Letzte Meldung, Februar 2013:
Wie man hört verlässt Joachim Gradwohl das Fabios schon wieder. Der neuen/alte Koch Christoph Brunnhuber wechselt vom Artner zurück zum Italiener. Never change an winning team.
Das fabios wurde 2002 etwa zu dem Zeitpunkt eröffnet als ich im meine jetzige Wohnung zog.
Obwohl durch meine vier Wände vergleichsweise weniger Gäste lustwandelten, hause ich heute praktisch im shabby chic während das fabios bis vor kurzem Dank liebevoller Pflege kaum Gebrauchsspuren zeigte, aber doch weniger Gäste.
Paradoxerweise bleibt meine wunderbare Bleibe wie sie ist während das fabios über die Sommermonate runderneuert zum Fabios mutierte.
Hat dadurch nur das „F“ an Größe gewonnen?
pia und ich wagten den Lokalaugenschein.
Das Ziel der „Neuerfindung“ war wohl dem Trend der weniger selbstverständlich gewordenen Geschäftsessen – ja, ja, die Krise – die Stirn zu bieten und sowohl die Schwellenangst, als auch die Preise für die ganz privaten Gäste ein wenig zu senken.
Und eine Wohnung renoviert man ja schließlich auch etwa alle zehn Jahre…
Fabio Giacobello wollte wieder zusammen mit BEHF das „lässigste Wohnzimmer“ der Stadt schaffen und ich kann nur sagen, gelungen: so ein Wohnzimmer hätte wohl jeder gern!
Die einschüchternde dunkelbraune Noblesse wich eleganter Nonchalance in Taupe: „eine Mischung aus ausgewaschenem Lila mit einem Schuss Grau“, beschreibt D. Treichl-Stürgkh diese wunderbare Nicht-Farbe im aktuellen flair. Echte farbliche Akzente kommen vom ausgeklügelten Stimmungslicht, das die Besucher in Bar und Restaurant gleichermaßen einhüllt.
Der Restaurantbereich blieb in seiner Struktur grundsätzlich erhalten, es kamen wohl ein paar Plätze dazu, manche Sitzbank ist neu, auch an die Handtaschen der Damen wurde gedacht. Der Gesamteindruck ist etwas entspannter, aber nach wie vor von internationalem Format, schön und einladend.
Es ist ein bisschen so, wie wenn man einen geliebten Menschen trifft, der gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt ist: er ist derselbe, aber irgendwie besser.
Der ehemals schon beziehungstiftende Barbereich präsentiert sich jetzt gemütlicher und mehr dem Genuss verpflichtet: eine sehr sympathische Vitrine durchbricht die ehemals strenge Lederwand, die Blumenvasen auf der Theke wichen einer üppigen, Speichelfluss anregenden Präsentation von Brot, Gemüse und allerlei Köstlichkeiten im Eingangsbereich.
Das bestimmende Element ist die beeindruckende Bar aus fior die bosco, einem hellgrauen Kalkstein aus der Toskana, den man nicht umhinkommt anzugreifen.
Überhaupt das haptische Element: die taupefarbenen Wände der Bar umschmeicheln den Gast mit in zurückhaltendem Barock geprägten Leder, die (gottseidank) revitalisierten Stühle, die neuen Hocker und Bänke sind großteils mit weichstem used-look Leder bezogen und ich erwische mich dabei wie ich beim Essen immer wieder die Sitzbank streichle. Tja, Genuss hat viele Facetten.
Unsere Conclusio: Das große „F“ ist mehr als berechtigt!
Und ich freue mich schon auf morgen.
Denn nach der zweimonatigem Umbaupause sperrt das Fabios am Montag einfach wieder auf.
FABIOS
Restaurant, Bar, Caffè
Tuchlauben 4-6, 1010 Wien
Telefon: 01/ 532 22 22
E-mail: fabios@fabios.at
website: http://www.fabios.at
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8.30-1.00 Uhr, nur sonntags geschlossen
Kreditkarten: VISA, MasterCard/Eurocard, Diners
Im Restaurant wird nicht mehr geraucht, an der Bar zuweilen schon.
Restaurantkarte: Fabios Salat Euro 12,50; Pasta Euro 14,80; Hauptgerichte ab Euro 24,00 und mit dem Rinderfiletsteak (180g) als einzige Ausnahme alle unter Euro 30,00 Euro.
Kleine Karte in der Bar: Salate im Glas Euro 8,50; Hamburger Euro 14,50; Tartar Euro 18,50.
Prosecco Euro 5,60; Cocktails ab Euro 7,80.
Unser Interview mit Joachim Gradwohl (Veröffentlichung am 12.9.2012) wird sich ausführlich der neuen Küchenlinie „a casa“ widmen!
Und ja, so viel sei verraten, Vorfreude auf das nächste Essen im Fabios ist mehr als angebracht.
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