Was lange währt, wird endlich gut:
das Flatschers Bistrot und Bar hat am 17.2.2014 um 17.02 Uhr eröffnet.
„Ich komme mir vor wie eine Mama, die zum ersten Mal ihr Baby im Arm hält.“, meinte der Gastroprofi Andreas Flatscher am Tag 1.
„Ein kleines Stück Paris in Wien“ will man sein. Bonne idée!
Das liegt sowas von im Trend.
Und die Trends fühlt Flatscher ganz ohne Marktforschung aus dem Bauch heraus, spät nachts bei einer Flasche Rotwein oder bei seinem Lieblingsweißen, dem Chablis, den er auch vor Ort ausschenkt. Früher mit der Wäscherei und dann mit dem „Stammhaus“ Flatschers – die Schwerpunkte Steak und Burger auf der Speisekarte beweisen das absolute Gespür für den kulinarischen Puls unserer Stadt und finden sich auch im Bistrot wieder.
Auch eine Art von Verlässlichkeit, die ich mag.
Als ein legitimer Mitbewerber von Le Bol, Le Salzgries, Beaulieu oder Café Français wirkt das Bistrot wie die süße, kleine Schwester des „alten“, fleischlastigen Großraumlokals in Steinwurfnähe. Und auch so, als wäre es immer schon da gewesen.
Am ersten Tag der „Übungsphase“ (A. Flatscher) gestern tummelten sich Locals, Stammgäste des Flagschiffs und viele neu gewonnen Neugierige auf den verschiedenen Ebenen. Die Stimmung war angenehm, genussbereit und so entspannt wie ich sie bei einem Neustart noch nie zuvor erlebt habe. Das mag wohl auch am kompetenten Team rund um den jungen Restaurantleiter Dominik Peschek liegen.
Wieder hat man vieles richtig gemacht: Mosaikfliesen an der Fassade, eine schöne graphische Aufbereitung des kulinarischen Angebots, eine Theke zum Verweilen, francophile Zitate beim Interieur: die Innenausstattung ist ganz nach den Wünschen des Wirts in Zusammenarbeit mit der ideenwerkstatt entstanden.
Zu essen gibt es, begleitet von französischer Musik quer durch die Genres, Moules Frites (Euro 19,00), gegrillte Jakobsmuscheln (ab Euro 4,00), Beef Tartare (ab Euro 10,50 in verschiedenen Größen bis 1000g), „Flatschers Miese Muscheln“ (ab Euro 14,00 für 200g), Burger, Steak und Le Méditerranée (gegrilltes Gemüse um Euro 10,50) für Vegetarier.
Das Baguette wurde über drei Monate lang von der biodynamischen Bäckerei Blei aus Retz entwickelt und kracht, dass es einen direkt reißt: nicht zu dicht, nicht zu salzig, gelungen.
Das offene Bier kommt von Zwettler und Ottakringer, das Glas Roederer Brut Premier kostet bloß Euro 7,00 und die Leitspirituose ist der Gin: 31 Stück gibt es hier, was den Platz wohl zur best sortierten Ginbar der Stadt adeln dürfte. Warum Gin? Weil der (italienische) Trinkspruch „cin cin“ wie „Gin“ klingt. So denkt man nämlich hier im Bistrot: charmant.
Wir können getrost noch ein wenig Savoir Vivre lernen, so wie die Kellner Französisch von ihrem Kollegen Flavian aus Lyon.
Und dann küssen wir in Zukunft statt zwei Mal sogar drei oder vier Mal auf die Wange.
Es soll uns nichts Schlimmeres passieren …
Flatsches Bistrot und Bar
Kaiserstraße 121, 1070 Wien
Tel.: 01 / 522 31 23
web: www.flatschers.at
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 17.00 – 1.00 Uhr, So Ruhetag
Reservierung ausschließlich telefonisch!
Nichtraucherlokal; raucherfreundliche Wärmelampen am Gehsteig – Einschaltknopf links vom Eingang bei der Garderobe; Hofgarten mit 50 Plätzen, Schanigarten mit rund 20 Plätzen; im Lokal Hochtische, Zweiertischen, große Tafeln für insgesamt rund 60 Esser
keker Tipp: spätestens Ende März soll es eine Soiree Francaise als offizielles Eröffnungsfest geben – Termine und Neuigkeiten über die website oder facebook.
Und das nächste Projekt ist auch schon in der pipeline: in der ehemaligen Zoohandlung nebenan wird voraussichtlich im Mai mit der „Flotten Charlotte“ eine Art Currywurststand aufsperren, mit Champagner und über 100 Flaschenbieren.
Aber das ist eine andere Geschichte …
