig werden…
Retro hingegen lässt sich machen:
Toast Hawaii, russische Eier, Beef Tartar, Schinkenrolle, Pfirsich Melba und natürlich Heiße Liebe.

Was viele dieser Speisen gemeinsam haben?
Zutaten direkt aus der Dose – bitte nur nicht frisch!
Das entsprach wohl auch dem damaligen Zeitgeist.
Es war chic, günstig und praktisch.
Zwei dieser“ Klassiker“ hat sich kek ‚mal genauer angeschaut.

Toast Hawaii
In den 1950iger Jahren vom ersten Fernsehkoch Clemens Wilmenrod erfunden, wurde diese Toastkreation schnell zum kulinarischen Liebling der Nation, versprühte dieses Gericht doch einen Hauch von weiter Welt.
Und so wird’s gemacht:
Toastbrotscheibe leicht antoasten, mit Butter bestreichen, dann mit Schinken und Ananasscheibe belegen und mit Käse (in der Hardcore-Retrovariante mit Schmelzkäse) überbacken. Zum Schluss bitte nicht die Cocktailkirsche vergessen.

Der Toast Hawaii ist heutzutage fast vollständig von unseren Speisekarten verschwunden. Zurecht oder nicht, darüber lässt sich streiten.
Eines ist aber klar, das Flair des Exotischen, der weiten Welt ist essenstechnisch heutzutage gottseidank nicht mehr auf Dosenananas und Cocktailkirschen beschränkt.

In Sachen Eis sind lustigerweise manche Kreationen nie ganz in Vergessenheit geraten.
Heiße Liebe aus den 1970igern, der Bananensplit, der wohl seinen Ursprung vor über 100 Jahren in Amerika hatte, und natürlich:

Pfirsich Melba
Die Geschichte der Pfirsich Melba ist weit älter als man denken würde. Die Eiskreation stammt von Auguste Escoffier, der dieses Dessert um 1900 der Opernsängerin Nellie Melba widmete.
Die Originalversion ist durchaus einen Versuch wert:
Frische Pfirsiche kurz in kochendes Wasser geben, abschrecken und häuten. Anschließend in Vanilleläuterzucker pochieren, den Kern entfernen, erkalten lassen, mit Vanilleeis füllen und den Pfirsich mit Himbeermark bestreichen. Ein Tupfen Schlagobers zum Schluss und fertig ist das Dessert.

 

 

 

 

 

Wo in Wien findet man noch Schinkenrollen, Mayonnaiseeier und andere Köstlichkeiten, die ein bisschen an vergangene Zeiten erinnern? An immer mehr kulinarischen Orten als man glaubt! Wir beschränken und auf drei Klassiker:

Cafe Korb
Brandstätte 9, 1010 Wien
Tel.: 01/533 72 15
website: www.cafekorb.at
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8.00 – 24.00 Uhr, So 10.00 – 23.00 Uhr

Café Prückel
Stubenring 24 (Luegerplatz), 1010 Wien
Tel.: 01 /512 61 15
website: www.prueckel.at
Öffnungszeiten: Mo bis So 8.30 – 22.00 Uhr

Zur Goldenen Kugel
Lazarettgasse 6, 1090 Wien
Tel.: 01 / 406 83 63
website: www.zurgoldenekugel.at
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00 – 18.30 Uhr und Sa 9,00 – 15.30 Uhr

Zum Schluss noch ein paar Tipps:
Wer mehr zum Thema „Essen aus vergangenen Tagen“ lesen möchte, gelangt hier zum Link eines Foodblogs mit dem Namen Kulinarische Zeitreise.
Wer einen Käse Igel für die nächste Party zaubern will, liest im wunderschön bebilderten Kochbuch
So macht Kochen Freude nach, Metro-Verlag Wien (August 2012), 159 Seiten, ISBN-13: 978-3993000974, gesehen um Euro 19,90, nach.

 

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2 comments

  1. mir

    Das wäre noch ein schöner Beitrag für das Ö1 ‚Retro-Diagonal‘
    gewesen!

    • club

      wie wahr, allerdings ist das alles mehr nach dem motto „zwei hirne, ein gedanke“ gelaufen.
      insgesamt bin ich schon sehr gespannt, wann retro und pseudo-retro aus der mode kommen. vermutlich erst, wenn die menschen sich wieder sicherer fühlen und nach vorne sehen…