Das Museum der Moderne Stiftung Ludwig, das bereits vor 16 Jahren eine umfassende Franz West Retrospektive ausgerichtet hat, zeigt vom 23. März bis zum 26. Mai 2013:
Franz West. Wo ist mein Achter?
Die Ausstellung wurde vom im Juli 2012 verstorbenen Künstler noch mitiniitiert und mit kuratiert.
Möbel, seine bekannten Passstücke, „legetime Skulpturen“, Gouachen, Objekte, das Werk des Franz West ist breit gefächert.
Die Ausstellung „Wo ist mein Achter?“ setzt unter anderem die Kombination und Rekombination ins Zentrum. Dabei ging es West darum, bereits bestehende Kunstwerke auch anderer Künstlern wie Martin Kippenberger, Rudolf Polanszky, Jason Rhoades und Heimo Zobernig mit eigenen Objekten, Passstücken, Skulpturen und Möbeln in einen neuen Zusammenhang, in eine neue Umgebung, zu etwas Neuem und Anderem zu machen.
Selbst beim Titel der Ausstellung geht es um Kombination und Rekombination: „Ausgangspunkt ist eine Gouache aus dem Jahr 2004 mit dem Motiv einer Frau, die nach einer Abmagerungskur ihre viel zu große Hose zeigt. Durch Auslassung des ‚W‘ transformierte der Künstler hier für den Titel ‚Lost Weight‘ zu ‚Lost Eight‘, um schließlich die titelgebende Frage abzuleiten: Wo ist mein Achter? Die Antwort darauf lässt West offen und ermöglicht uns Spielraum für verschiedene assoziative Anknüpfungspunkte“. (mumok)
Franz West war bekannt für seine „benutzbare Kunst“. Er rief zur Interaktion sowohl auf körperlicher als auch auf intellektueller Ebene mit den Kunstwerken aus Pappmaché, Polyester, Gips oder Aluminium auf.
Es entbehrt jedoch nicht einer gewissen Ironie, dass man den Großteil der Meisterwerke nicht berühren oder benutzen darf, ganz gegen Franz Wests ursprüngliche Intention. Klar ist allerdings, dass sich die Kunstwerke mittlerweile in astronomischen Preisbereichen bewegen und auch aus konservatorischen Gründen von den Besucherhänden ferngehalten werden.
Die besten Objektbeschreibungen finden sich im Begleitheft, das man am Eingang erhält, die Texte neben den Kunstwerken geben Auskunft über eine eventuelle Benutzbarkeit. Die Schau beginnt im 2. Stock und bespielt großzügig auch das 3. und 4. Stockwerk. Man braucht etwa 45 Minuten, wenn man alle Videodokumente sehen will, entsprechend länger.
Eine kurzweiliges, gut präsentiertes Vergnügen erwartet einen!
Franz West. Wo ist mein Achter?
mumok, Das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig
Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Tel.: 01 / 52500-0
E-mail: info@mumok.at
website: www.mumok.at
Öffnungszeiten: Mo 14.00–19.00 Uhr, Di bis So 10.00–19.00 Uhr, Do 10.00–21.00 Uhr
Eintrittspreis: regulär 10,00 Euro
Dauer der Ausstellung: 23. Februar bis 26. Mai 2013
Kuratorin: Eva Badura-Triska
Begleitprogramm: http://www.mumok.at/programm/veranstaltungen/fuenf-mal-reden-ueber-franz-west/
Die Ausstellung Franz West. Wo ist mein Achter? wird im Anschluss an Wien im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main von 29.6. bis 13.10.2013 gezeigt werden.