Triest ist jede Reise wert.
Man muss nicht wegen des Salotto Vienna, also wegen des Wiener Salons hinfahren.
Aber wenn man schon ‚mal dort ist …
Die ‚Pescheria‘, die klassizistische ehemalige Fischhalle am Triestiner Hafen beeindruckt frisch renoviert auch mit Lage und Größe.
Seit 1. August und noch bis zum 14. September 2014 beherbergt sie das MAK mitsamt Partnern.
Man zeigt ein umfangreiches, täglich wechselndes Kunstprogramm mit Ausstellungen, Performances, Kurzfilmen und bietet die Möglichkeit zur Diskussion samt Partyspaß.
Wien und Triest sollen und wollen wieder enger zusammenrücken.
Die Ausstellungsarchitektur folgt nicht den Möglichkeiten des Bauwerks und wirkt letztlich etwas uninspiriert.
Oder so, als wäre jemandem auf halber Strecke das liebe Geld ausgegangen.
Marmortischchen neben verloren wirkenden Topfpflanzen, an Sitzgelegenheiten eine wilde Mischung aus Enzis, Thonets und Rainers.
Dunkelrote Vorhänge unterteilen den Raum unnatürlich der Länge nach und von den beiden großformatigen Stoffmalereien jeweils an den Stirnseiten der Halle rede ich lieber nicht.
Frei nach dem Motto: ‚Wir zeigen, was wir haben, aber es ist uns auch ein bisschen peinlich, oder?‘
Ich spreche ungnädig von einer Premiere – man möge mir verzeihen!
Salon-Atmosphäre auf Knopfdruck gibt es eben nicht.
Doch ein Anfang ist immerhin ein Anfang.
Und die Bar ist schön, an der der Prosciutto standesgemäß auf einer Berkel geschnitten wird.
Das Leopold Museum hat einen chicen, begehbaren Kubus gleich daneben hingestellt und prahlt mit Schiele.
Jemand fragt, ob das die Originale sind, die Schieles – ich glaube nicht.
Die Ausstellung von Wiener Wohnen fällt thematisch aus dem Rahmen, aber Sponsoren sind eben Sponsoren.
Jeden Abend gibt’s Programm.
Die Italiener kommen gern, in nennenswerter Anzahl und jeden Alters, je später der Abend, desto jünger die Gäste.
Der Kurator Jürgen Weishäupl führt zweisprachig vom abendlichen ‚Aperitivo d’Arte‘ durch die Nacht bis zur ‚Salotto Lounge‘.
Wen das täglich wechselnde Kunstangebot ab 18.00 Uhr nicht gefangen nimmt, der kann einfach bis 1.00 Uhr morgens in einer ‚geilen Location‘ abfeiern.
Fazit: Der Wiener Salon in Triest ist das, was man daraus macht.
Und das ist wohl für jeden etwas anderes.
SALOTTO.VIENNA
WIENER KUNSTSALON IN TRIEST
Ex Pescheria – Salone degli Incanti, Porto Trieste
Riva Nazario Sauro, 1, 34123 Triest, Italien
Seit 1.8. und noch bis zum 14.9. 2014 präsentiert vom MAK, auf Einladung der Stadt Triest.
Öffnungszeiten: Mi bis So 18.00 – 1.00 Uhr, Sa 18.00 – 4.00 Uhr
Details zum Programm finden sich laufend aktualisiert unter www.salotto-vienna.net.
Eintritt frei!
Kurator (und Produzent) : Jürgen F. Weishäupl, artprojects
vertretene Institutionen:
Akademie des Österreichischen Films, ART for ART, Charim Galerie, Galerie Emanuel Layr, Galerie Krinzinger, Galerie Steinek, Haus der Musik, ImPulsTanz, Kunsthalle Wien, Kunsthaus Wien, KÖR – Kunst im Öffentlichen Raum Wien, Leopold Museum, MQ – MuseumsQuartier, MICA – music austria, Parabol Art Magazine, Roter Teppich, sound:frame, Wiener Stadthalle, TQW – Tanzquartier Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Wien Modern, Wien Products und Wiener Wohnen
KünstlerInnen:
Roland Adlassnigg, Josef Aichholzer, Annablume, Matthias van Baaren, Luke Anthony Baio, Matthias Balgavy, Gerald Bast, Andreas Ber-ger, Susanne Bisovsky, Nin Brudermann, Philipp Bruni, casaluce/geiger, CasualClay, Victoria Coeln, Salvo Cuccia, Stephanie Cumming, Johannes Deutsch, Julius Deutsch-bauer, Paul Divjak, Christoph Dostal, Thomas Draschan, Andreas Eberharter, EDOKO INSTITUTE, Eisnecker, Anna Erb, VALIE EXPORT, EyeM, e:v/a, Luca Faccio, Ursula Feuersinger, Eva Fischer, Michael Fischer, Jeremy Fitton, Bernhard Fleischmann, Georg Flemmich, Andreas Fogarasi, Foxy Twins, Lucas Gehrmann, Sara Glaxia, Silke Grabinger, Manuel Gras, Raffaela Gras, Vanessa Gräfingholt, Gundacker, Martin Hab-lesreiter, Chris Haring, Daniel Hoesl, Edgar Honetschläger, Thomas Jakoubek, Dejana Kabiljo, Stefan Kainbacher, Gudrun Kampl, Erwin Kiennast, Peter Klein, Anna Kohl-weis, Gregor Koller, Luma Launisch, Jan Lauth, Anna Leiser, Paul Albert Leitner, Re-anne Leuning, Barbara Lindner, liquidloft, Matthias Lošek, LWZ, Marko Lulic, Wolf-gang Maderthaner, Brigitte Mang, Gerald Matt, Manfred Matzka, Tina Marilu, Stephan Maurer, Anja Manfredi, Anna Mendelssohn, Christof Moser, Tina Muliar, NEON GOLDEN, nipplefish, Rita Nowak, Stefan Nussbaumer, Georg Öhler, Daniela Papadia, Maria Petrova, PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, PIANODRUM, Klaus Pobitzer, Florian Pochlatko, Simon K. Posch, Rainer Praschak, Antonia Prochaska, Nick und Clemens Prokob, Marlies Pucher, Ulrike Putzer, Davide Rampello, Patrick Rampelotto, Ingo Randolf, Veronika Ratzenböck, Meinhard Rauchensteiner, Karl Regensburger, Arthur Resetschnig, Marlene Ropac, Stefan Ruzowitzky, Schmesiér, Marcus Schober, Lorenz Seidler, Bernhard Sordian, Squalloscope, Udo Staf, Olga Swietlicka, Martina Taig, Croce Taravella, Andreas Taschner, Christoph Thun-Hohenstein, Spencer Tunick, Hana Usui, Viktor Vanicek, Federico Vecchi, VIGNETTE COQUETTE – Opera Burles-que, Ingrid Valentini-Wanka, Walking-Chair Design Studio, Peter Weinhäupl, Agent Well, Nives Widauer, Wimmer, Thomas Wohinz, Clemens Wolf, Luisa Ziaja, Matthias Zuder, …