das Filmcasino

Als Teenager und in meinen Zwanzigern war ich Cineastin. Danach eher ein träger Stammgast in der Videothek um die Ecke und im ‚Patschenkino‘.
Aber das Virus Kino wirkt bis in die Ewigkeit!

Und in Lieblingskinos wie dem Filmcasino erlebt es wieder und wieder eine Art Frühlingserwachen.

Eine Liebeserklärung.

Ich weiß, es gibt Menschen, die nicht gern ins Kino gehen.
Und es gibt nichts zwischen der Leidenschaft dafür und dem totalen Desinteresse daran.

Ich liebe das Aussuchen des Kinos und/oder des Films, allein, zu zweit, selten in größerer Runde. Das Reservieren der Karten, die Anreise, Snack oder Nicht-Snack, das Gemurmel vorher, das solemne Schweigen manchmal danach, die ‚Falschsitzer‘ und ‚Reihenkrabbler‘, die Quatscher und die zu großen Vordermänner, die meist schlechte Werbung und die Trailer, besonders sie!

Das Filmcasino besticht unter den Kinos, die ich besonders mag, durch sein Programm, seine Architektur und sein Publikum.
Es ist ein echtes Programmkino, zeigt Filme in Originalfassung und macht sich Gedanken über die Bedürfnisse seines Publikums wie man am Club und den Specials merkt.

1911 eröffnet, 1954 komplett renoviert, in den 1970ern geschlossen und 1989 behutsam von Elsa Prochazka und Silvin Seelich restauriert und durch J. Kandl mit einem kunstvollen Plafond-Design ergänzt wurde es 1990 mit 254 Plätze (ohne Neigungswinkel) und modernen Kinosessel wiedereröffnet: danke, danke, danke dafür, dass erkannt wurde, welch innenarchitektonisches Kleinod man vor sich hat. Man empfindet das Filmcasino heute großteils als schön, oft werden hier Werbeaufnahmen geschossen, vor zwanzig Jahren war das sicher anders.

Das immer außerordentlich freundlich betreute Buffet ist klein, aber fein: Sportgummi, Mannerschnitten, Drageekeksi, Erdnusslocken, Rumkugeln, Frucade, frischer Kaffee, Stifterl und kein transfetter Popcorngestank. Coole Couchen und Tische bieten zeitungsmäßig gut bestückte Rückzugsorte zum Warten und Schauen.

Hier trifft man Gleichgesinnte: interessante Menschen, abenteuerliche und lässige Outfits, Intellektuelle, Studenten, Fimverrückte. Die Anhänger des Popcornkinos und ‚Plexxebesucher‘ verirren sich selten und sicher nur ein Mal hierher. Das macht aber nichts, denn das Stammpublikum des Filmcasinos ist groß und wachsend.

Zu recht. So geht Kino.

original Wandmalerei im BüroDie Decke im Foyer!das Filmcasino: kekes Stammlokal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Filmcasino

Margartenstraße 78, 1050 Wien
Tel.: 01 / 587 90 62
E-mail: filmcasino@filmcasino.at
website:  www.fimcasino.at

Specials und Club: Sunday Afternoon um 13.00 Uhr, cinemama, Kino und Kuchen
Preise: fair und regulär ab Euro 7,00, zahlreiche Ermäßigungen, Specials, 5er-und 10er Block
Oktober Programmheft als ausdruckbares pdf: Download hier (2 MB).

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